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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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gt, hab ich hier ein kleines Problem.“ Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und neigte sich ihr vertraulich ein Stück entgegen. „Meine Mutter hat mich hängen lassen. Sie hat Migräne und kann nicht kommen. Jetzt steh ich hier allein mit den ganzen Kindern und…“ Er sah sie mitleidheischend an.
    „Mama, bitte. Ich will so gerne auch hierbleibe n“, quengelte Thea.
    „Ich hab auch genug Muffins gebacken, gestern mit der Merle. Und gleich gibt es auch noch Pommes.“
    „Oh, bitte, Mama. Ich bin auch ganz lieb und pass mit auf den Simon auf.“
    Toni kniff misstrauisch die Augen zusammen. Sie hatte Jochen unterschätzt. Obwohl sie nicht geglaubt hatte, dass es in ihm steckte, besaß er anscheinend immerhin genug männliche Hormone, um das niederträchtige Manipulieren des männlichen Geschlechts zu beherrschen. Toni sah einen Moment in die hoffnungsvollen Augen ihrer Tochter, ehe sie sich geschlagen gab. „Also schön.“
    „ Juhu, Mama, du bist die Beste.“
    „ Ja, das find ich auch“, sagte Jochen dankbar.
     
    Antonia schlurfte in die Küche, um sich einen Tee aufzuschütten. Umständlich versuchte sie, den Wasserkocher unter den Wasserhahn zu bekommen. Dies gestaltete sich schwierig, da die Spüle noch voller Teller und Töpfe stand, die darauf warteten, weggespült zu werden. Toni sah auf die Uhr. Dann pustete die erschöpft aus. Viertel nach acht. Den Film, den sie vorgehabt hatte zu gucken, konnte sie jetzt auch vergessen. Dabei hätte sie den verdient gehabt, nach ihrem heutigen Aufenthalt in der Hölle. Sie stellte den Wasserkocher an und begann, Wasser zum Spülen ins Becken laufen zu lassen. Sie war gerade dabei, die Torturen des Tages Revue passieren zu lassen, als das Telefon klingelte. Toni wischte sich die Hände trocken und begab sich auf die Suche nach dem Telefon. Ihre Bekannten wussten, dass man bei ihr lange klingeln lassen musste, wollte man sie erreichen, da das Telefon dauernd unauffindbar war. Trotzdem suchte sie hektisch das Wohnzimmer ab. Dort hatte sie Thea zuletzt mit ihrer Oma telefonieren sehen. Beim fünften Klingeln hatte sie es schließlich in der Couchritze gefunden. „Ja?“, rief Toni schließlich.
    „Hallo, Toni.  Was machst du gerade? “, erklang die Stimme ihrer Freundin Sabine aufgeregt am anderen Ende der Leitung.
    „Hallo, Sabine. Was ich mache? Spülen.“
    „Ich muss dir was erzählen. Was dagegen, wenn ich vorbeikomme?
    „Nein, komm nur“, rief Toni erfreut. „Und äm, Sabine? Hast du schon gegessen?“
     
    „ Da bin ich“, grüßte Sabine eine halbe Stunde später, als Toni die Tür öffnete.
    „ Mit leckerer Pizza!“ Erfreut fiel Antonias Blick auf die zwei großen Pappkartons, die Sabine in der Hand hielt.
    „ Und das um neun Uhr abends. Was das wieder ansetzt.“
    „Ach was“, winkte Toni ab. Dafür ging sie schließlich regelmäßig Joggen. Damit sie sich abends ihre Leckereien gönnen konnte. „Genau das, was meine Nerven brauchen.“
    „Sind die Kinder schon im Bett?“
    „Ja, seit eben.“ Antonia führte ihre Freundin ins Wohnzimmer. „Guck dich hier nicht um, ich hab heute nichts getan gekriegt.“
    „Hast du den ganzen Tag im Garten gearbeitet?“ Sabine setzte sich an den Wohnzimmertisch und wartete, dass Toni das Besteck holte.
    „Von wegen“, rief diese aus der Küche.
    „Du hast mir gestern groß erklärt, heute wolltest du deine neuen Blumen einpflanzen und Unkraut jäten.“
    „Hätt e ich auch getan!“, erwiderte Toni, als sie sich zu ihrer Freundin gesellte. Sie reichte Sabine das Besteck und setzte sich ebenfalls. „Wenn du wüsstest, wie oft ich mir heute gewünscht habe, bis zu den Knien in Brennnesseln zu stehen und zu schuffeln.“ Bei der Erinnerung an den heutigen Nachmittag brach ihr schon wieder der kalte Schweiß aus und sie nahm erst mal einen großen Bissen ihrer fettigen Pizza. „Aber Simon war zu einem Kindergeburtstag im Abenteuerland eingeladen und ich bin mit dageblieben, um mit auf die Kinder aufzupassen. Nach Stunden, die ich damit verbracht hatte, Kinder vor bleibenden Schäden zu bewahren, saßen wir endlich alle am Tisch, denn es gab Pommes. Während des gesamten Essens hat mich Jochen, so hieß der Vater des Geburtstagskindes, ohne Unterlass vollgelabert mit Kochrezepten und seinem Alltag als alleinerziehender Vater. Der hat mehr über Kleidchen und Haarspangen geredet als Thea in all ihren Lebensjahren. Zwischenzeitlich war ich wirklich versucht, dem Mann in den Schritt zu greifen, um
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