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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal...
Autoren: Catherine Mann
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bisschen zu schlafen.“
    Er sollte sich auf ihre Gesundheit konzentrieren, nicht auf Fantasien, wie sie ihm ihre herrlichen Beine um die Hüfte schlang. „Du solltest zum Arzt gehen oder in die Ambulanz des Krankenhauses, falls du kurzfristig keinen Termin bekommst.“
    „Ende der Woche hab ich einen Termin. Ich habe heute Morgen angerufen.“
    Sein juristischer Instinkt drängte ihn, ihre Antwort zu hinterfragen. „Wenn du dich so krank fühlst, warum wartest du dann bis Ende der Woche?“
    Schweigend sah sie ihn an, blinzelte heftig, und ihr Atem ging von Sekunde zu Sekunde schneller. Seit er vor drei Jahren bei Gericht zugelassen worden war, befragte er Zeugen, und er hatte ein gutes Gespür dafür entwickelt zu merken, wenn jemand etwas verheimlichte. Und es stand außerfrage für ihn, dass Marianna irgendwo in ihrem hübschen Köpfchen ein Geheimnis verwahrte.
    Er hatte die feste Absicht, dieses Geheimnis zu lüften, noch bevor sie beide diesen Raum verließen.

3. KAPITEL
    „Also, Marianna? Warum wartest du mit einem Arztbesuch vier Tage, wenn du nichts essen kannst und in Ohnmacht fällst?“
    Marianna schaute ihren Ex, der sie nicht aus den Augen ließ, nur schweigend an und fühlte sich dabei irgendwie durchschaut, so, als ahnte Sebastian, dass sie ein Geheimnis hatte. Und er würde sie nicht eher laufen lassen, bevor sie nicht mit der Sprache herausrückte.
    Sie hatte zwei Möglichkeiten. Sie konnte seinen Argwohn einfach abtun und bis zur Diagnose des Arztes am Freitag warten. Falls sie nicht schwanger war, würde sie Sebastian nichts zu sagen brauchen.
    Außer, sie wusste tief in ihrem Herzen, entgegen allen Erwartungen, dass sie sein Baby erwartete. Und das brachte sie zu der anderen Möglichkeit, ihm jetzt die Wahrheit zu sagen. Tat sie es nicht, dann würde er nächste Woche stinksauer sein.
    Und das mit Recht.
    „Ungefähr zur gleichen Zeit vor zwei Monaten, in deinem Auto, als wir, äh …“
    „Schon gut, ich erinnere mich.“ In seinen Augen blitzte es begehrlich auf.
    Natürlich erinnerte er sich, aber dass er es zugab, entfachte die heiße Leidenschaft ihres ungestümen Abschieds aufs Neue. Marianna konnte den Regen und den Sex, der in der Luft lag, förmlich riechen. „Wir haben nicht verhütet.“
    Er hob die Augenbrauen. „Natürlich haben wir das nicht. Du nimmst keine Pille, und ich habe nie einen Schutz dabei, weil wir …“ Er hielt kurz inne. „…keinen brauchen.“
    Sie erwiderte nichts.
    Er schüttelte den Kopf, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und schüttelte erneut den Kopf. „Du bist schwanger?“
    Sie nickte, immer noch unfähig, die Worte auszusprechen, nachdem sie sich all die Jahre damit abgefunden hatte, nie schwanger werden zu können.
    Sebastian ließ sich auf einen der Lederstühle am Konferenztisch fallen, die Miene völlig ausdruckslos, obwohl er ein bisschen blass geworden war. „Du bist schwanger.“
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich im dritten Monat bin.“
    Er rieb sich das Kinn. „Das mit dem dritten Monat habe ich mir schon gedacht.“
    „Danke, dass du nicht fragst, von wem es ist.“ Eine solche Anschuldigung wäre sehr schmerzlich gewesen, und an einem Tag, an dem ihre Emotionen bereits derart aufgewühlt waren, hätte sie das nicht verkraftet.
    „Ich bin wohl ja nicht der totale Blödmann, für den du mich anscheinend hältst.“
    „Du hast oft genug meine lange Arbeitszeit angezweifelt.“
    Mehr als einmal hatte er sie über ihr Verhältnis zu ihrem Boss ausgefragt. Sicher, Ross Ward hatte den Ruf eines Playboys, aber verdammt, Sebastian hätte wissen müssen, dass er ihr vertrauen konnte. Sein unbegründeter Verdacht hatte sie verletzt. Er behauptete, den Leuten die Wahrheit von den Augen ablesen zu können, doch bei ihr hatte er das mit Sicherheit nicht gekonnt.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, und der Drehstuhl quietschte, als Sebastian sich zurücklehnte. „Versuchst du, einen Streit vom Zaun zu brechen, indem du mit Ross Ward anfängst?“
    „Natürlich nicht. Was hätte das für einen Sinn? Mit einem DNA-Test ist es heutzutage ein Leichtes, die Vaterschaft nachzuweisen.“
    Sebastian stand auf und ging zum Fenster. Er stützte die Arme aufs Fensterbrett, und seine dunkle Anzugsjacke spannte sich über den breiten Schultern, als er mehrmals tief durchatmete. „Wir bekommen ein Kind.“
    Auch Marianna fand das immer noch unwirklich. „Falls alles gut geht.“
    Er fuhr zu ihr herum. „Ist etwas nicht in
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