Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy
Autoren: Potter Alexandra
Vom Netzwerk:
murmelt er, während seine Lippen über mein Haar streichen.
    »Was?«, stöhne ich, während mich ein lustvoller Schauder überläuft.
    »Ich heiße nicht wirklich Spike Napoleon Nelson …
    »… Caesar Hargreaves«, beende ich den Satz lächelnd. »Das habe ich mir schon fast gedacht.Wofür steht das ›B‹ dann?«
    Er sieht mich überrascht an.
    Jetzt ist es an mir, zu lächeln. Er rümpft die Nase. »Bryan.
    Mit Ypsilon«, gesteht er verschämt.
    »Bryan mit Ypsilon?«, kichere ich. »Verdammt, dabei fand ich Napoleon so sexy.«
    »Willst du damit sagen, du findest mich jetzt nicht mehr sexy?« Er versucht, gekränkt auszusehen.
    »Hmhm, ich bin mir nicht sicher«, murmele ich. »Ich glaube, hier ist noch ein wenig investigative Recherche gefragt …« Und damit lasse ich meine Hände unter sein T-Shirt gleiten und lege sie auf die nackte Haut seines Rückens. Ich wende ihm das Gesicht zu, und er beugt sich herunter und küsst mich.

Epilog
    W ie sieht es jetzt aus, Miss?«, rufen die beiden Arbeiter von der Leiter hinunter, wobei sich ihr ausgeprägter Queens-Akzent durch den Straßenlärm schneidet. Ich stehe auf dem Bürgersteig, lege den Kopf in den Nacken und schirme mit der Hand meine Augen gegen die helle Morgensonne ab.
    »Es ist noch nicht ganz in der Mitte … ein bisschen nach links...«, rufe ich.
    Unter einigem Keuchen und Schnaufen rücken sie das Schild gerade, wobei ihr Atem in weißen Wölkchen in der frostigen Luft umherwirbelt.
    »Wie ist es jetzt?«
    Ich blinzele, lege den Kopf schief und trete einen Schritt zurück. »Nein... ein bisschen höher, glaube ich …«
    Ich sehe, dass sie mich am liebsten umbringen würden. Mich, das Mädchen in der gelben Jacke und der wollenen Pudelmütze, die ihren Morgenkaffee schlürft und zwei stämmigen Kerlen in Holzfällerjacken, Strickmützen und fingerlosen Handschuhen Anweisungen erteilt. Doch da ich diejenige bin, die sie bezahlt, können sie das nicht. Ich bin jetzt der Boss.
    Sie stöhnen noch ein bisschen lauter, um sich ein dickeres Trinkgeld zu sichern.
    »So okay?«, brüllen sie wie aus einem Munde.
    Ich sehe wieder nach oben. Es soll perfekt sein. Es muss perfekt sein. Mein Blick wandert über das lackierte Holz, die kühn geschwungenen Buchstaben, die schwarze Schrift vor dem golden glänzenden Hintergrund: ALBRIGHT’s. Hochgefühl erfasst mich. Mein neues Schild. Hängt über meinem neuen Laden. Die Verträge sind bereits vor zwei Wochen unterzeichnet worden, aber erst jetzt fühlt es sich offiziell an. Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, und am liebsten würde ich die Faust in die Luft recken.
    Stattdessen lasse ich es bei einem schlichten »Perfekt!« bewenden.
     
    Ich bin seit fast drei Wochen wieder in New York, und es kommt mir vor, als sei eine Menge passiert. Nun ja, in drei Wochen kann ja auch eine Menge passieren. Man muss sich nur überlegen, was sich in nur einer Woche in England ereignet hat.
    Während ich den Arbeitern zusehe, die das Schild an seinem Platz befestigen, trinke ich meinen Kaffee und lächle geistesabwesend, während meine Gedanken zurückwandern. Seit meiner Rückkehr habe ich viel über diese Reise nachgedacht, über die Lektionen, die ich gelernt, und die Freunde, die ich gefunden habe. Und natürlich auch über Mr. Darcy. Darüber, was zwischen Weihnachten und Neujahr in England wirklich geschehen ist.
    Nun da ich wieder in New York und meinem echten Leben bin, muss ich zugeben, dass mir alles ein wenig surreal vorkommt. Ich meine, damals war ich mir so sicher, es gab nicht den geringsten Zweifel. Aber es ist schon seltsam, wie anders einem die Dinge mit ein wenig zeitlicher und räumlicher Distanz vorkommen.Wie unsicher man werden kann, welche Zweifel einen beschleichen, die einen dazu bewegen, dass man sich selbst und seine Erinnerungen an die Vergangenheit in Frage stellt.Wenn ich jetzt zurückblicke, kann ich mich nur fragen, ob das alles wirklich passiert ist. Bin ich wirklich Mr. Darcy begegnet? Existiert er wirklich?
    Seit er an jenem Tag in Lyme Park verschwunden ist, habe ich ihn nicht mehr wiedergesehen, und nun, da ich hier stehe, mitten in Manhattan, erscheint mir allein die Vorstellung, dass eine Figur aus einem Roman zum Leben erwachen und mir in Gehrock und Breeches begegnen sollte, reichlich lächerlich. Ich habe an die Gelegenheiten gedacht, bei denen wir uns begegnet sind, und bin sicher, dass man eine logische Erklärung für sie finden kann, wenn man nur will.Wie man gewiss
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher