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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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zurückgelegenen Hauses entlang zur Straße. Sie hatte das kleine Häuschen von ihrer Oma geerbt, und es war ihr ganzer Stolz. Es war das letzte Haus an einer langen Straße. Die Bebauung an dieser Straße wandelte sich von eng nebeneinanderstehenden Einfamilienhäusern zu Häusern mit großzügigen Gärten, bis die Häuser immer spärlicher auf der Straße angesiedelt waren. Schließlich verwandelte sich die Straße in einen Feldweg, an dem sich rechts und links des Weges nur noch Äcker befanden. Außer eben, ungefähr hundert Meter im Feld gelegen, ihrem Häuschen und dem Nachbarhaus, dessen Einfahrt sich direkt neben ihrer befand. Darum konnte das laute Dröhnen eigentlich nur einem gehören. Ihrem neuen Nachbarn. Seufzend betrachtete Toni das ehemals gemütliche Nachbarhaus. Bis vor kurzem hatte hier noch Frau Kurz gewohnt. Eine liebe, alte Frau, die mit ihrem Wellensittich friedlich ihre Tage verbracht hatte. Das Vorgärtchen und die Einfahrt waren von Blümchen gesäumt gewesen und die Garage hatte Frau Kurz` Gartengeräte und im Winter ihre Sommerstühle beherbergt. Doch dies gehörte nun alles der Vergangenheit an, seit Frau Kurz im Winter das Zeitliche gesegnet hatte. Ihr Sohn beschloss daraufhin, das Häuschen zu vermieten. An und für sich keine schlechte Idee, allerdings hätte ihr Sohn bei der Auswahl seines neuen Mieters etwas mehr Sorgfalt walten lassen können.  Besagter Mieter hatte sich vor anderthalb Wochen nebenan eingenistet. Am Einzugstag brachte er jede Menge Kisten und sehr wenige Möbel mit. Als alles im Haus verstaut war, gesellte sich zu seinem prolligen Auto, welches in der Einfahrt stand, ein noch hässlicheres Motorrad. Diverse Reifen, Kisten, Fässer und Regale folgten und als in der großen Einfahrt kein Platz mehr war, wurden im Vorgarten weitere nicht identifizierbare Gegenstände abgeladen. Sogar noch weitere Motorräder, die eigentlich auf den Schrottplatz gehört hätten, hatten sich dazugesellt. Am Abend erschienen seine Freunde und feierten mit ihm eine Einweihungsparty. Seine unzähligen Gäste, die sich alle beinahe bis zur Besinnungslosigkeit betranken und sich anschließend in den einstigen Blumenbeeten erleichterten, feierten bis in die frühen Morgenstunden. Im Laufe der folgenden Woche wartete Toni darauf, dass der ganze Krempel aus Auffahrt und Vorgarten entfernt wurde. Vergeblich. Warum dies so war, konnte Toni sich nicht erklären, denn Zeit genug schien ihr Nachbar zu haben. Sein Auto und das Motorrad standen nämlich ständig in der Einfahrt. Da er keiner geregelten Beschäftigung nachzugehen schien, konnte er morgens auch lange schlafen. Das war sein Glück, denn wenn man nach den Bierkästen ging, die er auf der Veranda stapelte, trank er sich jeden Abend besinnungslos. Toni war nicht begeistert gewesen, nun neben einem arbeitslosen Alkoholiker zu wohnen, hatte sich aber wohl oder übel damit abgefunden. Dann, Samstagnachmittag, Toni saß mit dem Kindern im Garten und genoss die Frühlingssonne, kamen die Hells Angels. Zumindest hatte sie das im ersten Moment gedacht. Durch einen ohrenbetäubenden Lärm alarmiert, war sie nach vorne zur Einfahrt gerannt, als auch schon mehrere Motorräder ihre Einfahrt blockierten. Wenig später fuhr die Gruppe gemeinsam mit Tonis Nachbarn davon und hinterließ eine Staubwolke. Das war vorgestern gewesen und seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich hatte er die vergangenen Tage in irgendeiner Ausnüchterungszelle verbracht.
    Vom nun immer lauter werdenden Motorengeräusch aus ihren Gedanken gerissen, w arf Toni einen Blick auf das Motorrad, das zwischen den gestapelten Reifen und dem Garagentor stand. Also machte er heute die Gegend mit seiner peinlichen Amikarre unsicher. Wenig später sah sie ihre Vermutung bestätigt, als sie kopfschüttelnd beobachtete, wie besagtes Auto forsch in die Einfahrt nebenan einbog und dann quietschend zum Stehen kam. Wütend trat Antonia wieder aus ihrem Eingang heraus. Die zwielichtige Gestalt, von der sie mittlerweile ganz sicher war, dass sie nichts taugte, stieg aus dem Fahrzeug und nickte grüßend zu ihr hinüber.
    „Ich würd hier noch schneller fahren!“, rief Toni schlecht gelaunt als Begrüßung. „Falls meine Kinder das nächste Mal wider Erwarten rechtzeitig in Deckung springen können, erwischen sie vielleicht ein kleines Reh oder einen Hasen mit ihrem Penisersatz!“
    Der Nachbar stutzte, trat dann einen Schritt auf sie zu, nur um doch wieder stehen zu bleiben. Dann
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