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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang?
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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wirkte, als wenn er genau weiß, was er tut. Dadurch strahlte er sehr viel Selbstvertrauen aus.“
    „Ja, das ist typisch für Betrüger. Deshalb fallen die Menschen auf ihre Lügen herein.“
    „Stecken Sie jeden gleich in die passende Schublade?“
    „Meistens erfüllt es seinen Zweck.“
    Wie kühl er sprach! In welche Schublade er mich wohl gesteckt hat? überlegte Kiloran. Aber im Grunde wollte sie es gar nicht wissen. Sie schenkte ihm ein, wie sie hoffte, ruhiges, freundliches Lächeln. „Ist es nicht Zeitverschwendung, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie es passieren konnte?“ fragte sie nach. „Geschehen ist geschehen. Jetzt kommt es doch wohl in erster Linie darauf an, den Schaden zu beheben!“
    Na endlich, dachte Adam. Endlich zeigt sie ein bisschen gesunden Menschenverstand! „Ja, in der Tat. Glauben Sie, dass Sie dem gewachsen sind, Kiloran? Es wird eine Menge harte Arbeit kosten.“
    „Ich habe mich noch nie vor der Arbeit gedrückt.“
    Wenn er sie so betrachtete, bezweifelte er es. Sie sah aus, als wäre es ihre größte Sorge, welche Feuchtigkeitscreme für ihre fantastische Haut am besten war. Oder mit welchem Kleidungsstück sie ihren herrlichen Körper bedecken wollte.
    „Das höre ich gern. Je eher wir beginnen, desto besser. Ich fange Montag früh an.“ Er schob die Papiere zusammen, die er vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    Damit will er wohl andeuten, dass die Befragung zu Ende ist, dachte Kiloran ärgerlich. Er hatte sie in die Zange genommen, ohne dass sie auch nur das Geringste über ihn erfahren hatte. Dabei würde er anscheinend für die nächste Zeit ihr Chef sein. Adam Black! Wer war der Mann bloß?
    „Sie stammen hier aus der Gegend, stimmt’s?“ fragte sie lässig.
    Adam verharrte mitten in der Bewegung. „Ja, da haben Sie Recht.“ Was mochte sie über ihn wissen? Wie viel hatte ihr Großvater ihr erzählt? Andererseits war ihm eigentlich egal, was diese verwöhnte, reiche junge Frau von ihm hielt.
    „Haben Sie noch Verwandte hier in der Gegend?“ erkundigte sie sich.
    „Inzwischen nicht mehr.“ Aber jetzt funkelten seine Augen, als würde es ihm Spaß machen, sie ihre Machtlosigkeit spüren zu lassen. Er würde ihr Chef auf Zeit sein und währenddessen schalten und walten können, wie er wollte. „Ich fürchte, jetzt muss ich wirklich gehen“, sagte er mit einem Blick zur Uhr.
    Kiloran blieb mit dem Gefühl zurück, dass sie nirgendwohin gehen konnte. Sie musste bleiben.
    Adam strich sich über das dichte dunkle Haar und lächelte höflich. „Bis Montagmorgen also. Auf Wiedersehen, Kiloran!“

4. KAPITEL
    Mit ausgesuchter Höflichkeit und eisiger Miene brachte Kiloran Adam zur Tür. Er stieg in seinen Sportwagen und gab so viel Gas, dass der Kies nach allen Seiten wegspritzte. Sie blickte dem Auto nach, bis es nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war. Dann ging sie ins Haus, um ihren Großvater zu suchen.
    Er saß in der Bibliothek und las, als sie hineinstürmte. „Kiloran!“
    „Großvater, wie konntest du nur!?“
    „Was denn, meine Liebe?“
    „Diesen … diesen anmaßenden Größenwahnsinnigen um Hilfe bitten!“
    „Er mag anmaßend sein“, räumte ihr Großvater ein, „aber größenwahnsinnig ist er nicht. Männer wie Adam Black entwickeln keine wahnhaften Vorstellungen von Größe. Das haben sie nicht nötig, denn ihr Erfolg spricht für sich. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass er uns hilft.“
    Glücklich? Kiloran hatte nicht das Gefühl, dass sie sich glücklich schätzen konnte. Allerdings wusste sie auch nicht, wie sie sich fühlte. Sie wusste nur, dass Adam sie aufgestört hatte. Und zwar so sehr, dass sie am liebsten etwas zerschlagen hätte. Die Erinnerung an seine kühle, arrogante Art und seine vernichtenden Blicke, als er sie für ihr Missmanagement zur Rechenschaft gezogen hatte, empörte sie noch immer.
    „Okay, Großvater. Aber wenn er so gut ist, würde ich gern wissen, warum er ausgerechnet zu uns gekommen ist! Es muss doch Tausende anderer Firmen geben, die er mit seinem überlegenen Wissen beglücken könnte!“
    „Er tut mir damit einen Gefallen“, sagte Vaughn ruhig.
    „Wieso?“
    Ihr Großvater sah sie an. „So etwas kommt auch im Geschäftsleben manchmal vor.“ Sein Tonfall verbot ihr nachzufragen.
    Zum ersten Mal im Leben fühlte sie sich ausgeschlossen, als hätte sie versucht, einen Fuß in eine Männerwelt zu setzen, zu der sie keinen Zugang hatte. Du brauchst es gar nicht erst zu
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