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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy
Autoren: Potter Alexandra
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Exemplar darin. Eines, in dem alle Seiten bedruckt waren. Schätzungsweise habe ich meines verloren oder habe es irrtümlich dem Hotel in Bath gespendet, und habe zufällig eines eingesteckt, das jemand anderem aus der Reisegruppe gehörte.
    Es sei denn, es gäbe da noch eine andere Erklärung – eine verrückte, wundervolle, die einen seine ungläubigen Zweifel beiseiteschieben lässt -, dass dies vielleicht, nur vielleicht, doch mein Buch sein könnte. Ich habe da eine Theorie:
    Im Buch gibt es eine Stelle, an der es heißt, dass Mr. Darcy Netherfield im November verlässt und nach London geht, um dort mit den Bingleys den Winter zu verbringen. Das steht am Ende von Band eins. Okay, wenn ich mich richtig erinnere, sind es in Wahrheit die ersten Zeilen von Band zwei, direkt nach dem Ball. Elizabeth sieht ihn bis Ostern nicht mehr wieder, also mehrere Monate. Keiner weiß, was er in dieser Zeit getrieben hat, wo er war, mit wem er sich getroffen hat. Er hätte alles tun können. Jeden kennen lernen können. Sich mit jedem verabreden können.
    Beispielsweise mit einer jungen New Yorkerin namens Emily.
    Waren deswegen die restlichen Seiten leer? Weil er mich kennen gelernt hat? Weil wir an jenem Tag in Chawton Manor Besucher aus zwei vollkommen verschiedenen Orten waren und unsere beiden Welten aufeinandergeprallt sind und wir es irgendwie geschafft haben, einander zu begegnen? Ich weiß nicht, wie das passiert ist oder warum, aber es ist passiert. Und infolgedessen wurde eine ganze Reihe von Veränderungen ausgelöst …
    Damals habe ich mir nicht die Zeit genommen, über die Konsequenzen nachzudenken, die sich für mich und Mr. Darcy ergeben hätten. Ich war zu beschäftigt damit, mein Herz von einem Mann im Sturm erobern zu lassen, von dem ich geträumt habe, seit ich zwölf Jahre alt war. Aber inzwischen habe ich es getan. Ich habe lange überlegt, was passiert wäre, hätte ich mich tatsächlich in ihn verliebt, wären wir irgendwie zusammengekommen.
    Mr. Darcy wäre nie nach Netherfield zurückgekehrt, hätte auch die Reise zu seiner Tante nicht unternommen, in der Hoffnung, Elizabeth zu sehen. Er hätte ihr nie seine unsterbliche Liebe erklärt, um von ihr zurückgewiesen zu werden und ihr diesen Brief zu schreiben. Und Elizabeth hätte keinen Mr. Darcy gehabt, der zu Hilfe eilt, als ihre Schwester Lydia mit Wickham durchbrennt. Sie hätte nicht zur Vernunft kommen und erkennen können, dass sie im Irrtum war, und auch keine Gelegenheit bekommen, Ja zu sagen, als er um ihre Hand angehalten hat.
    Und somit wäre der Rest der Geschichte nie passiert. Die Seiten wären für immer leer geblieben. Eine der größten Liebesgeschichten aller Zeiten hätte niemals existiert. Keine Elizabeth und Mr. Darcy. Kein Stolz und Vorurteil, wie wir es kennen. Und all das wäre meine Schuld gewesen. Und wie die Kreise, die ein Stein erzeugt, der ins Wasser geworfen wird, wären die Folgen noch wesentlich weitreichender gewesen.
    Stellen Sie sich das nur einmal vor: Es gäbe keinen Colin Firth in der See-Szene, keinen Matthew McFadyen, der durch den Nebel schreitet, keinen Mark Darcy für Bridget Jones.
    Allein beim Gedanken an all die Millionen wütender Bridget-Jones-Fans wird mir fast übel.
    Aber Mr. Darcy ist ja zurückgekehrt. Was erklärt, dass die Seiten nicht mehr leer sind. Er ist in sein Leben zurückgekehrt, hat mich vergessen und dabei eine der herrlichsten Liebesgeschichten erschaffen, die es je gegeben hat und geben wird.
    Hört sich verrückt an?
    Tja, das tut es wohl. Aber vielleicht haben wir es alle von Zeit zu Zeit nötig, an etwas Unglaubliches, etwas Verrücktes zu glauben. Genauso, wie ich gern glauben würde, dass der weiße Schal, den ich vor der Winchester Cathedral gefunden habe, wirklich Mr. Darcy gehört und nicht irgendeinem zufälligen Fremden. Ich habe ihn immer noch. Ich bewahre ihn in meiner Wäscheschublade auf. Leider riecht er nicht mehr nach diesem sexy Rasierwasser. Nachdem ich mir die Nase damit geputzt hatte, musste ich ihn waschen, und jetzt riecht er nach Weichspüler.Trotzdem nehme ich ihn von Zeit zu Zeit gern heraus, lege ihn mir um den Hals und träume ein wenig …
    Aber natürlich nur ein wenig, ehe ich ihn sofort wieder in die Schublade zurücklege.
    »Hey, Em, kannst du diese Lieferscheine hier unterschreiben?«
    Stellas Stimme reißt mich in die Gegenwart zurück. Ich sehe sie mit ihrem himbeerfarbenen Cape in der Ladentür stehen und mir mit einem Bündel Formulare zuwinken. Ich
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