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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition)
Autoren: Claus H. Stumpff
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Tier dürfte Ihnen doch aufgefallen sein. Aber dieser kleine
Hund hatte Sie nicht draußen auf der Straße, sondern in McDavids Wohnung
angefallen, weil er sein Herrchen bedroht sah. Außerdem wissen wir aus
zuverlässiger Quelle, dass dieser Hund draußen nie alleine herumlief. Er wurde
nur ein paar Mal am Tag angeleint hinausgeführt, um seine Geschäfte zu
verrichten. Für mich steht daher außer Zweifel, dass Sie sich Zutritt in die
Wohnung verschafften und Peter McDavid – aus welchen Gründen auch immer –
kaltblütig erschossen. Dabei biss Sie der Zwergpinscher ins Bein und zerrte
solange an Ihrer Hose, bis er ein Stück vom Stoßband herausriss.«
       »Ach hören Sie auf, Chief Inspector! Das sind doch keine
Beweise. Überall konnte dieser Köter einen solchen Stofffetzen aufgelesen und
in seinen Korb befördert haben.«
       Für Paul O’Brien schien jetzt der rechte Zeitpunkt
gekommen zu sein, einen bislang geheim gehaltenen, letzten Trumpf auszuspielen.
Er winkte einem jungen Mann zu, der im Hintergrund des Raums saß und nun ein
Tuch von einem Fernsehgerät herunternahm. Darauf schaltete er den Apparat ein
und alle warteten mit Interesse auf die Vorführung.
       Zunächst sah man ein einsames Gehöft, bis plötzlich ein
silbergrauer Rover im Bild auftauchte. Dem Wagen entstieg ein Mann mit vollem,
grauem Haar und Kinnbart, der aus dem Kofferraum einen rohrförmigen Gegenstand
sowie ein Handy herausholte und beide Teile nach Anheben einer rostigen
Eisenplatte in eine Bodenöffnung fallen ließ.«
       »Bitte zurückspulen und zoomen!«, befahl O’Brien.
       Der junge Mann ließ die Szene erneut ablaufen. In der
Vergrößerung war jetzt deutlich Forsters Gesicht zu erkennen. Zudem konnte das
Rohr eindeutig als Schlachtschussapparat identifiziert werden.
       »Was sagen Sie nun, Mr Forster?«, schaltete sich wieder
Richter Murphy ein. »Ich habe mir Ihre Ausflüchte lange genug angehört und
ordne hiermit die Fortsetzung der Untersuchungshaft an. Der Herr
Oberstaatsanwalt wird die Anklageschrift vorbereiten und ich werde mich um
einen baldigen Termin für die Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht bemühen.
Und nachdem die Beweislage gegen Sie spricht, Mr Forster, empfehle ich Ihnen,
sich nach einem guten Anwalt umzusehen. Die Verhandlung ist hiermit beendet.«
       Richter Murphy ordnete an, Forster in seine Zelle
zurückzubringen. Der bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen, bevor ein
Polizist ihm erneut Handschellen anlegte und ihn dann hinausführte.
     
    »Eine echte Meisterleistung, O’Brien!«, lobte
Oberstaatsanwalt Collins. »Sie sind ein wahrer Überraschungskünstler. Wie
gelangten Sie eigentlich an diese Aufzeichnungen?«
       »Die Kollegen vom Rauschgiftdezernat stellten sie mir
zur Verfügung. Das unbewohnte Gehöft südlich von Forres stand bereits seit
Tagen unter Video-Überwachung. Herumstreifende Jugendliche hatten im Gestrüpp
hinter der Jauchegrube ein in Plastikfolie gewickeltes Päckchen entdeckt. Sie
informierten ihre Eltern über den seltsamen Fund, die sofort die Polizei
verständigten. Wie sich herausstellte, bestand der Inhalt aus einigen Kilo
reinsten Kokains. Daraufhin installierte man eine Überwachungskamera, deren
Aufzeichnungen täglich ausgewertet wurden. Bei dem Rover-Fahrer glaubte man
zunächst, einem der Drogenbarone auf die Spur gekommen zu sein. Umso größer war
das Erstaunen, als aus der dunklen Brühe ein Schlachtschussapparat und ein
Handy zum Vorschein kamen. Die Fahnder vermuteten gleich einen Zusammenhang
zwischen diesem Fund und den Kopfschussmorden und stellten mir den Videofilm
zur Verfügung. Bereits zwei Tage später gerieten ihnen zwei holländische
Drogenkuriere ins Netz. Das war für beide Seiten also ein voller Erfolg.«
       »Ich werden also Anklage erheben wegen zweier
Entführungen, sowie wegen heimtückisch begangener Morde an Walter Adams, Symon
Bayne, Jane McNiven, Harry Coleman und Peter McDavid«, sagte Oberstaatsanwalt
Collins. »Ein weiterer Anklagepunkt lautet auf Anstiftung und Beihilfe zum
dreifachen Mord. Aber was machen wir mit der alten Geschichte Betty Findlay?
Der damalige Fall müsste wieder neu aufgerollt werden. Das würde uns ganz schön
beschäftigen. Was ist Ihre Meinung dazu, Richter Murphy?«
       »Schwierige Frage!« Er wiegte unentschlossen den Kopf
und sah dann Paul O’Brien an: »Wie sehen Sie das, Chief Inspector?«
       »Also wenn Sie mich fragen, Sir, dann sollten wir von
einer erneuten
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