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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition)
Autoren: Claus H. Stumpff
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Beständen der British Army. Vermutlich hatte Richard Turner eine Rolle
davon mitgehen lassen, als er aus dem Sanitätsdienst entlassen wurde.
       Den Revolver, mit dem Harold Thompson erschossen wurde, entdeckten
die Fahnder erst später, und zwar in einem Pumpensumpf im Keller des
Turnerschen Hauses in Inverness. Die Waffe war in Plastikfolie eingehüllt und
vorher gründlich gesäubert worden, so dass keine Fingerabdrücke festzustellen
waren. Richard Turner hatte allerdings auf der Innenseite der Folie DNA-Spuren
hinterlassen, was ihn als Mörder seines Schwiegervaters identifizierte.
    DS Hastings erholte sich schnell von den Folgen des
K.-o.-Schlags, musste aber weiterhin die zynischen Bemerkungen seines Chefs
erdulden.
       Richard Turner wurde wegen zweifachen Mordes zu einer
lebenslänglichen, sein Komplize Sam Clark wegen gemeinschaftlich begangenen
schweren Raubes zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt.
     
    Nach diesem so erfolgreich abgeschlossenen Fall stellte
Paul O’Brien zu seiner großen Überraschung fest, dass das CID Inverness –
selbst für einen erfahrenen Kriminalbeamten wie ihn – ein interessantes
Betätigungsfeld bieten kann. Denn auch in der hintersten Provinz werden
Verbrechen verübt, deren Enthüllung dort kaum weniger gefahrvoll ist als in
Metropolen wie London. Natürlich sollte ein Leben ohne Mord und Totschlag das
einzig erstrebenswerte Ziel bleiben, auch für einen Kriminaler wie ihn. Weil
jedoch die Realität nun einmal anders ist, sah er seine künftige Aufgabe darin,
seinen Beitrag zur Bekämpfung der Kriminalität zu leisten. Und dazu sollte er
schon bald Gelegenheit erhalten.
     
    Doch dann kam alles viel schlimmer, als er sich das
vorgestellt hatte.

 
    Erster Teil

Kapitel 1
     
    Der Mordfall Thompson und seine rasche Aufklärung war
einige Zeit lang das Tagesgespräch in Inverness. Paul O’Brien, der bis
dahin eine Art Schattendasein im CID führte, sah sich plötzlich als Gegenstand
öffentlichen Interesses. Das war ihm überhaupt nicht angenehm, denn er hasste
jede Form übertriebener Publicity. Schließlich hatte er nichts als seinen Job
getan. Allerdings brauchte er sich jetzt nicht mehr als Paria unter
lauter schottischen Kollegen zu fühlen, die nur ungern einen Engländer unter
sich duldeten, selbst wenn dieser nordirischer Abstammung war. Aber allein die
Tatsache, dass er aus London nach hier strafversetzt wurde und einen ziemlich
barschen Umgangston pflegte – und das noch in einem irisch gefärbten Dialekt –
hatte ihm den Einstieg in sein neues Aufgabengebiet zunächst erschwert. Die
meisten Invernessians, wie man die Bewohner dieser Stadt bezeichnete,
sprechen nämlich ein vorzügliches Englisch. Angeblich hatten sie das von den
Truppen Oliver Cromwells übernommen, welche die Stadt von 1652 bis 1662 besetzt
hielten.
     
    Einige Wochen nach der spektakulären Aufklärung des
Mordfalls Thompson erhielt Paul O’Brien die Einladung zu einer Feierstunde im
Saal des Rathauses. Anlass hierzu war die Ehrung einiger Persönlichkeiten der
Stadt. So wollte das Polizeimusikkorps dem DSupt Gordon Bayne –
Abteilungsleiter für Kapitalverbrechen beim CID und O’Briens unmittelbarer
Vorgesetzter – mit einem Ständchen zum 50. Geburtstag gratulieren. Wie darüber
hinaus gemunkelt wurde, sollte DCI O’Brien die Goldene Ehrenmedaille der Stadt
Inverness für seinen Erfolg im Kampf gegen die Schwerstkriminalität verliehen
werden.
       Paul O’Brien war dieses ganze Theater total zuwider, wie
er DS Hastings gegenüber äußerte. Er bemerkte außerdem die neidischen
Bemerkungen seines Kollegen DI Walter Adams, der gern selber den Mörder Richard
Turner überführt hätte. Dann nämlich wäre ihm die Ehrenmedaille zugesprochen
worden. Nach seiner Auffassung hatte O’Brien diesen Fall an sich gerissen.
Andererseits bestand zwischen DCI Paul O’Brien und DSupt Gordon Bayne kein
besonders gutes Verhältnis. Dieser schien seine Verdienste als einstiger Offizier
der British Army durch militärisches Auftreten täglich unter Beweis stellen zu
müssen. Um seinen damaligen Dienstrang zu demonstrieren, hatte er die
Schulterklappen mit den drei Sternen eines Captainsin einem
Bilderrahmen an der Wand hinter seinem Schreibtisch zur Schau gestellt. Auch
rein äußerlich präsentierte er sich durch einen wuchtigen, bereits leicht
ergrauten Schnauzbart unter einer schmalen, leicht gebogenen Nase, wie während
seiner aktiven Militärzeit.
       Paul O’Brien dagegen
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