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Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe
Autoren: Christine Flynn
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Lebens sein. Darum hast du kein Recht, über mein Leben zu urteilen.«
    Alex litt. Sie fühlte sich so wund, als könnte dieser Mann, der sein eigenes Herz nicht riskieren wollte, das ihre sehen.
    »Ich mache das nicht.« Sie wandte sich ab. »Ich werde nichts sagen, was ich hinterher bereue. Ich wusste, dass es irgendwann zwischen uns aus sein wird, und jetzt ist es aus. Machen wir es nicht noch schlimmer, als es ohnedies ist.«
    Bevor Chase etwas sagen konnte, klingelte das Telefon.
    Es war das Krankenhaus, und noch vor dem Ende des Anrufs verließ Chase die Küche.
    In dieser Nacht schlief Alex bei Tyler. Und obwohl die Wände noch nicht gestrichen waren, zog sie mit ihrem Sohn am nächsten Tag in ihr Haus.
    Von dem Partner in der Praxis, der Chase am nächsten Dienstag an ihrer Stelle untersuchte, erfuhr sie, dass Chase nach Seattle zurückkehren wollte und verlangt hatte, dass seine Unterlagen an seinen Hausarzt geschickt wurden.
    Von Ronni hörte sie in der darauf folgenden Woche, dass er abgereist war.
    Die Einweihung des neuen Flügels des Memorial Hospitals von Honeygrove fand am Vormittag des ersten Septembers statt. Es war ein warmer, sonniger Tag. Auf dem Platz vor dem neuen Gebäude versammelten sich die örtlichen Würdenträger, Bürger und Mitarbeiter des Krankenhauses. Die Presse hatte auf dem Rasen neben dem Tisch mit den Erfrischungen Stellung bezogen, und der Bürgermeister hielt eine Ansprache.
    Er erwähnte, welchen Dank die Gemeinde den Malone-Brüdern schuldete – Ryan für seine Anstrengungen, die unterschlagenen Gelder zu ersetzen, Tanner, der seine Leute auch ohne Bezahlung weiterarbeiten ließ, und Chase Harrington, von dem nun jeder wusste, dass er ein Malone war, weil er die restlichen Mittel für den Neubau aufgetrieben hatte. Dieser Leistungen wegen wurde das Gebäude zu Ehren ihrer verstorbenen Eltern James and Cecilia Malone Memorial Wing genannt.
    Alex stand am Rand der Menschenansammlung und hoffte, Ryan würde rasch seine Rede halten, damit sie sich in ihre Praxis zurückziehen konnte.
    Chase war hier irgendwo. Sie hatte vor einigen Minuten einen flüchtigen Blick auf ihn geworfen. Deshalb hatte sie sich zurückgezogen.
    Sie hatte gewusst, dass er herkommen würde. Kelly hatte es ihr erzählt. Und sie hatte gedacht, es würde ihr nichts ausmachen, ihn zu sehen. Bei dem flüchtigen Blick auf ihn hatte es jedoch nichts genützt, dass sie sich einen Monat lang vorgehalten hatte, das Herz wäre nichts weiter als ein Muskel, der wie jeder andere Körperteil heilte. Sie müsse sich nur Zeit lassen. Eine Heilung war jedoch ausgeschlossen, wenn sie die Wunde nicht schützte. Dieses Wiedersehen hatte die Wunde erneut aufgerissen.
    Es war unglaublich, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
    »Alex.«

    Als Ärztin wusste sie, dass das Herz nicht bis in den Hals hochsteigen konnte. Es fühlte sich jedoch so an, als sie die vertraute Stimme hörte und die Hand am Arm fühlte.
    Um Haltung ringend, drehte sie sich um.
    Diese blauen Augen kannte sie. Die Verfärbungen von den Prellungen waren verschwunden. Chase betrachtete sie zögernd.
    Selbst mit Krücken wirkte er wohlhabend und mächtig.
    Das dunkle Haar war makellos geschnitten, der dunkelblaue Anzug maßgeschneidert. Druckknöpfe hielten die Hose über dem Fixateur zusammen. An der Seidenkrawatte schimmerte eine goldene Krawattennadel.
    Bevor sie ein Wort sagen konnte, blickte Chase zu den umstehenden Leuten.
    »Könnten wir irgendwohin gehen?« fragte er leise.
    Die Frau neben ihnen stieß ihren Begleiter an. Andere Leute wurden auf ihn aufmerksam. Zwei von Alex’ Kolleginnen starrten ungeniert zu ihnen herüber.
    Sie schob die Hände in die Taschen des weißen Kittels und nickte. Applaus brandete auf, als sie sich von der Menschenmenge entfernten.
    »Was macht dein Bein?« fragte sie, um irgendetwas zu sagen.
    »Es geht ihm gut. Mein Arzt meinte, mein Chirurg wäre ein Genie.«
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »Danke ihm in meinem Namen.«
    »Das mache ich.« Er betrachtete die Glasfassade des neuen Flügels. Da sich ihnen Leute näherten, deutete er auf eine Tür.
    »Dort ist es ruhig.«
    »Chase, ich habe keine Zeit.«
    »Nur zwei Minuten. Gib mir zwei Minuten, einverstanden?«

    Zu viele Leute in ihrer Nähe kannten sie, als dass sie sich hätte wehren können, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
    Es war wohl besser nachzugeben. Sie öffnete die Tür und folgte Chase ins Gebäude.
    In diesem Teil des neuen Flügels standen noch
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