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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy
Autoren: Potter Alexandra
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ständig das Gefühl hatte, sie komme mir bekannt vor. Abgesehen von der Kleidung sehen sie genau gleich aus. Die gleiche Nase, die gleichen Augen, das gleiche amüsierte Lächeln. Unvermittelt fällt mir die Frau aus der Biografien-Abteilung vor Weihnachten ein, die das Buch über Jane Austen gekauft hat, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Die Frau, die den Reise-Flyer auf dem Ladentisch liegen gelassen hatte – die Ähnlichkeit ist nicht zu leugnen … Mein Kopf beginnt zu schwirren. Aber das kann doch nicht ein und dieselbe Person gewesen sein. Es muss ein Zufall sein, das Anagramm und die Ähnlichkeit …
    Doch dann kommen mir Miss Staenes Ratschläge wieder in den Sinn, die sie mir über Männer und Beziehungen erteilt hat, ihre seltsame Bemerkung am See beim Anblick des schwimmenden Mr. Darcy, vor der Kathedrale in Winchester, als ich den Schal gefunden habe. Konnte sie ihn ebenfalls sehen? Und was ist mit dem Ballkleid? War es von ihr? Plötzlich muss ich an Stellas Worte denken. War sie eine Art gute Fee, eine Kupplerin, die Spike und mich zusammengebracht hat?
    Ich rufe mich zur Ordnung. Also bitte! Emily. Auf keinen Fall! Das ist doch verrückt!
    Ja, richtig, das habe ich schon mal gehört.
    »Habe ich was Falsches gesagt?«
    Ich blicke hoch und sehe Stella mit dem Kaffeebecher in der Hand vor mir stehen und mich erwartungsvoll anstarren. Mist. Ich habe keine Ahnung, was sie gerade gesagt hat. »Oh, nein … nein«, gelingt es mir mit Mühe zu sagen. »Mir ist nur aufgefallen, dass ein paar Bücher nicht richtig einsortiert sind.«
    Stella entspannt sich und lächelt mich bewundernd an. »Meine Güte, du liebst diesen Laden wirklich, was?«
    Ich mache mich daran, die Bücher wieder ins Regal zu stellen.
    »Also, wann kommt denn nun dein Freund? Ich kann es kaum erwarten, ihn kennen zu lernen.«
    »Am Freitag«, antworte ich und spüre, wie mich die vertraute Aufregung erfasst.
    »Und wie ist er so, dein Spike?«, grinst sie. »Wie Mr. Darcy?«
    Ich halte inne und sehe auf den Band Stolz und Vorurteil in meinen Händen hinunter, auf das Bild von Jane Austen, und mir ist, als würde Miss Staene mich direkt anlächeln.
    »Nein«, erwidere ich kopfschüttelnd. Und als ich an Spike denke, mit seinen schlampigen Klamotten, seinem hitzigen Temperament und seinem verrückten Humor, erscheint ein breites Lächeln auf meinem Gesicht.
    »Er ist ganz und gar nicht wie er.«

Daily Times, 14. Februar 2007
    MR. DARCY – DER TRAUMMANN
    Mr. Darcy, der schneidige Held aus Jane Austens Roman Stolz und Vorurteil , gewann kürzlich eine Umfrage darüber, mit welchem Mann Frauen am liebsten eine Verabredung hätten. Unser Reporter Spike Hargreaves, ein Mann wie jeder andere, macht sich auf, um der Frage auf den Grund zu gehen, was Mr. Darcy hat, was er nicht hat.
     
    In einer Umfrage der Verleiher des Orange Prize unter mehr als 1900 Frauen übertrumpfte Jane Austens Schöpfung fiktionale Helden wie James Bond und Superman. Was ich ziemlich erstaunlich finde, denn würde er nicht garantiert den Abend damit verbringen, sein Gegenüber finster über den Restauranttisch hinweg anzustarren und zum Servierpersonal unfreundlich zu sein?
    Wir Männer können Mr. Darcy beim besten Willen nicht das Wasser reichen, und wie sollten wir auch? Denn Mr. Darcy ist der Anti-Mann. Er ist all das, was ein Mann nicht ist, und dafür vergöttern Frauen ihn. Für uns gewöhnliche Kerle stellt er eine Bedrohung dar. Über die Jahre bin ich viele, viele Male mit ihm verglichen worden – und zwar nicht zu meinem Vorteil. Er ist der perfekte Gentleman. Eine Sexmaschine. Er brennt vor düsterer Leidenschaft und trägt dabei ein weißes Rüschenhemd und enge Breeches. Also bitte! Und kein Mensch beschwert sich über sein modisches Gespür!
    Also, was hat dieser Mr. Darcy an sich, dass er die Frauen so verrückt macht? Welches Geheimnis steckt hinter seiner fortwährenden Anziehungskraft? Und, was noch viel wichtiger ist, was kann ich von ihm lernen?
    Auf der Suche nach einer Antwort schlug mein Verleger vor, eine Woche auf einer Jane-Austen-Literaturreise mit eingefleischten Fans zu verbringen. Nun, meine letzte Begegnung mit Mr. Darcy war in der Schule, als man mich gezwungen hat, Stolz und Vorurteil für den Abschluss zu lesen, und schon damals konnte ich ihm nicht viel abgewinnen. Als ich dieses Mal meine Urlaubspläne für Neujahr begraben musste, um im ländlichen England Museen zu besuchen, statt in den Schweizer Alpen auf der Piste zu
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