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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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Beinen. Der Mann überlebt uns alle.“
    „Auf jeden Fall wirst du dich jetzt erst mal ausruhen und dich schonen. Ich werd schon alles hinbekommen, deshalb bin ich ja schließlich hier.“
    Margot wollte gerade etwas erwidern, doch Geräusche auf der Treppe ließen sie vergessen, was sie sagen wollte. „Da kommt er“, seufzte sie stattdessen.
    Josefine drehte sich um und stand auf, als sie die dünne, gebeugte Gestalt auf sich zukommen sah, die sich schwer auf einen Stock stützte.
    „Vater, du bist schon wach?“ Margot trat auf ihren Schwiegervater zu. „Sieh mal! Wir haben Besuch. Meine Cousine Josefine ist gekommen, um zu helfen.“
    Josef winkte seine Schwiegertochter mit der Hand beiseite, als diese ihn stützen wollte. „Ich bin sehr wohl in der Lage, alleine zu stehen“, krächzte er und sah die andere Frau in seiner Küche an. „So, eine Cousine. Und was will die hier?“
    Josefine trat auf  den alten Mann zu und streckte ihm die Hand entgegen. „Guten Tag, Herr Fagel. Ich bin Josefine Ingermann.“
    „Sie wird eine Weile bei uns bleiben, Vater, um mich zu unterstützen. Hast du nicht zugehört?“, warf Margot nervös ein. „ Sie ist hier, um zu helfen“, betonte sie noch einmal, als Josef  die ausgestreckte Hand ignorierte. „Ist das nicht nett?“
    „Nett? Das könnte dir so passen, dass du jetzt schon deine Sippschaft hierher holst. Noch ist das hier mein Hof. Hast wohl gedacht, mit dem Alten geht’s zu Ende und hast schon mal alle eingeladen, was? Wann kommt denn der Rest deiner Verwandtschaft?“
    „Aber was redest du denn da? Die Josefine kommt, weil ich die ganze Arbeit nicht mehr alleine schaffe.“
    „Die ist gekommen, weil die im Kohlenpott nicht genug zu fressen haben. Aber eins sag ich dir“, wandte er sich schließlich an Josefine, während er ihre magere Gestalt von oben bis unten musterte, „glaub ja nicht, dass du dich hier durchfuttern kannst! Hier gibt es nichts im Überfluss und fürs Nichtstun schon mal gar nicht.“  Er drehte sich langsam wieder um und schlurfte zur Tür. Dann sah er noch einmal zurück und richtete das Wort an seine Schwiegertochter. „Sieh zu, dass du nicht noch länger hier gemütlich in der Küche rumschwatzt. Nicht genug, dass du zu faul bist, deine Arbeit zu machen, jetzt hast du dir zum Rumgammeln auch noch Gesellschaft geholt. Wehe, ich seh euch nicht vernünftig arbeiten, dann ist die schneller wieder hier verschwunden, als du gucken kannst.“ Damit schlurfte er endgültig aus der Küche.
    Mit hochrotem Gesicht sah Josefine ihre Cousine an. „Von allen…, so ein…“ Sie öffnete noch einmal den Mund, doch schloss ihn direkt wieder. Dies gehörte zu den wenigen Momenten, wo es ihr die Sprache verschlagen hatte.
     
    „Möchtest du meinem Bruder keine Tasse Kaffee anbieten, oder was?“ Herausfordernd sah Anton seine unscheinbare Frau an.
    „Lass gut sein, Toni“, murmelte Richard. „Sie ist doch grade mit dem Kind beschäftigt.“
    „Beschäftigt, dass ich nicht lache. Sieh dich doch mal um. Hier sieht es schon wieder aus wie bei Hempels. Ich frag mich, was die den ganzen Tag macht, wenn ich arbeiten bin. Außerdem hat sie auch noch ihre Mutter hier, die ihr helfen kann.“
    „Ich denk, die Anneliese kann nicht richtig helfen, wegen ihrem kranken Bein?“
    „Die ist nicht krank, die humpelt ein bisschen. Die zieht sich nur an dieser Lappalie hoch, damit sie nicht so viel arbeiten muss. Genauso faul wie die Tochter.“
    „Lass die Mama in Ruhe.“ Lisbeth sah wütend ihren Mann an. „Sie hat sich gestern überanstrengt und hat jetzt Schmerzen mit jedem Schritt, den sie tut. Und sie arbeitet mehr als du!“
    Toni umfasste vor Wut seine leere Kaffeetasse fester und schickte sich an, sich zu erheben, schien dann aber zu dem Schluss zu kommen, dass es diese Anstrengung nicht wert war. Er lehnte sich wieder auf seinem Stuhl zurück und sah seine Frau an. „Aber mit auf die Blagen aufpassen, das kann sie ja wohl, wenn schon sonst nichts anderes. Dann kommst du vielleicht auch mal dazu, hier zu putzen. Mein Bruder muss ja denken, ich hätte eine Schlampe geheiratet.“
    Mit zusammengekniffenen Lippen sah Lisbeth ihren Schwager an. „Tut mir leid, Richard, dass es heute hier so aussieht. Die Zwillinge hatten beide die letzten Tage Fieber und der Heinz kriegt bestimmt Zähne. Ich-.“
    „Ist doch schon gut, Lisbeth“, beeilte Richard sich zu versichern. „Mich stört es nicht, wie es hier aussieht. Wie geht es den Kindern
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