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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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Wertschätzung, nehm ich an. Auf diese Erfahrung würd ich gerne verzichten.“ Als sie Ralfs ungläubigen Gesichtsausdruck sah, bekräftigte sie: „Wenn ich es dir doch sage! Außerdem hab ich neuerdings eine Katze. Sozusagen. Zumindest für den Außenbereich. Die Nachbarskatze kommt regelmäßig rüber und sucht nach etwas Essbarem, das arme Ding. Völlig unternährt ist sie. Also hab ich angefangen, sie zu füttern. Jetzt lungert sie mehr bei mir rum als nebenan.“
    „Dann füttere sie nicht zu viel, sonst fängt sie keine Mäuse mehr.“
    „Ha, ha. Sehr witzig. Das löst aber immer noch nicht mein Mäuseproblem im Haus.“
    „Oder“, Ralf trank einen Schluck Apfelsaft, „du besorgst dir diese Fallen, wo du die Mäuse lebend drin fangen kannst.“
    „So was gibt es?“, fragte Toni erstaunt.
    „Klar. Hab ich schon mal in ’nem Prospekt gesehen.“
    „Echt? Und wo krieg ich so was?“
    „Keine Ahnung.“
    „Ich denk, du hast das im Prospekt gesehen.“
    „Ja, vor Ewigkeiten. Was weiß ich, was das für ein Prospekt war. Vielleicht vom Raiffeisenmarkt? Oder Baumarkt?“
    „Das ist ja super, Ralf. Da bist du ja doch zu was zu gebrauchen. Ich fahr gleich heute Mittag mal gucken, wo ich so was bekomme.“
    „Ich bin auch noch für andere Dinge zu gebrauchen.“ Ralf wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.
    Antonia seufzte. „Nun hör doch mal auf. Das ist ja schon sexuelle Belästigung.“
    „Das hättest du wohl gerne. Wenn ich dich sexuell belästige, dann merkst du das schon. Aber jetzt mal im Ernst, Toni. Warum hörst du nicht auf mich und gehst mal mit mir essen? Wir hätten jede Menge Spaß, vertrau mir.“
    „Du gibst auch nie auf, was?“
    „Nein. Also kannst du auch endlich aufhören, dich zu sträuben.“
    Antonia schaltete endlich ihren PC an und sah Ralf nachdenklich an. Schon seit einiger Zeit versuchte er, sie zu einer Verabredung zu überreden. „Ich glaub einfach nicht, dass das eine gute Idee ist, Ralf.“
    „Und ob das eine gute Idee ist.“
    Antonia sah geistesabwesend auf ihren Monitor. Ralf ließ einfach nicht locker. Toni musste zugeben, dass ihr Arbeitskollege wirklich ein netter Kerl war. Er sah gut aus, war witzig, charmant, hilfsbereit und Single. Allerdings war er ihr Arbeitskollege und, was viel alarmierender war, ein Freund von Jens. Die beiden waren sogar im selben Schützenzug und sahen sich daher auch noch regelmäßig. Den Klatsch konnte sie sich jetzt schon vorstellen. Außerdem musste mit dem Mann einfach etwas nicht stimmen, denn jeder, der auf freiwilliger Basis seine Abende mit ihrem Exmann verbrachte, musste einen Schaden haben.“
    „Antonia, was ist denn schon dabei, wenn wir zwei einmal essen gehen?“, bohrte Ralf jetzt weiter.
    „Jetzt lass mich in Ruhe arbeiten, Ralf. Ich überleg e s mir, o.k.?“
    „Na also!“
    „Ich hab noch nicht ja gesagt“, protestierte Antonia halbherzig.
    „Aber so gut, wie“, sagte Ralf gutgelaunt.
     
    Am späten Nachmittag betrachtete Irmgard Nessel ihre Tochter nachdenklich über den Küchentisch hinweg. „Jetzt setz dich doch erst mal hin. Du bist immer so hektisch!“
    „Ich bin nur vorbeigekommen, um den Rhabarber zu holen, den Papa mich gedrängt hat, zu nehmen. Ich frag mich, was ich damit soll. Ich mag überhaupt keinen Rhabarber!“
    „Dabei ist der so lecker.“
    „Dann iss du ihn doch!“
    „Tu ich ja schon seit Wochen. Aber es ist so viel da. Mach doch Kompott daraus. Oder back einen Kuchen.“
    „Ja, klasse Idee. Und den isst dann keiner.“
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Jetzt setzt dich schon hin. Die Kinder sind sowieso gerade im Garten und spielen mit dem Hund. Wo wart ihr denn überhaupt den ganzen Mittag? Ich hab ein paar Mal angerufen.“
    Antonia nahm sich nun doch eine Tasse Kaffee und setzte sich zu ihrer Mutter an den Tisch. „Die Kinder und ich haben heute schon eine Weltreise hinter uns. Ich bin durch ganz Gladbach gefahren, in zig Baumärkte, und schließlich bin ich fündig geworden.“
    „Jetzt bin ich ja mal gespannt, was du gekauft hast.“
    „Mausefallen.“
    „Mausefallen? Und dafür fährst du bis nach Mönchengladbach?“
    „Spezialfallen. Das sind kleine Käfige, die sich schließen, wenn die Maus reinläuft. So kann man sie lebendig fangen. Ist das nicht toll?“
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf und betrachtete dann ihre Tochter, wie sie ihr da gegenüber saß, ihre Haare zu einem Zopf zusammengefasst, mit Jeans und T-Shirt. Sie sah genauso jung aus, wie sie mit
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