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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal...
Autoren: Catherine Mann
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sie beschlossen, sich selbstständig zu machen. In den letzten Monaten hatte sie ein Onlinegeschäft für Inneneinrichtungen aufgebaut. Die Leute schickten ihr Fotos ihrer Wohnungen und Häuser, und sie machte ihnen einfache Verbesserungsvorschläge in einem breit gefächerten preislichen Rahmen – indem sie sowohl vorhandene Möbel mit verwendete als auch Artikel auflistete, die in der jeweiligen Gegend und über das Internet zu kaufen waren.
    Auch hatte sie inspiriert, dass Sebastian die finanzielle Sicherheit seines Jobs dazu nutzte, Klienten zu vertreten, die sich bei seinem Stundensatz sonst nicht einmal eine Stunde leisten könnten. In ihrem gut gehenden neuen Geschäft übernahm sie daher Aufträge zu Sonderpreisen, die von der Bedürftigkeit der Kunden abhingen. Gerade letzte Woche hatte sie die Umgestaltung eines Hauses für eine Familie geplant, die durch die Geburt von Vierlingen finanziell stark belastet war.
    Sie hatte viel Freude daran gehabt, den Wohnraum so zu organisieren, dass diese Kinder so viel Platz wie möglich hatten und dabei auch den Eltern Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Denn sie hatte erkannt, wie wichtig es war, eine Liebesbeziehung zu pflegen und sie nicht einmal einen Augenblick lang als selbstverständlich zu betrachten.
    Sebastian brach eine Rose vom Spalier und strich damit zärtlich über Mariannas Wange, dann steckte er sie ihr hinters Ohr. „Ich habe überlegt, ob wir Mom vielleicht dazu bewegen können, noch eine Party für uns auszurichten.“
    Ohne Frage hatte die Familie Landis in letzter Zeit viel zu feiern. Matthew hatte seinen Sitz im Senat erobert; er und Ashley waren jetzt verheiratet und gewöhnten sich daran, zwischen ihrem Wohnsitz in D.C. und ihrem Haus in South Carolina zu pendeln. Seine Mutter war eine ausgesprochen dynamische Außenministerin. Sie und der General erschienen als eines der einflussreichsten Politikerehepaare der Vereinigten Staaten regelmäßig in den Nachrichten.
    „Was für eine Party?“ Marianna strich über sein Revers und dachte dabei daran, dass sie es am Morgen beinahe nicht geschafft hatten, sich rechtzeitig anzukleiden, weil für sie beide das Bett nach sechs Wochen Abstinenz allzu verlockend war.
    „Eine Verlobungsparty.“ Er holte eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche.
    „Der Zeitpunkt ist perfekt.“ Marianna war glücklich über diesen redlich verdienten Antrag, der so ganz anders war als der erste, der durch die Umstände und Sebastians Pflichtbewusstsein zustande gekommen war.
    Sie hatten jede Chance gehabt, sich endgültig zu trennen. Aber diese neue Ehe würde auf der Erkenntnis gegründet sein, dass ihre Liebe einfach zu groß und wunderbar war, um ignoriert zu werden. Zu außergewöhnlich, um je wieder als selbstverständlich hingenommen zu werden.
    Sebastian zog sie an sich, und weil sie sein Herz immer schneller schlagen hörte, erkannte Marianna, wie wichtig ihm das alles trotz seiner scheinbaren Gelassenheit war. Sie atmete tief den vertrauten Duft seines Aftershaves ein, in den sich ein Hauch von Edwards Babypuderfrische gemischt hatte.
    „Marianna, willst du mich heiraten – noch einmal?“ Er öffnete die kleine Box, und zum Vorschein kam ein tropfenförmiger Diamant neben einem mit kleinen Diamanten besetzten Ring. „Ein neuer Verlobungsring, aber diesmal zusammen mit einem Hochzeitstagring.“
    Behutsam fuhr sie über die Diamanten und zählte sie dabei. „Dieses Jahr wäre unser zehnter Hochzeitstag gewesen.“ Sie waren einen weiten Weg gegangen, seit sie als Teenager als fast Fremde geheiratet hatten. Marianna ließ ihren Tränen freien Lauf, die absolut nichts mit postnatalen Hormonen zu tun hatten, sondern einzig und allein damit, dass sie unbeschreiblich glücklich war. „Ich mag die Mischung von Alt und Neu. Sie ist einzigartig. Ja, ich will dich heiraten, Sebastian Landis.“
    Zärtlich wischte er ihr mit dem Daumen die Wangen trocken. Dann steckte er ihr den Verlobungsdiamantring an. Er passte perfekt und wartete nun auf den Ring, der an ihrem Hochzeitstag den Platz daneben einnehmen würde.
    Sebastian umschloss ihre Hände mit den seinen. Sein Griff war kraftvoll und ruhig, ganz wie der Mann selbst. „Nun ist also alles in Ordnung. Wir heiraten nicht, weil du schwanger bist, obwohl ich mich bestimmt nicht beklagen würde, wenn du irgendwann noch einmal schwanger werden würdest.“
    Marianna dachte an das neue Foto von Sophie auf dem Kaminsims, das ihnen deren leibliche Mutter über ihre
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