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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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ihren siebenundzwanzig Jahren ja auch noch war. Auch wenn Toni ein wenig merkwürdige Ansichten hatte und zu Übertreibungen neigte, so war sie doch im Grunde vernünftiger, als so manch anderer in ihrem Alter. Das einzig unvernünftige, was Toni je getan hatte, war auf diesen Nichtsnutz Jens reinzufallen. Danach hatte sie nicht mehr viel Zeit gehabt, ihre Jugend zu genießen. Nach nur zwei Jahren Ehe, in denen der fünf Jahre ältere Jens nie zu Hause war und lieber sein Leben weiterführte, als wäre er noch Junggeselle, hatte Toni eingesehen, dass sie niemals hätten heiraten sollen. Nun stand sie da, alleinerziehend mit zwei Kindern und einer Halbtagsstelle. „Ich hab den Rene getroffen“, fiel Irmgard dann ein.“
    „W en?“
    „Den Rene. Hausmann. Mit dem bist du doch zur Schule gegangen.“
    „Ach den“, erwiderte Toni ohne Begeisterung.
    „Er hat sich nach dir erkundigt. Ich soll dir schöne Grüße bestellen.“
    „Aha. Schön. Bestell welche zurück, wenn du ihn das nächste Mal siehst.“
    „Meine Güte, Antonia. Interessiert dich das gar nicht? Wann bist du eigentlich das letzte mal unter die Menschen gegangen? Wir passen schon auf die Kinder auf, wenn du mal rausgehen willst.“
    Antonia verdrehte die Augen. „ Fängt das schon wieder an? Ich hab keine Lust, wegzugehen.“
    „Unsinn. Jeder hat Lust, mal rauszukommen“, behauptete ihre Mutter.
    „Mama, ich bin abends so müde, alles was ich will, ist mich ins Bett zu legen.“
    „U n-.“
    „Und wehe du sagst jetzt wieder „Unsinn!““, fuhr Toni ihrer Mutter über den Mund. „Ich hab für so was einfach keine Zeit. Und keine Lust. Ich bin froh, wenn ich abends meine Ruhe hab. Jetzt zum Beispiel haben wir es schon wieder halb sechs. Thea muss noch Hausaufgaben machen, das Geschirr vom Mittagessen stapelt sich noch in der Spüle, weil wir heute direkt losgefahren sind, Fallen kaufen, ich hab noch tonnenweise zu bügeln und Wäsche gewaschen hab ich heute auch noch nicht. Morgen ist ein Kindergeburtstag, da muss ich noch ein Geschenk kaufen gehen, und übermorgen ist der Vorsorgetermin für Simon, da häng ich mit den Kindern wieder den ganzen Mittag beim Arzt“, zählte Toni auf. „Am Freitag ist wieder Simons Fußballtraining und Turnen für Thea und Samstagmittag ist ein Fest im Kindergarten, da muss ich einen Kuchen backen. Außerdem wollte ich diese Woche noch meine Blumenbeete neu bepflanzen. Die Blumen hab ich übrigens heute auch noch gekauft, Mama. Die waren im Angebot, da konnte ich nicht widerstehen. Oh, und das Auto muss, glaub ich, demnächst mal zur Werkstatt. Irgendwie fährt das komisch.“
    „Bist du jetzt fertig?“
    „Und ich muss gucken, wie ich der Katze das Halsband mit dem Glöckchen anziehen kann, damit sie nicht wieder die kleinen Vögel frisst.“
    „Seit wann habt ihr denn eine Katze?“
    „Nicht wir. Die ist von dem neuen Nachbarn. Das ist vielleicht ein Asi, das kann ich dir sagen.“
    „Ehrlich?“ Irmgard sah ihre Tochter besorgt an.
    „Und ob. Geht nicht arbeiten, die Bierkästen stapeln sich hinterm Haus und der ist, glaub ich, in einer Motorradgang. Die Tage dachte ich, da kämen die Hells Angels. Aber dann hab ich den Thorsten Meier erkannt. Ich wusste gar nicht, dass der Motorrad fährt.“
    „Wie, der Junge von den Meiers ist bei den Hells Angels?“, rief ihr Vater, der gerade an ihnen vorbei ins Wohnzimmer marschierte. „ Du spinnst ja. Außerdem gibt es die hier doch gar nicht, oder?“
    „Ich hab gesagt, ich habe gedacht , da kämen die Hells Angels. Außerdem war das nicht ernst gemeint.“, rief Toni ihrem Vater hinterher. „Papa, wehe, du erzählt jetzt überall rum, der Thorsten wär in einer Rockergang!“, rief sie noch etwas lauter. Dann wandte sie sich wieder an ihre Mutter. „Nein, aber wirklich, Mama. Fährt mit einer Gruppe von Leuten mit dem Motorrad durch die Gegend, geht nicht arbeiten, der Vorgarten und die Einfahrt sehen aus wie ein Schrottplatz und tätowiert ist der auch noch.“
    „Wirklich?“ Irmgard sah ihre Tochter besorgt an. „Wer ist das denn? Kommt der von hier?“
    „Keine Ahnung. Ich kenn ihn jedenfalls nicht. Mark Fracht heißt er.“
    „Fracht! Natürlich kennen wir die! Das muss der Junge von der Rosi sein. Paul!“, rief sie dann ihrem Mann zu.
    „Ja?“, schrie dieser zurück.
    „Was macht der Junge von der Rosi Fracht nochmal beruflich? Ist der arbeitslos?“
    „Nee, der arbeitet doch bei der Bank, glaub ich.“
    „Ha! Dann ist der das auf
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