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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang?
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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Umlauf sein, weil der geheimnisvolle neue Mann ein eigenes Büro fordert.“
    „Was wollen Sie ihnen denn sagen?“
    „Dass Sie als Ritter in der Not gekommen sind, um uns aus der Patsche zu helfen.“ Was, in aller Welt, hatte sie denn bewogen, das zu sagen?
    Anscheinend gefiel Adam das Bild. Er lächelte. „Sehen Sie mich so, Kiloran?“
    Was hätte sie darum gegeben, die Worte zurücknehmen zu können! Doch selbst wenn es sich dumm anhörte, es war die Wahrheit. Ihre Fantasie aus Kindertagen hatte sich mit der Realität der Gegenwart vermischt. Für sie war er ein Held, genau wie damals, und das verwirrte Kiloran. Zumal er einer Märchenfigur so gar nicht ähnelte. Er trug einen schwarzen Anzug, dazu ein weißes Hemd und sah aus wie der Inbegriff des modernen Managers.
    Irgendetwas an ihm, vielleicht die stählerne Härte, die hier und da durchschimmerte, verriet allerdings, dass Kleidung und Umgebung nicht den Ausschlag gaben. Adam Black hatte das Auftreten und das Charisma des wahren Helden.
    Trotzdem – oder gerade deshalb – antwortete Kiloran lässig: „Nein. Sie haben ja kein Pferd dabei.“
    Er blieb ernst. „Ich denke, wir sagen ihnen die Wahrheit. Dann gibt es keine Missverständnisse.“
    Kiloran nickte. „Ich sage allen Bescheid.“ Sie verließ eilig ihr Büro, ehe er etwas erwidern oder sie noch länger so forschend mustern konnte.
    Denn es vermittelte ihr das Gefühl, dass noch nie zuvor ein Mann sie aufmerksam angesehen hatte. Woran mag das nur liegen? überlegte sie auf dem Weg ins Büro der Chefsekretärin. Niemand hätte Adam Black abgesprochen, dass er ein potenter, attraktiver Mann war, aber sie wusste um die Gefahr, die solche Männer darstellten. Sie brauchten bloß mit dem Finger zu schnippen, und jede Frau warf sich ihnen in die Arme.
    Sie, Kiloran, dagegen bevorzugte sanfte, einfühlsame Männer. Nicht solche, die wirkten, als hätten sie eine Affäre nach der anderen. Männer, die sich Frauen nach Lust und Laune in ihr Bett holten, nur um sie mit einem Tritt wieder hinauszubefördern, wenn sie ihrer überdrüssig geworden waren.
    „Ist alles okay, Kiloran?“ fragte Heather, ihre Sekretärin, besorgt. „Sie sehen aus, als hätten Sie ein Gespenst gesehen.“
    Nein, ein Gespenst war es nicht, dachte Kiloran genervt. Gespenster hatten keinen Sex-Appeal. „Kommen Sie mit, und lernen Sie Adam Black kennen“, forderte sie die Sekretärin auf. „Unseren neuen Mitarbeiter.“
    „Ist das der Mann, der aussieht wie ein Filmstar?“
    „Er ist viel zu ungehobelt für einen Filmstar“, antwortete Kiloran sofort, ehe sie überrascht nachfragte: „Sind Sie ihm schon begegnet?“
    „Nein, aber die Reinmachefrau“, antwortete Heather. „Sie sagte, sie habe geglaubt, dass sie gestorben und im Himmel wieder aufgewacht sei!“
    Na, wohl eher in der Hölle, dachte Kiloran.
    „Ich hole die anderen“, sagte Heather und ging.
    Die Belegschaft fand sich nach und nach im Büro ein. Kiloran beobachtete Adam. Er benahm sich, als würde die Firma ihm gehören, schüttelte jedem einzeln die Hand und begrüßte sie freundlich, bis sie ihm praktisch aus der Hand fraßen.
    „Ich werde ganz offen mit Ihnen sprechen“, begann er schließlich mit einem gewinnenden Lächeln. „Denn ich halte Ehrlichkeit für die beste Strategie.“ Er blickte sich um. „Die meisten von Ihnen haben sicher erfahren, dass Eddie Peterhouse die Firma verlassen hat. Was Sie dagegen nicht wissen, ist die Tatsache, dass gleichzeitig große Summen Firmengelder verschwunden sind und wir ihn in dieser Sache gern befragen würden.“
    Nach einem Moment, in dem es so still war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können, begannen alle gleichzeitig zu reden.
    Adam warf einen Blick in die Runde, und sie verstummten. „Die Polizei fahndet nach ihm, und wir unterstützen sie nach besten Kräften. Auch was die Firma betrifft, haben wir alles im Griff. Ich werde gemeinsam mit Kiloran daran arbeiten, dass alles möglichst schnell wieder ins rechte Lot kommt. Bis dahin laufen die Geschäfte weiter wie gehabt. Mit einer Ausnahme: Ich werde in der Übergangszeit die Geschäftsführung übernehmen. Ist das klar?“
    Sie nickten alle. Offensichtlich hatte er sie mit seiner forschen, tatkräftigen Haltung für sich eingenommen.
    „Gut.“ Adam lächelte strahlend. „Das ist vorläufig alles. Es sei denn, Sie möchten mich noch etwas fragen.“
    Niemand stellte eine Frage. Folgsam wie Lämmer, die zum Schlachthof geführt
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