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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy
Autoren: Potter Alexandra
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gehalten, und die Absätze meiner neuen Stiefeletten klappern laut, als ich auf den Empfangstresen zugehe.
    »Hallo, kann ich Ihnen helfen?«
    Die übertrieben geschminkte Empfangsdame lächelt mich höflich an.
    »Äh … ja, könnten Sie bitte Spike Hargreaves sagen, dass Emily Albright hier ist und ihn sprechen möchte?«
    Mein Herz hämmert so sehr in meinem Brustkorb, dass es sich jetzt anfühlt, als würde es ihn jeden Moment sprengen.
    »Und welche Angelegenheit darf ich melden?«
    Ich schlucke und zwinge mich zu einem Lächeln.
    »Sagen Sie ihm nur, dass ich wegen meines Interviews gekommen bin.«
     
    Zehn Minuten später warte ich immer noch. Na schön, okay, es sind nicht genau zehn Minuten, eher etwas mehr als sechs, wie ein Blick auf meine Uhr verrät, aber es fühlt sich an, als würde er mich warten lassen.Wahrscheinlich seine Art, mich zu bestrafen, denke ich und tappe nervös mit den neuen Absätzen meiner Schuhe auf die Marmorfliesen.Wahrscheinlich war es eine schlechte Idee, hierherzukommen. Eine ganz, ganz schlechte Idee. Ich sollte lieber meine Sachen nehmen und verschwinden und nie wieder zurückkommen.
    Tja, eigentlich -
    »Miss Albright?«
    Ich schrecke zusammen und sehe, dass mich die Empfangsdame ansieht.
    »Mr. Hargreaves hat jetzt Zeit für Sie. Wenn Sie bitte den Fahrstuhl in den dritten Stock nehmen würden, dort werden Sie abgeholt.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde überlege ich, einen Rückzieher zu machen, irgendeine Ausrede vorzubringen, ich müsse gehen, um aus diesem schwarzen Marmorfoyer zu flüchten, so schnell mich meine neuen Topshop-Schuhe tragen. Aber etwas hindert mich daran. Ich möchte gern glauben, dass es Miss Staenes Stimme in meinem Kopf ist, die mir sagt, ich bräuchte keine Angst davor zu haben, einen Fehler einzugestehen, oder mein angeborenes Bedürfnis, stets das Richtige zu tun und mich für mein widerwärtiges Benehmen zu entschuldigen.
    Aber das wäre gelogen.Wollen Sie den wahren Grund wissen, warum ich nicht weglaufe? Weil ich glaube – hoffe -, dass ich endlich jemanden kennen gelernt habe, der mir etwas bedeutet und dem ich etwas bedeute, und ich mich, wenn ich jetzt gehe, ewig fragen werde, was wohl passiert wäre.
    »Natürlich … Danke.« Ich erwidere ihr Lächeln, nehme meine Sachen, trete vor den Lift und drücke auf den Knopf.
    Außerdem – sehen wir den Tatsachen ins Gesicht – bin auch ich völlig verrückt nach ihm.
     
    »Emily!«
    Als die Aufzugtüren aufgleiten, erwartet Spike mich bereits in all seiner verkrumpelten, unordentlichen Pracht. Mein Magen verkrampft sich. Ich hatte durchaus erwartet, etwas zu empfinden, wenn ich ihn wiedersehe, ja, ich hatte sogar gehofft, etwas zu empfinden. Schließlich ist dies der Grund für mein Kommen: dieses ›Etwas‹. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass diese Empfindung so intensiv sein würde. Vergessen Sie Schmetterlinge, durch meinen Bauch trampelt eine Horde Nashörner, verdammt!
    Und nun kommt die peinliche Stelle, an der wir nicht wissen, wie wir uns begrüßen sollen. Nachdem ich die letzten drei Stockwerke genau diese Situation im Geiste durchgespielt habe, verabschiede ich mich nun von jeglichem Gedanken an große Gesten und beschließe so zu tun, als wäre es das Normalste der Welt, bei jemandem im Büro aufzutauchen, den man vor wenigen Tagen erst als verlogenen Mistkerl beschimpft hat, und flüchte mich in meine Standardbegrüßung, »Hi«, und ein Lächeln.
    Spike – auf dessen Miene ich einen kurzen, hoffnungsvollen Moment lang einen Anflug von Freude aufblitzen gesehen zu haben glaube – hat inzwischen alle Schotten dicht gemacht und zeigt keinerlei Emotionen, sondern nickt mir knapp zu und schiebt entschlossen die Hände in die Taschen seiner alten Cordhose.
    Enttäuschung breitet sich in mir aus. Naja, was hatte ich erwartet? Dass er mich mit offenen Armen empfängt? Ehrlich, ich kann dankbar sein, dass er überhaupt mit mir redet.
    Ich trete aus dem Aufzug. Meine Knie sind weich wie Pudding. Ich versuche mir einzureden, dass es an den neuen Absätzen liegt.
    »Ich muss zugeben, dass du die Letzte bist, die ich hier erwartet habe«, bemerkt Spike, während er mich durch das belebte Redaktionsbüro führt, wo Dutzende Journalisten geschäftig auf ihre Tastaturen einhämmern, bis wir in ein kleines Büro in einer ruhigen Ecke kommen. Er schließt die Tür hinter uns und deutet auf einen Stuhl.
    »Das kann ich mir vorstellen.« Nervös lachend setze ich mich und sehe mich im
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