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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition)
Autoren: Claus H. Stumpff
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Bleiben Sie zunächst dort sitzen und
verhalten sich ruhig, bis meine Kollegen eintreffen.«
       Es dauerte eine halbe Stunde, bis Autotüren zuschlugen
und das Blaulicht der Einsatzfahrzeuge tanzende Muster an die weißen Wände des
Zimmers projizierte. Gleich darauf vernahm man die polternden Schritte der die
Treppe hinauf eilenden Polizisten. Mit gezogenen Pistolen stürmten zwei Beamte
in den Raum, steckten aber ihre Waffen wieder weg, nachdem sie sich davon
überzeugt hatten, dass DCI O’Brien Herr der Lage war.
       »Dort unten liegt ein Toter«, sagte einer der
Polizisten. »In seiner Jackentasche fanden wir einen Reisepass und ein
Flugticket.« Beides reichte er O’Brien, der sich die Papiere nur kurz besah und
dann kopfnickend meinte:
       »Sieh mal einer an, James Peacox! War der nicht zur
Fahndung ausgeschrieben? Der war also Richard Turners Komplize! Und nach Rio
sollte es gehen? Na ja, daraus dürfte wohl vorerst nichts werden!«
       Turner erhob sich vom Bett und schrie: »Was sind das für
Unterstellungen! Einen Mann mit diesem Namen kenne ich überhaupt nicht!«
       »Halt die Klappe!«, konterte O’Brien und schob den
Juwelier wieder auf seinen Platz zurück.
       Inzwischen hatte sich Edward Hastings aufgerichtet,
blieb aber noch neben der Tür am Boden sitzen. O’Brien hatte das gleich
bemerkt. »Na, da ist er ja wieder, unser Held!« Wieder konnte er sich eine
zynische Bemerkung nicht verkneifen. »Gut geschlafen? War wohl recht bequem auf
dem Zöpfchen, nicht wahr?«
       Der Sergeant war derartige Anspielungen gewohnt. »Danke
für Ihre mitfühlende Nachfrage. Aber ich hab ’ne ganze Menge mitbekommen,
Chef.« Hastings umfasste mit der linken Hand seinen Hinterkopf: »Ich wurde
sogar Zeuge eines Telefonats, das Mr Turner mit diesem Mann dort führte.«
       Er deutete auf das Bett. Dann gab er einen kurzen
Bericht über das mitgehörte Gespräch.     »Hinterher ist man immer schlauer!
Ich hätte mir gleich denken können, dass es sich bei dem mit Dick angesprochenen Mann um Richard Turner handelt, denn schließlich ist ›Dick‹ die
gebräuchliche Kurzform für Richard. Vermutlich wollte der Hausherr selber nach
einem dreimaligen Lockruf – ohne den Verdacht eines Unbeteiligten zu erregen –
das Gespräch annehmen. Er hatte wohl darauf gewartet und bestätigte dem
Anrufer, dass jemand mausetot sei. Das dürfte wohl der Mann unten am
Hauseingang sein.«
       »Was sagen Sie nun, Mr Turner? Eindeutiger kann Ihre
Komplizenschaft doch nicht bewiesen werden, oder?« Paul O’Brien trat mit
grimmiger Miene vor den auf dem Bettrand sitzenden Juwelier und packte ihn an
den Schultern.
       »Das war Sam’s Idee. Ich will Ihnen gern alles
erklären.« Turner wies hinter sich auf den gefesselten und leise vor sich hin
jammernden Mann. »Sam Clark war mal einer meiner Verkäufer. Ich musste ihm vor
einem Jahr kündigen, weil er auf eigene Rechnung gearbeitet hatte. Wohl aus
Rache hat er mich einige Monate später dazu genötigt, bei dem Raubüberfall
mitzumachen. Falls ich das ablehnte, wollte er meiner Frau und meinem Schwiegervater
verraten, dass ich fremdgegangen war. Er hatte mich mit einer jungen Nutte in
einem Sex-Club angetroffen. Na und? Was ist schon dabei? Hätte allerdings meine
Sarah davon erfahren, bei ihrer maßlosen Eifersucht wäre es das endgültige Aus
für unsere Ehe gewesen. Und Harold Thompson hätte mich natürlich achtkantig
rausgeschmissen. Ich durfte ohnehin nur nach ständigem Drängen seiner Tochter
in die Firma eintreten und hätte mir eine neue Existenz aufbauen müssen. Daher
gönnte ich dem Geizkragen gern ein paar angstvolle Minuten und stimmte dem
Überfall zu. Aber ich wollte wirklich nicht, dass dem alten Herrn etwas
zustößt!«
       »Dass ich nicht lache!«, tönte es nun vom Bett her. »Du
elender Lump hast doch darauf gedrängt, dass wir den Alten umlegen, hast es
dann schließlich selber erledigt. Ihr wart doch auf das Erbe scharf, du und
deine schöne Sarah!« Sam richtete sich mühsam auf. Er schnaubte jetzt vor Wut:
       »James Peacox und Richard Turner dienten einige Jahre
bei der Army in derselben Sanitätskompanie. Allerdings waren sie nicht gerade
das, was man gute Freunde nennt, denn James hat Dick mal ein Mädchen
ausgespannt. Später verloren sie sich aus den Augen. Jedenfalls war Dick völlig
überrascht, als ich ihm James als Partner für den Überfall vorstellte. James
und ich gingen früher auf die gleiche Schule. Wir
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