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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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kratzte er sich am Kopf. „Ich war wohl etwas zu schnell, was?“
    „Ja, das nehm ich ja wohl mal an!“ Mit Entsetzen machte Toni nun die Entdeckung, dass sich Tätowierungen auf den Unterarmen ihres Nachbarn befanden.
    „Tut mir leid.“ Der nun zu einem Asozialen Runtergestufte trat auf Toni zu und reichte ihr die Hand. „Ich hab mich auch noch gar nicht vorgestellt, obwohl ich schon eine Woche hier wohne.“
    Toni ergriff die dargebotene Hand, aber nicht, bevor sie ungläubig auf deren Finger gestarrt hatte. Sie hatte noch nie jemanden getroffen, der tätowierte Finger hatte. Finger! Das kannte sie nur aus amerikanischen Filmen, in denen verfeindete Gangs mit Maschinenpistolen aus Autos in die Vorgärten schossen. Aus runtergekommenen, unförmigen, riesigen Amischlitten. So, wie ihn übrigens auch ihr neuer Nachbar fuhr, wie sie nicht umhin kam, zu bemerken.
    „ Mark Fracht“, sagte er nun.
    „Äh ...“ Am liebsten hätte sie ihm ihren Namen verschwiegen. Man wusste nie, was solche Leute aus der Unterwelt damit für Schindluder trieben. „Antonia Hauser“, brachte sie dann gezwungenermaßen heraus.
    „Hauser. Nicht zufällig verwandt mit Jens Hauser?“
    „Mein Exmann“, antwortete Toni knapp. Dass Jens, das Arschloch, neuerdings mit Kriminellen verkehrte, sollte sie eigentlich nicht wundern.
    „Ah“, erwiderte Fracht verstehend. „Tja, dann noch einen schönen Tag. Und ich werd demnächst vorsichtiger fahren.“
    Toni lächelte gezwungen und beobachtete, wie Mark Fracht zurück zu seinem Auto ging, einen Kasten Bier aus dem Kofferraum hievte und dann im Nachbarhaus verschwand. Den genehmigte er sich bestimmt als Mittagessen.
    „Mama! Ich hab Hunger“, drang Theas laute Stimme aus dem Inneren des Hauses.
    „Ich komm!“, schrie Toni zurück und ging rein, Mittagessen kochen.
     
    Am Abend seufzte Toni wohlig und kuschelte sich tiefer in ihre Couch. Gleich kam ihre Lieblingskrimiserie. Es ging nichts über einen schönen, gemächlichen, englischen Krimi. Darauf freute sie sich jeden Montag. Toni gähnte herzhaft und sah auf die Uhr. 22 Uhr. Hoffentlich schlief sie nicht wieder auf der Couch ein. Gebannt verfolgte Antonia wenig später das Geschehen auf dem Bildschirm, als sie meinte, etwas gehört zu haben. Ob eines der Kinder wach geworden war? Sie warf einen Blick auf die Uhr. Zwanzig nach zehn. Vor einer halben Stunde, als sie gucken gegangen war, hatten beide friedlich geschlafen. Sie griff zur Fernbedienung und schaltete den Ton aus. Da! Ein Poltern ertönte von oben. Dann noch eins. Tonis Herz klopfte plötzlich schneller. Das konnten unmöglich die Kinder sein! Das Rumpeln und Poltern oben ging weiter. Kein Zweifel. Oben war jemand. Und nicht nur einer, dem Getöse nach zu urteilen. Toni schluckte und legte sich eine Hand auf ihren flauen Magen. Oh, lieber Gott. Die Kinder. Toni sprang auf und rannte in die Küche. Dort bewaffnete sie sich mit einem großen Fleischmesser und griff nach ihrem Smartphone. Mit zitternden Fingern rief sie bei ihren Eltern an. Die wohnten ganz in der Nähe und wären sofort hier. „Papa, komm schnell rüber“, flüsterte sie hysterisch. „Ich glaub, oben bei den Kindern ist jemand!“
    „Was?“, rief ihr Vater verdutzt.
    „Einbrecher sind oben bei den Kindern. Papa, komm schnell.“ Toni warf das Handy auf den Küchentisch und ging auf Beinen, die sie nicht tragen wollten, die Treppe hoch. Oben am Treppenabsatz hielt sie kurz inne. Das Poltern war hier nicht mehr so laut, aber es kam ohne Zweifel aus dem Zimmer ihrer Tochter. Verzweifelt schluchzte Toni auf und stürzte zu Theas Zimmer. Ihr graute vor dem, was sie erwartete. Sie stieß die angelehnte Zimmertür weit auf und blitzschnell suchten ihre Augen das dunkle Zimmer ab, ehe sie das Licht anknipste und zum Bett ihrer Tochter eilte. „Thea!“ Antonia starrte einen Moment auf ihre friedlich schlafende Tochter, ehe sie die Bettdecke wegzog, um sicherzugehen, dass ihr Kind unversehrt war. „Thea!“
    „Hmmm“, murmel te diese, ehe sie weiterschlief.
    Erleichtert deckte Toni das Mädchen wieder zu und eilte in Simons Zimmer. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass auch er friedlich schlief, lehnte Toni sich einen Moment erleichtert an die Wand Doch dann fasste sie das Messer wieder fester, knipste im Flur das Licht an und ging vorsichtig in ihr Schlafzimmer. Da war es wieder, das Rumpeln. Toni erleuchtete nun auch den letzten Raum in diesem Stockwerk und von der Türschwelle aus überblickte sie
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