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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition)
Autoren: Juliet Ashton
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war einfach ein Opportunist. Ich habe mich danach immer mies gefühlt, aber dieses Mal wollte ich dich verlassen und mit jemand anderem zusammenleben.
    Ich habe das Gefühl, als sei ich aus einem Traum erwacht, in dem ich auf einem Balken hoch über regem Verkehr balancierte. Eine Minute später, und ich hätte den Schritt in den Abgrund getan. Aber ich habe ihn nicht getan.
    Also, O, ich habe gelogen, ich habe eine Närrin aus dir gemacht, ich war wieder und wieder ein Mistkerl. Das musst du wissen, und du musst mir verzeihen.
    Diese Karte enthält eigentlich nur eine einzige große Frage: Kannst du mir verzeihen? Können wir von vorne anfangen?
    Okay. Eine größere Sache drängt sich doch noch auf. Diese Affäre – die ZU ENDE ist – war Reece. Ich weiß nicht, ob ich auf Männer stehe. Ich weiß nur, dass Reece ein Komet war, der über meinen Himmel gezogen ist. Ich muss dir sagen, im Namen meiner neuen Ehrlichkeit, dass es eine intensive Beziehung war, die mein Leben verändert hat. Es war völlig unerwartet und eine Achterbahnfahrt, aber was entscheidend ist: Es warst nicht DU .
    Ich werde dich nie, nie wieder belügen. Ich habe mich verändert. Dies hat mich verändert. Ich werde den Kontakt zu Reece gänzlich abbrechen. Ich habe die Beziehung mit einem Brief zerschlagen, einem kurzen und grausamen Brief, und ich zweifle nicht daran, dass er mich nun hasst. Ich kann damit leben.
    Liebst du mich noch? Ruf mich an und sag mir, dass du mich noch liebst. Sofort. Und wenn ich dich schon am Telefon habe, sag mir, dass du mich heiratest. Dieses Jahr. Diesen Monat? Morgen, wenn du willst. Mit dir an meiner Seite bleibe ich aufrecht und standhaft (unbeabsichtigtes Wortspiel).
    Ich will dir treu sein. Ich will ein guter Mann sein. Ich will dein Mann sein. Es hat endlich Klick gemacht. Du und ich, das ist echt, Orla.
    Mein Leben liegt in deiner Hand, meine schöne Henkerin.
     
    Sx
    Orla las die Karte noch einmal, zweimal. Sie ließ sich auf die Fersen zurücksinken, die Karte entglitt ihren Fingern, und sie starrte auf die Landkarte aus Rissen und Furchen an der Decke.
    Alles verschob sich. Schatten wurden länger und wieder kürzer, während sich ihre Perspektive veränderte.
    Sims Geliebter hatte die ganze Zeit praktisch vor ihr gestanden.
    Orla hatte nie über Reeces sexuelle Orientierung nachgedacht. Er war modern, urban, zurückhaltend. Er war anderen eine Stütze und hatte augenscheinlich keine eigenen Bedürfnisse.
    Aber jeder hat Bedürfnisse, korrigierte sich Orla scharf. Jeder Mensch braucht Liebe. Liebe ist eine natürliche Ressource, wie Sonnenlicht oder Wasser, und ohne sie würden wir alle verwelken und sterben.
    Sie wartete nun darauf, Hass zu empfinden für den Mann, der ihr machiavellistisch die Wahrheit vorenthalten, ihr zum Ausweinen seine Schulter angeboten und sie mit einer Maske getäuscht hatte.
    Aber das Gefühl stellte sich nicht ein. Sie war an diesem Morgen mit einer weiten Landschaft in ihrem Kopf aufgewacht, einem passenden Panorama für das, was sie zu tun gedachte. Um das durchzuziehen, brauchte sie Mut, Gelassenheit. Und nun war dieses Paket vom Himmel gefallen und verlangte von ihr mehr oder weniger dasselbe.
    Die Liebe lässt sich nicht aussperren. Orla hatte sich in Marek verliebt, bevor sie dafür offiziell bereit gewesen war, fast so, wie Sim und Reece ihren Gefühlen füreinander nachgegeben hatten.
    Jeder sagt ja zur Liebe. Jeder, der einen Funken Verstand hat.
    Das Tagebuch lag fett und blasiert auf den Dielen. Orla öffnete es und hörte das kratzende Rascheln, mit dem die gelblichen Seiten aneinanderrieben. Es stand alles hier drin. Ihr Leben mit Sim in chronologischer Ordnung, bis zu dem Moment, in dem die Uhren angehalten worden waren.
    Seine Handschrift flog vorbei, Hieroglyphen, die bereit waren, ihr Geheimnis preiszugeben. Sie war jetzt die Hüterin dieser Geheimnisse.
    Ein Gefühl, als flatterte eine Taube in ihrer Brust.
    Orla blätterte zur letzten Seite vor. Sie las das Datum, dann veranlasste sie etwas dazu, auf die Uhr zu sehen.
    Sie würde zu spät kommen. Orla schnappte sich das Tagebuch und stürmte aus der Tür.
    Ihre Schritte waren zielgerichtet. Mit erhobenem Kopf, die Arme über dem Tagebuch verschränkt, verließ Orla sich auf ihre neue innere Landschaft. Sie hielt dem Getümmel auf der Ladbroke Grove stand, ungeachtet des Straßenlärms befand sie sich auf einer weiten, wunderschönen Ebene und vermochte in kleinen, strategischen Schritten zu
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