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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft
Autoren: Marguerite Kaye
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sich wenigstens meiner physischen Bedürfnisse anzunehmen wissen. Und werd nur nicht rot, Letty, du weißt genau, was ich meine.“
    „Aber warum solltest du das aufgeben, nur weil du verheiratet bist? Nur heirate endlich, um der Familie willen! Jeremy taugt nicht als dein Erbe. Er würde alles in Grund und Boden wirtschaften! Du brauchst den Halt einer Ehefrau. Jemanden, der dich im Alter umsorgt.“
    Laut herauslachend hatte Kit sich mit allen zehn Fingern durch sein kurzes, glänzend schwarzes Haar gefahren. „Herrgott, Letitia! Ich bin fünfunddreißig! Doch ich verspreche dir, sobald ich den ersten Gichtanfall spüre, werde ich mich nach einer Gemahlin umsehen, die mich p fl egen kann.“
    „Bis dahin bist du zu alt, um Kinder zu zeugen, dann ist es zu spät. Kit, du hast das Thema angeschnitten, dann hör doch auch auf mich. Ich weiß, dein Ruf ist schlecht – und das nicht unverdient –, aber du bist trotzdem begehrt. Ich kann immer noch eine passende Partie für dich arrangieren.“
    „Hör endlich auf, Letty, du weißt, wie ich über die Ehe denke. Es gibt nur zwei Sorten Frauen, und sie leben in völlig verschiedenen Welten, die sich nie überschneiden werden. Die einen sind zum Vergnügen da und man bezahlt sie; mit den anderen gründet man eine Familie, dafür zahlt man auf andere Art. Ich persönlich bin zufrieden, für Ersteres zu zahlen. Lass es also gut sein.“
    Vorübergehend durch den ernsten Ton ihres Bruders zum Schweigen gebracht, hatte Letitia das Thema fallen lassen. Bisher war Kit nie einer Frau begegnet, die mehr gab, als sie nahm, angefangen bei seiner Mutter bis hin zu ihr selbst, wie sie zugeben musste. Trotzdem würde sie so rasch nicht aufgeben. Ihr Bruder brauchte einen Erben, und dafür musste er eben Opfer bringen. „Kit, lass mich sehen, was ich tun kann. Wenn schon sonst nichts, fi nde ich vielleicht zumindest eine Schönheit für dich.“
    „Hör auf, kein Wort mehr. Ich muss mich noch für deine ver fl ixte Gesellschaft umziehen.“
    Mit einem Kopfschütteln versuchte Kit nun, die Gedanken an dieses unbequeme Gespräch zu vertreiben. Er trank noch einen Schluck Wein und sah sich müßig im Ballsaal um. Bisher hatte er erst einmal getanzt, also würde er zwangsläu fi g noch mindestens eine andere Dame auffordern müssen, damit es nicht den Anschein erweckte, die reizende Miss Haysham sei seine Auserwählte. Darauf legte er wirklich keinen Wert. Ha, er und heiraten! Lächerlich! Abgesehen von all den anderen Einwänden wünschte er wirklich nicht, irgendein bedauernswertes Mädchen todunglücklich zu machen. Und das würde seine Gattin nur zu bald sein, da er weder Zuneigung noch Treue versprechen konnte.
    In einer Nische weiter hinten im Saal blitzte im Kerzenlicht der smaragdgrüne Besatz eines schwarzen Dominos auf. Sofort regte sich sein Interesse, denn eine Dame in Schwarz war ganz ungewöhnlich – selbst er als Mann war heute der Einzige in einem schwarzen Domino. Bisher hätte er schwören mögen, dass er alle Anwesenden erkannt hatte, nur diese Person weckte keine Assoziationen bei ihm. Allerdings kam es ihm vor, als ob sie ihn beobachtete. Ihre Haltung vermittelte ihm den Eindruck, als wollte sie beim geringsten Anlass fl iehen. Kit war fasziniert.
    Vom Tablett eines Lakaien nahm er im Vorbeigehen zwei Gläser Champagner und näherte sich damit der Fremden. „Ich fürchte, Ihnen ist warm, Miss Schwarzer Domino. Darf ich Ihnen eine Er fi schung anbieten?“
    Clarissa zuckte zusammen und suchte sich dann hastig, aber nicht ganz erfolgreich, zu fassen. Der Mann im schwarzen Domino, der Einzige dieser Farbe im Saal, war ihr als der Earl of Rasenby bezeichnet worden. Und er hatte den ersten Schritt getan!
    Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Und natürlich konnte sie jetzt nicht mehr ausreißen, so sehr sie sich vor einem Augenblick noch fortgewünscht hatte. Das Schicksal hatte entschieden, dass sie ihren Plan verfolgen musste.
    „Ah, ich danke, Sir, es ist wirklich sehr warm.“ Er war groß, viel größer als sie selbst, und sie konnte trotz des Dominos sehen, dass er außerordentlich gut gebaut war. Aus irgendeinem Grund hatte sie geglaubt, er müsse ein Dandy sein, doch offensichtlich neigte er eher sportlichen Tätigkeiten zu, und soweit man es unter dem Domino sehen konnte, bevorzugte er bei seiner Kleidung schlichte Eleganz und beste Schneiderkunst, die seine gute Figur betonte. Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte Clarissa pure körperliche Anziehung,
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