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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang?
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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dieser Frau zusammenarbeiten müssen. Das ließ sich leider nicht ändern. Er hatte ja nicht vorhersehen können, dass ihre kühle, desinteressierte Art ihn so faszinieren würde. Es war ihm aus heiterem Himmel passiert.
    Das letzte Mal war schon sehr lange her, und so heftig hatte es ihn noch nie zuvor erwischt. Schon gar nicht bei einer Frau, mit der er zusammenarbeitete. Hände weg von ihr, befahl er sich. Hände weg!
    Adam massierte seine harten Muskeln unter dem warmen Wasser, aber diese Tätigkeit rief Gefühle wach, die er lieber in Schach halten wollte. Unvermittelt stellte er das Wasser ab und trocknete sich ab. Dann zog er Jeans und ein T-Shirt an und sah nach dem Anrufbeantworter. Das rote Lämpchen zeigte acht Anrufe an.
    Acht? Eine ganze Menge. Er runzelte die Stirn. Hatte er seine Nummer wirklich so vielen Menschen gegeben? Oder hatte sie sich schon herumgesprochen? Erst seit einem Monat war er zurück in England, und doch schien er auf vielen Partys bereits ein begehrter Gast zu sein. Jemand, den man einfach einladen musste.
    Doch als Adam die Nachrichten eine nach der anderen abhörte, interessierte ihn keine der Einladungen. Er hatte keine Lust, sich eine hinreißende Frau als Anhang zuzulegen. Zumal die meisten Frauen, mit denen er ausging, nach einem Blick auf ihn und seinen Lebensstil fanden, dass er dringend eine Gattin brauchte, und alles daransetzten, um die Auserwählte zu werden.
    Genauso wenig lag ihm daran, die Aufmerksamkeiten von Gastgeberinnen abzuwehren, die sich in ihrer Ehe langweilten und auf der Suche nach erotischer Abwechslung waren.
    Offenbar gingen Wohlstand und Unzufriedenheit Hand in Hand. Ihm war der Wohlstand einst als Lösung aller Probleme erschienen. Bis er sein Ziel erreicht hatte. Und dann? Was kam danach? Eine neue Herausforderung, dachte Adam. Etwas wie die Firma Lacey’s, die wie ein altmodischer kleiner Kahn auf dem Ozean der Weltwirtschaft vor sich hin dümpelte, wo es von Piraten nur so wimmelte.
    Der Vergleich gefiel ihm, auch wenn Kiloran Lacey irgendwie mit ins Bild geraten war. In seiner Fantasie stand sie an den Mast des alten Schiffes gefesselt, während die Wellen ihr die nasse Kleidung an den Körper klatschten. Adam stöhnte auf, weil das erotische Bild sein Begehren geweckt hatte.
    Als in diesem Moment das Telefon läutete, nahm er beim ersten Klingeln ab, statt es wie gewöhnlich dem Anrufbeantworter zu überlassen.
    „Adam?“ fragte eine atemlose Stimme. „Hier ist Carolyn.“
    Er brauchte einen Moment, bis er sich an sie erinnerte. Dann nickte er. Carolyn war schön und amüsant genug für einen gemeinsamen Theaterabend. „Carolyn, wie nett, dass du dich meldest“, antwortete er leise.
    Die Fabrik der Familie Lacey befand sich am Rande der nahe gelegenen Kleinstadt, aber das Verwaltungsgebäude, das Kilorans Ururgroßvater hatte bauen lassen, stand auf dem Privatgelände in der Nähe des Herrenhauses. Ihr Ururgroßvater war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht voraus gewesen, und er hatte miterleben wollen, wie seine Kinder aufwuchsen.
    Kiloran hatte es immer genossen, dass ihr Weg ins Büro so kurz war. Als sie am Montagmorgen jedoch ihr Büro betrat und feststellte, dass ihr Schreibtisch bereits besetzt war, fühlte sie sich, als würde sie von allen Seiten gleichzeitig bedrängt werden.
    Adam saß an ihrem Schreibtisch, als würde ihm das Büro gehören. Die langen Beine hatte er lässig ausgestreckt. Trotzdem zeichneten sich seine muskulösen Oberschenkel unter dem dünnen Stoff seines teuren Anzugs ab. Und was für breite Schultern er hatte!
    Er sah auf, als sie das Büro betrat, aber niemand hätte behaupten können, dass er freundlich wirkte oder sie höflich willkommen hieß.
    Kiloran schluckte. „Guten Morgen, Adam“, begrüßte sie ihn höflich. „Was machen Sie denn schon hier?“
    „Was glauben Sie? Ich arbeite.“ Er warf einen vorwurfsvollen Blick auf die teure goldene Uhr, die unter seinen blütenweißen Manschetten hervorblitzte. „Was ist los? Haben Sie sich heute Vormittag freigenommen?“
    Dass er einfach von ihrem Büro und ihrem Schreibtisch Besitz ergriffen hatte, brachte sie so durcheinander, dass sie sich sofort verteidigte. „Es ist neun Uhr“, antwortete sie. „Die Zeit, zu der normale Leute anfangen zu arbeiten.“
    Adam ließ seinen Füller fallen. „Dies ist keineswegs eine normale Situation. Die Zeit drängt. Ich dachte, das sei Ihnen klar. Außerdem sitze ich immer um sieben Uhr dreißig an meinem
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