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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy
Autoren: Potter Alexandra
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Zimmer um. Es ist klein und ziemlich chaotisch, gleichzeitig aber gemütlich, mit all den interessanten Bildern an den Wänden und den Regalen voller Bücher.Viele, viele Bücher. Sie stehen nicht nur in ordentlichen Reihen im Regal, sondern sind auch darauf aufgestapelt, um jeden Zentimeter Platz auszunutzen. Buchrücken drängt sich an Buchrücken, dicke gebundene Bände, schmale Taschenbücher, eselsohrige alte Lieblingsbücher ohne Umschlag …
    Ich schwöre, am liebsten würde ich ihn über die Tischplatte zerren und verlangen, dass er mich auf der Stelle heiratet.
    »Und, wie läuft’s? Wie war der Rest der Reise?«
    Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und legt die Füße auf den Tisch, wobei einer der durchgescheuerten Schnürsenkel seiner Turnschuhe in seinen Kaffeebecher fällt, und ich bemerke, dass unter einer der Sohlen ein eingeschwärzter Kaugummi klebt. Und ich bemerke auch, dass mir, während ich vor kurzem noch »Was für ein Schwein« gedacht hätte, nun das Wort »hinreißend« in den Sinn kommt.
    Oh Mann, mich hat es erwischt, und zwar voll.
    »Oh, prima, prima«, behaupte ich und frage mich, wann ich endlich mit meiner Ansprache anfangen kann, die ich mir den ganzen Weg im Aufzug zurechtgelegt habe. »Lyme Park war überwältigend. Dort gibt es eine der tollsten Uhrensammlungen und ein paar wirklich interessante Gemälde …«
    Ich höre mich schwafeln, als wäre ich Reiseleiterin, und krümme mich innerlich. »Oh, und Rose hat es geschafft, dass ihr Foto in der Lobby im Hotel aufgehängt wird«, füge ich hinzu.
    »Ehrlich? Toll!« Spike grinst übers ganze Gesicht, und ich freue mich.Vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance.Vielleicht mag er mich ja doch noch. Ein ganz klein wenig.
    Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, zögert jedoch.
    »Und wie geht es Maeve?«, fragt er dann, gerade als ich denke, dass er auf unsere letzte »Unterhaltung« zu sprechen kommen will.
    Trotz meiner Enttäuschung kann ich es kaum erwarten, ihm die wunderbare Neuigkeit erzählen zu können. »Fantastisch!«, rufe ich begeistert. »Sie hat aus heiterem Himmel einen Anruf von ihrer Tochter bekommen -«
    »Also hat sie mit Shannon gesprochen?«
    »Ja, offenbar ist sie Krankenschwester und verheiratet und – oh, rate mal, was sie gesagt hat? Maeve wird Großmutter!« Abrupt halte ich inne, als mir etwas auffällt. »Du hast gerade Shannon gesagt«, hake ich nach. »Woher wusstest du, dass sie Shannon heißt?«
    Zum ersten Mal sehe ich, dass Spike Mühe hat, die richtigen Worte zu finden. Er fährt sich mit der Hand über seinen Bart und starrt einen Moment lang gedankenverloren auf seine Tastatur, ehe er aufsieht. »Am Morgen nach dem Ball, nachdem wir über Ernie gesprochen haben …«
    Ich spüre, wie meine Wangen vor Scham zu glühen beginnen.
    »… hast du mir erzählt, dass Maeve ihr Baby zur Adoption freigegeben hat und dass sie sich deswegen schreckliche Vorwürfe macht. Mir fiel wieder ein, dass wir vor ein paar Monaten eine Story über so etwas gemacht hatten. Über die Zusammenführung adoptierter Kinder mit ihren leiblichen Eltern. Es gibt wunderbare Agenturen, die einem helfen, jemanden ausfindig zu machen, also habe ich mich ein bisschen umgehört, mich ans Telefon gehängt …«
    Plötzlich erinnere ich mich vage daran, dass Maeve etwas erwähnt hat, bei derselben Agentur, die Shannon beauftragt hatte, habe auch jemand nach ihr gesucht.
    »Dann warst du derjenige, der mit der Agentur in Kontakt getreten ist?«, frage ich, als alles anfängt zusammenzupassen.
    »Hey, ich wollte mich nicht einmischen«, protestiert Spike schnell.
    »Nein, das meinte ich auch nicht -« Ich unterbreche mich.
    »Maeve ist wie ein neuer Mensch«, fahre ich leise fort.
    »Das ist toll. Wirklich toll.« Ich sehe ihm an, dass er sich aufrichtig freut.
    »Danke.« Ich lächle.
    »Hey, bedanke dich nicht bei mir. Ich habe nur ein bisschen recherchiert.« Er zuckt die Achseln. »Das ist mein Job, ich bin Journalist, schon vergessen?«
    Unsere Blicke begegnen sich über den Tisch hinweg, und ich kann mir die Frage nicht verkneifen, wieso mir seine bescheidene Seite bisher noch nicht aufgefallen ist.Wie konnte ich nur so blind sein? Mehr denn je will ich all die Dinge sagen, die mich bewogen haben herzukommen, aber meine Nerven lassen mich im Stich.
    »Also, die Empfangsdame meinte, du wärst wegen deines Interviews hier?«, bricht Spike das Schweigen.
    »Äh, ja … ja, stimmt.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du so scharf
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