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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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endlich etwas zu tun, tat es keiner. Ein paar brüllten sogar zurück und sagten, wenn er so verdammt scharf darauf sei, dann solle er doch herunterkommen und es selbst versuchen.
    Sogar diese paar Stimmen verstummten, als Alexandre Dusk sich aufsetzte. Ein paar Blutstropfen rannen ihm das Gesicht herunter, sie gingen von einer großen Wunde in der Stirn aus. Dann stoppten auch sie. Er stand langsam auf, klopfte sich den Staub vom Anzug und wandte sich dann lächelnd zu mir um. Es war ein sehr kaltes und wissendes Lächeln.
    »Hexen sind nicht die Einzigen mit so viel Verstand, ihr Herz an einem sicheren Ort zu verstecken«, sagte er. »Wie Phil schon sagte: Ich bin altmodisch und kenne alle Tricks.«
    Er kam direkt auf mich zu und ich schoss ihn in die Brust. Er schwankte, aber kam weiter auf mich zu und ich hatte keine andere Wahl, als weiter auf ihn zu schießen. Ich verschoss auch die letzte Kugel im Revolvercolt, aber er ging nicht wieder zu Boden. Er hielt inne und grinste.
    »Also«, rief MacAlpine von der Bühne her. »Ein Mann, ohne Waffe.«
    »Ein Drood«, antwortete ich und warf den leeren Colt hinter mich. »Und abscheulicher Bodensatz wie ihr kommt nicht vorbei!«
    Jetzt griffen sie mich an, rannten an Alexandre Dusk vorbei, die Hände in der Gier, mich zu ergreifen, ausgestreckt wie Klauen. Es waren höllisch viele und ein paar von ihnen sahen wie wirklich riesige Bastarde aus, aber ich hatte recht gehabt: Solange ich meine Position hielt, konnten sie mich höchstens zu zweit oder dritt auf einmal angreifen. Ich schlug sie mit harten, gnadenlosen und geübten Hieben nieder, bevor sie überhaupt Hand an mich legen konnten. Sie krachten auf den Boden und die, die dahinter kamen, trampelten einfach über ihre Vorgänger hinweg, um zu mir zu gelangen. Ihre Gesichter waren rot angelaufen und verzerrt vor Wut. Sie waren verzweifelt bemüht, mich zu Boden zu reißen und wieder zu verschwinden, bevor der Rest meiner Familie auftauchte. Aber am Ende waren sie nur Amateure, denen ein sehr geübter Drood entgegenstand.
    Ich schlug hart und oft auf sie ein und ich tat es mit jahrelang praktiziertem Können. Ich verschwendete keine einzige Bewegung oder verwendete auch nur ein bisschen mehr Energie, als ich musste. Ich wusste, dass ich lange würde durchhalten müssen. Es fühlte sich gut an, richtig gut, einen Satanisten ins Gesicht oder in den Hals zu schlagen, ihnen die Rippen zu brechen und die Kniescheiben zu zertrümmern, meine Faust auf Knochen krachen zu hören und Blut in die Gegend fliegen zu lassen. Alles, was ich tun musste, war, an die Gefängniszellen zu denken und an die Gefangenen, die ich dort gefunden hatte. Aber ich war immer noch darauf bedacht, mich zu zügeln. Ich blieb, wo ich war, überließ es ihnen, einander im Weg zu stehen, und freute mich über die Möglichkeit, einigen sehr schlechten Menschen wenigstens ein bisschen essentielle Gerechtigkeit zukommen zu lassen.
    Natürlich dauerte das nicht lang. Zuerst schmerzten meine Hände, dann begannen sie zu bluten. Ich hatte mich zu sehr daran gewöhnt, in meiner Rüstung zu kämpfen. Meine Fäuste wurden jedes Mal durchgeschüttelt, wenn ich auf Knochen traf, und meine Hände und Arme begannen zu schmerzen. Ich atmete schneller und unwillkürlich wurde ich langsamer. Dann begannen auch meine Beine und der Rücken zu schmerzen, denn ich bewegte mich die ganze Zeit und konnte nicht einmal für einen Moment innehalten. Schweiß rann mir das Gesicht herunter, brannte mir in den Augen und hinterließ Salz auf meinen Lippen. Und dann begannen meine Lungen zu ächzen, weil ich nicht innehalten konnte, um zu Atem zu kommen.
    Ich kämpfte weiter und immer noch kamen sie auf mich zu, eine endlose Welle grausamer, boshafter Gesichter, fliegender Fäuste, Klauenfinger und improvisierter Waffen. Stumpfe Instrumente, Stilettoabsätze, selbst Schlüssel, die sie sich zwischen den Fingern eingeklemmt hatten. Sie kamen immer weiter, kletterten über die Leichen ihrer Gefallenen hinweg, um mich zu erreichen, doch ich blieb standhaft und wich nicht zurück. Doch die Angriffe erschöpften mich zusehends. Weil ich am Ende eben doch nur ein Mann gegen so viele war. Sie schlugen mich und brachten mir in ihrer Gier, mich zu verletzen und zu Boden zu reißen, tiefe Wunden bei. Und alles, was ich tun konnte, war standzuhalten und es hinzunehmen.
    Wegen Harry und Roger, die allein geblieben waren, um sich ihren Feinden und dem Tod entgegenzustellen, weil ich es nicht
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