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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition)
Autoren: Claus H. Stumpff
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ausdrücklicher Genehmigung
seitens Sir Anthony über den Erfolg der kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit
berichten. Davon ausgeschlossen sei die Bekanntgabe von Gordon Baynes
Homosexualität, sowie die Entdeckung Walter Adams’ als Verbreiter
kinderpornografischer Fotos. Jenny hatte bereits eine ausführliche Reportage
vorbereitet, die in mehreren Folgen im Inverness Report erscheinen
sollte. Sie und Paul hatten sich strikt daran gehalten, ihre Privatsphäre von
allen Elementen des Berufsalltags abzugrenzen. So trafen sie sich zu
Besprechungen entweder in O’Briens Büro oder – wie am Tag nach dem
Haftprüfungstermin – in der Zeitungsredaktion.
       »Hast du inzwischen mit Jack Packard gesprochen?«,
erkundigte sich Paul.
       »Ja, ich vergaß leider, dir davon zu berichten. Also:
Der Mann ist inzwischen in die USA zurückgekehrt. Das teilten mir seine Schwiegereltern
mit. Sein Rechtsanwalt soll ihm klargemacht haben, dass er mit einer
Entschädigung durch die Kraftfahrzeugversicherung Forsters nicht rechnen könne.
Daraufhin hätte er seine Sachen gepackt und wäre in seine alte Heimat
zurückgeflogen. Ein armer Teufel war das und kein Mensch konnte ihm helfen.
Aber was ist nun aus dem Fall Henrik Jörgensson geworden? Hat dieser Kerl
tatsächlich drei Morde begangen?«
       »Ja, die ahnungslosen Männer wurden von ihm buchstäblich
hingerichtet. Gegen diesen üblen Burschen, einen ehemaligen Fremdenlegionär,
wurde inzwischen Anklage erhoben. Der Prozess soll in Kürze stattfinden, zumal
an seiner Täterschaft kein Zweifel besteht.«
       »Hatte denn die Leegaard Society etwas mit der ganzen
Mordserie zu tun? Schließlich waren doch beide – Henrik Jörgensson und Henry
Forster – für dieses Unternehmen tätig?«
       »Einer unserer Beamten sprach in Lillehammer mit dem
Marketingleiter Ronald Donaldson. Der scheint von den Machenschaften
Jörgenssons und Foremans alias Forster tatsächlich keine Ahnung gehabt zu
haben. Er war sogar felsenfest davon überzeugt, dass es ausschließlich Forsters
Taktik zu verdanken war, dass neue Fischfarmen gegründet und bereits bestehende
Anlagen weitergeführt werden konnten. Er will keine Ahnung davon gehabt haben,
dass die Anführer der Protestbewegungen deswegen umgebracht wurden. Der Mann
tut nur seinen Job und die Firma Leegaard Society scheint durchaus seriös zu
sein, auch wenn ich die ökologischen Schäden, die solche Aquakulturen
hinterlassen, gleich dir als Frevel an der Natur betrachte.«
       Jenny machte sich eifrig Notizen. »Warum eigentlich hat
Forster den Adams getötet? Der hatte doch mit den Fischfarmen gar nichts zu
tun?«
       Paul versuchte krampfhaft zu lachen. »Wenn ich das nur
wüsste. Vielleicht gibt es eine Antwort darauf im Schwurgerichtsprozess. Bisher
hat Forster sowohl diese Tat, als auch die weiteren Morde an Gordon Bayne, Jane
McNiven und Harry Coleman bestritten, wir konnten ihm auch keine Motive hierfür
nachweisen. Als er dann Peter McDavid tötete, hinterließ er eindeutige Spuren.«
Er berichtete Jenny von dem Hundebiss und der Observierung Forsters durch eine
Videokamera. »Wie sagt man doch? ›Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er
bricht‹. Vielleicht ist Forster wahnsinnig geworden oder in eine Art
Blutrausch verfallen. Das wird man hoffentlich im Prozess herausfinden, dem
auch zwei Psychiater angehören werden.«
     
    Sir Anthony sparte Paul O’Brien gegenüber nicht mit Lob,
als er von dem erfolgreichen Abschluss der beiden Kriminalfälle erfuhr. Er konnte
es immer noch nicht fassen, dass es sich bei Henry Forster um einen
skrupellosen Mörder handelte. Auch dass es ein Mann aus seinem Hause war, der
als Kinderschänder die Bevölkerung in Aufregung versetzte, erschütterte ihn
zutiefst.
       »Sie haben gute Arbeit geleistet!«, sagte er. »Ich werde
mich darum kümmern, dass Ihr Einsatz entsprechend gewürdigt wird. Sie können ab
jetzt die Presse über alles informieren, allerdings nicht über Bayne und Adams.
Übrigens erfuhr ich kürzlich, dass Sie die Redakteurin Jenny Symon heiraten
wollen. Das freut mich wirklich, denn die junge Dame hatte wohl einigen Anteil
an Ihrem Erfolg. Richten Sie ihr bitte herzliche Grüße von mir aus.« Darauf
verabschiedeten sie sich mit einem kräftigen Händedruck.
       Bereits am folgenden Tag erschien im Inverness Report ein mehrseitiger Bericht über die einzelnen Mordfälle. Von Walter Adams sowie
Gordon Bayne wurde nichts erwähnt. Der Appell Sir Anthonys,
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