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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition)
Autoren: Claus H. Stumpff
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Personen zu beseitigen, die mich verraten könnten.
Ich wollte unbedingt wieder in ein normales Leben zurückkehren und glaubte
schon, das endlich geschafft zu haben. Da tauchte noch der Name Peter McDavid
auf. Als ich auch ihn getötet hatte, saß ich in der Falle.«
     
    Der Prozess dauerte mehrere Tage, zu den Beratungen des
Gerichts wurden zwei namhafte Psychiater hinzugezogen. Diese konstatierten
Forster zwar eine gespaltene Persönlichkeit, hielten ihn aber in allen
Anklagepunkten für voll verantwortlich. Henry Forster wurde – wie kurz zuvor
sein Kumpan Henrik – zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt, wegen
der besonderen Brutalität der von ihm begangenen Taten ohne die Möglichkeit
einer vorzeitigen Entlassung. Eine nochmalige Aufrollung des Mordfalls Betty
Findlay schloss der Richter nach Beratung mit dem Oberstaatsanwalt aus.
     
    Kenneth Gilroy hatte Glück gehabt. Der Richter des Sheriffs
Court (Lokales Gericht) lehnte eine
erneute Anklage gegen ihn mit der Begründung ab, dass der Verursacher der
Uhrzeitkorrektur an dem polizeilichen Journal nicht mehr ermittelt werden
könne. Außerdem seien beide Zeugen, die ihn damals als Fahrer des Unfallwagens
identifiziert haben wollten, inzwischen verstorben.

Epilog
     
    Den Brief fand Paul O’Brien nach der Mittagspause auf
seinem Schreibtisch vor. Er enthielt die Einladung zu einem Vortrag Sir Anthony
McKenzies im Saal der Town Hall zum Thema
    Verbrechens-Bekämpfung
im Wandel der Zeiten .
       Obwohl O’Brien derartige Schreiben meistens gleich in
den Papierkorb warf, fühlte er sich aus Höflichkeit Sir Anthony gegenüber zu
einer Teilnahme verpflichtet. Nur hatte er keine Lust, allein hinzugehen und
bat Jenny, ihn zu begleiten. Doch ausgerechnet an diesem Tag fand eine schon
lange geplante Redaktionskonferenz statt, an der sie natürlich teilnehmen
musste.
     
    Als der Termin gekommen war, machte sich Paul O’Brien
ziemlich missmutig auf den Weg zur Town Hall. Bereits im Foyer traf er eine
große Menschenmenge an, darunter viele bekannte Gesichter. Vor der Tür des
großen Saals in der oberen Etage stockte ihm der Atem: Die rotblonde, hübsche
Dame im dunkelblauen Kostüm, die die Gäste empfing, war niemand anderes als
Jenny. Wie damals, als die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Inverness an Gordon
Bayne verliehen wurde, kam sie wieder auf ihn zu. Doch heute fasste sie ihn
lachend an der Hand und führte ihn zu einem Platz in der ersten Reihe und
setzte sich neben ihn.
       Paul erinnerte sich an jenen Tag, als genau dort DSupt
Gordon Bayne saß und ihm steif und förmlich die Hand reichte. Jetzt nahm Jenny
dessen Platz ein. Als sie ihn schalkhaft ansah und fragte, ob ihr die
Überraschung gelungen sei, zog er sie an sich und küsste sie, ungeachtet der
vielen Leute im Saal.
     
    Wie damals ging zuerst ein Murmeln durch die Sitzreihen,
dann erfüllten die Klänge von Bagpipes den Festsaal und in prachtvolle Kilts
gekleidete Musiker schritten im Gänsemarsch durch den breiten Mittelgang und
nahmen auf dem Podium Aufstellung. Auch heute wurden schottische Volksweisen
dargeboten und die Zuschauer spendeten reichlichen Beifall, als die
Dudelsackpfeifer und Trommler wieder den Saal verließen. Anschließend gab das
Polizeimusikkorps Kostproben ihres aus schottischer Tanz- und Marschmusik
bestehenden Repertoirs.
       Nun trat Lord Mayor Robert Polson ans Rednerpult und
hieß die geladenen Gäste im Namen der Stadt Inverness herzlich willkommen,
übergab dann das Wort Sir Anthony McKenzie, dessen kraftvolle Stimme sogleich
den riesigen Raum erfüllte. Der oberste Chef des CID sprach zunächst von der
bedrohlichen Ausweitung der Kriminalität, die allmählich auch Schottland und
den ganzen Norden Europas erreicht hätte und lobte die Leistungen der hiesigen
Polizei bei der Verbrechensbekämpfung. Dann zog er eine Bilanz der beachtlichen
Erfolge, die das CID Inverness in letzter Zeit vorweisen konnte.
       Nach Beendigung seines eigentlichen Vortrags richtete er
seine Blicke auf Paul O’Brien und Jenny Symon. Danach wandte er sich wieder ans
Publikum:
     
    »Verehrte
Anwesende,
    unter
Ihnen befinden sich eine Frau und ein Mann, deren Mut und Entschlossenheit wir
es zu verdanken haben, dass zwei lange gesuchte Mörder endlich dingfest gemacht
und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden konnten. Sie alle wissen bereits
aus den Medien, dass es sich bei einem davon um den ehemaligen Staatsanwalt
Henry Forster handelte. Dass dieser Unhold nach
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