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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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Körper, endlich losgelassen, mir zum Spott die widerlichsten Dinge tut.
    ER: Klar sollte man ab und zu die Kontrolle verlieren dürfen, aber da muss ja nicht immer jemand daneben liegen und Beifall klatschen. Bestimmte Sachen darf der Mensch auch ruhig mal ganz allein mit sich ausmachen, und dazu gehört unter anderem: Pupsen, Popeln, Peeling, Nägelschneiden, Nacktbaden, Problemzonengymnastik, Zahnhygiene, hysterisches Tanzen, Schreitherapie oder die peinliche Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen.

BLASEN, das (BLOW JOB)
    Umgangssprachlich für: Fellatio (lat. fellare »saugen«), eine Form des Oralverkehrs, bei der der Penis durch Mund, Zunge, Lippen und/oder Zähne – beim sogenannten Deepthroating auch durch die Rachenregion – des Sexualpartners stimuliert wird.
    SIE: Frauen sind einfach die besseren Liebhaber. Wir wissen, wie Männer gelutscht werden wollen. Und wenn wir es tun, dann tun wir es ebenso perfekt, wie wir unsere Blusen bügeln. Kein Detail wird vergessen, der Kragen, das Bändchen, die großen Flächen, die kleinen Falten; wir arbeiten immer genau mit der richtigen Hitze, wir hören Musik dazu und lassen uns Zeit. Kein Schwanz ist wie der andere. Mit manchen sind wir ganz sanft, dafür darf man die beschnittenen sogar ein bisschen kauen.
    Wie alle Liebesdienste (> Liebesdienst) ist auch das Blasen so lust- wie leidvoll. Irgendwann tut einem der Kiefer weh und knackt bei jeder Bewegung. Und das ist meistens genau der Moment, wo er so richtig in Fahrt kommt und zu stoßen anfängt. Aber wir, Schamhaare im Gesicht, ein feuchter Film auf den Kontaktlinsen, halten durch. Wir sind nämlich ziemlich geil darauf zu sehen, dass wir machen können, dass er kommt.
    ER: »Wir wissen, wie Männer gelutscht werden wollen«??? Tja, leider ein fataler Irrtum. (Würden Frauen einen mal fragen, aber nein, es werden Gespräche über Gefühle und Gewichtsprobleme bevorzugt.) Um sofort ein erstes Missverständnis auszuräumen: Der Begriff »Blasen« trifft überhaupt nicht zu, es handelt sich hier nicht um Erste Hilfe, ich leide schließlich nicht an Atemnot. Lecken ist nicht schlecht in der Aufwärmphase, aber so ein aufrechter, neugieriger Schwanz ist ja doch noch mal was anderes als eine Lakritzstange. Am Ende geht es nämlich um eines – ums Saugen. Oder wem das unerotisch und zu sehr nach Samstagsvormittag-Putz klingt, spricht es ausländisch: »suck« (»my dick«).
    Deepthroating ist auch ein gutes Stichwort: Wenn die Saugerin die Absicht und den Willen hat, wirklich alles aus einem herauszusaugen (nicht nur das bisschen Sperma, sondern gleich das ganze ICH) und das alles verschwindet dann – metaphysisch gedacht – am Ende in irgendeinem Schlund, im Unbekannten, im Dunklen, in einer Welt jenseits der unsrigen (wie in einem Film von David Lynch) dann ist das gleich noch viel aufregender und besser, als wenn unsereins seinen Schwanz irgendwo anders reinsteckt. Kurz gesagt: Blasen ist in erster Linie keine Frage der Technik, sondern eine der Vorstellungskraft.

BLASENENTZÜNDUNG, die
    Eine Krankheit, in deren Folge man sich kaum mehr traut, pinkeln zu gehen, weil es dermaßen wehtut.
    SIE: Die Leute reden so gerne über ihre Innereien – es ist unfassbar. Mit Blasenentzündung, Menstruation und Hämorrhoiden kann man mich umbringen! Blasenentzündung ist ja ohnehin so ein Sonderfall – nicht umsonst sagt man auch Flitterwochenkrankheit dazu. Denn das Elend zieht man sich zu durch Sex mit Leuten, die der Körper weder kennt noch kennenlernen will. Und wenn meine Kollegin, eine untergewichtige Mittvierzigerin mit Fusselhaaren und trockener Gesichtshaut, dann mal wieder bei mir in der Tür steht, sich den Bauch hält und sagt, sie müsse zum Arzt – »Blasenentzündung ...« –, dann stelle ich mir unweigerlich den jämmerlichen Kinderheimsex vor, der in der Konsequenz dann auch noch zu Blasenentzündung führt. Und sofort fängt mein rechtes Augenlid vor Abscheu zu zucken an, und ich würde am liebsten selbst zum Arzt gehen ...
    ER: Wenn ich krank bin, will ich meine Ruhe; wenn ich > Migräne habe (ja, auch Männer haben das, jedenfalls ich), will ich absolut niemanden sehen, wenn ich eine Blasenentzündung bekomme, will ich sterben. Krankheit und Sex schließen sich aus, und bei einer Krankheit, die zudem auch noch die ausführenden Organe betrifft (wie eben bei einer Blasenentzündung), schrumpft das Begehren (im wahrsten Sinne des Wortes übrigens: das Teil wird immer kleiner) auf ein
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