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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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keine Lust mehr. Das Feuer der Leidenschaft noch mal zum Lodern zu bringen, ist anstrengend und zeitaufwändig und lohnt meist nicht die Mühe. Wie praktisch wäre es, wenn direkt vor Ort, wo man begehrt, Sex möglich wäre. Wenn jedem Lokal ein Vögelhaus angeschlossen wäre ...
    ER: Da steckt ja das Problem schon im Wortstamm: Die Sache schleppt sich nämlich meistens ziemlich hin. Alles ist so furchtbar kompliziert geworden, und – seien wir mal ehrlich – mit dem großen Feuerwerk der spontanen Begegnungen, mit den One-Night-Stands, dem schnellen, eruptiven Zusammenknall ist es nicht mehr weit her, seit sich allerorts diese Bewegung neuer Bürgerlichkeit breitgemacht hat. Frauen warten wieder auf Märchenprinzen, Männer haben's gern in stabilen Beziehungen, Paare machen Kinder, kümmern sich um selbige und haben Besseres zu tun, als sich zwischendurch abschleppen zu lassen. Ich will hier nicht noch weiter desillusionieren, aber es ist eine Mär, dass man in Bars und Kneipen am leichtesten jemanden abfängt und mitnimmt; da sitzen nämlich vorrangig besagte Pärchen bei Beziehungsgesprächen oder Frauen mit Freundinnen, die kichern und Karrierepläne schmieden.
    Abschleppen wird vermutlich erst wieder ein spannendes Thema bei der Kur – aber so weit sind wir noch nicht. Vorläufig.

ALKOHOL, der
    Hochprozentiges Gesöff. Kann hilfreich sein. Muss aber nicht.
    ER: Angetrunkene beziehungsweise betrunkene Frauen sind nicht besonders antörnend. Jedenfalls nicht für mich; vielen meiner Geschlechtsgenossen geht das ja anders, weil sie leichtes Spiel zu haben glauben. Aber die Sache sieht doch so aus: Ich bin gerade mal wieder solo, bemühe mich auf eine Party und treffe dort H. Erst kaut sie mir ein Ohr ab, von wegen ihrer momentanen Abstinenzphase und dass sie angeblich schon seit Wochen keinen Alkohol mehr trinkt, dann kann sie doch nicht nein sagen und schon nimmt das Unheil seinen Lauf. Wie bei Frauen üblich ist auch sie nicht in der Lage zu erkennen, wann es wirklich reicht. (Weswegen die Vorstellung von einem Cocktailabend (> Cocktails) mit anschließendem erregt-heiterem Ausklang übrigens generell eher Theorie bleibt.) H. trinkt also weiter und fängt jetzt außerdem an, hemmungslos zu rauchen und Erdnüsse einzuwerfen, sie quasselt alle Anwesenden mit einer Lautstärke zu, die die Tinitusgefahr im Raum akut ansteigen lässt. Dann bekommt sie diesen glasigen Blick, mit dem sie vor allem sämtliche männlichen Anwesenden behelligt und der offenbar implizieren soll, dass sie es mit jedem einzelnen oder gleich mit alten zusammen treiben könnte, und das ist selbst mir peinlich, obwohl ich ja nicht mal ihr Gatte oder Anstandswauwau, sondern maximal ein > One-Night-Stand bin. Schließlich torkelt sie aber doch nur mit mir nach Hause, wo sie sich sofort die Kleider vom Leib zerrt, sich auf ihr Bett schmeißt und einschläft. Nachdem man selbst aus der Situation noch das Beste herauszuholen versucht hat, ihr eine lange Zeit über die Brüste gestreichelt und gesaugt hat, was das Zeug hält, sagt sie auf einmal bei relativ klarem Verstand: »Irgendwie iss mir 'n bisschen schlecht«. Ein genialer Euphemismus, denn sie wird die ganze Nacht durchkotzen. Und wer macht hinter ihr sauber? Na, wer wohl.
    SIE: Pfui Teufel!, nehmen Sie zur Antwort dies (frei nach Hemingway): Eine intelligente Frau ist manchmal gezwungen, sich zu betrinken, um den Trottel neben sich ertragen zu können!

ALTER/N, das
    Falten, Rückenschmerzen, Bauchansatz, Atemnot, kurz : das ganze Programm.
    SIE: Während die ganze Welt unaufhaltsam dem entropischen Chaos entgegenfällt, scheint mein neuer Kühlschrank ein geschlossenes System zu sein: Man muss ihn nicht reinigen, man muss ihn nicht abtauen – so steht's in der Anleitung. Er spottet allen Naturgesetzen. Und also bin ich ganz optimistisch, wenn ich mal wieder in der Zeitung lese, dass die Erfindung der Pille gegen das Altern kurz bevorsteht. Bloß dass die Sache bei meinem sprichwörtlichen Pech vermutlich so ausgeht, dass die Pille genau zu meinem 80. Geburtstag erfunden wird. Mit zitternden Händen kann ich sie dann im Kreise meiner Lieben einnehmen und anschließend ewig leben: mit Hängebäckchen, schlechtem Gehör, schmerzenden Knien und einem unfassbaren Mundgeruch.
    Als Kind steht man naturgemäß auf übergewichtige alte Frauen mit großen Brüsten, auf Frauen mit Dutt, die eine Schürze tragen und immer ein bisschen nach Kuchen riechen. So eine werde ich leider nicht, liebe
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