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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir
Autoren: Christina Dodd
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besitzen?
    Er drückte sie auf das Sofa, und als er seine Hand fortzog, war sie erleichtert – und besorgt. Wenn Mr. Knight so skrupellos war, wie sie dachte, dann hatte Madeline keine Chance.
    Doch Madeline hatte Eleanor sehr wohl eine Weisung gegeben. Wann immer du Zweifel hast, überlegst du einfach: Was würde Madeline jetzt tun? Und tust es.
    Madeline hätte versucht, die Initiative zu ergreifen. Also tat Eleanor das auch. »Warum haben Sie meine Familie ausgeforscht?«
    »Weil ich eine Frau brauche.«
    Da war er: der springende Punkt, um dessentwillen Madeline nach London hatte reisen wollen. Weil ihr Vater, der Duke of Magnus, ein unverbesserlicher Spieler, ein leichtsinniger, charmanter Mensch, beim Kartenspiel die Hand seiner Tochter gegen Mr. Knights Vermögen gesetzt hatte. Und Seine Gnaden hatten verloren.
    »Ich nehme an, Sie waren einigermaßen überrascht, als Ihr Vater Ihnen gesagt hat, dass Sie verlobt sind.« Mr. Knight umkreiste das Sofa wie ein Panther vor dem tödlichen Schlag. »Und zwar mit mir.«
    Eleanor wählte die Worte mit Bedacht. »Ich hatte mit keiner, wie auch immer gearteten Verlobung gerechnet.«
    »Warum nicht?« Mr. Knight schnurrte wie ein Katze, die mit ihrer Beute spielt. »Sie sind eine vermögende junge Frau mit einem herausragenden Adelsprädikat. Es ist Ihnen doch sicherlich aufgegangen, dass Sie irgendwann heiraten müssen.«
    »Die Duchess muss nicht heiraten«, sagte Eleanor und Madelines Hochmut hallte in ihrer Stimme wider. »Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen.«
    »Jetzt nicht mehr.« Dieses Lächeln, das ihn wie einen gefallenen Engel aussehen ließ, spielte erneut um seine Lippen. »Die Duchess wird ihre Entscheidungen jetzt mir überlassen müssen.«
    Nein. Nein, aus dieser Verbindung würde nie etwas werden. Dieser Mann würde Madeline mit seinem kalten Machtstreben und dem Hohn, der jedes seiner Worte begleitete, unglücklich machen. Und Madeline, das wusste Eleanor, liebte einen anderen. Mr. Knight würde diese Zuneigung nicht leichthin tolerieren.
    »Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen, unter solchen Umständen in mein Haus zu kommen.« Mr. Knights Blick wanderte durch den Raum. »Ich hatte erwartet, dass Sie in Begleitung Ihres Vaters anreisen.«
    »Nein, der Duke ist in eigenen Angelegenheiten unterwegs.« Zumindest vermutete Eleanor das. Und wenn diese Angelegenheiten erforderten, dass er das letzte kostbare Stück aus dem Erbe seiner Tochter verspielte, was störte es ihn? Der Duke of Magnus war ein gleichgültiger Mensch, dem Gesundheit und Wohlergehen seiner Tochter egal waren – und deshalb hatte es Eleanor hierher zu Mr. Knight verschlagen, wie eines seiner Besitztümer, und sie gab vor, jemand zu sein, der sie nicht war.
    Sie schaute zu Knight auf, der durchs Zimmer streifte, und wollte überall sein, nur hier nicht. Als sie zusammen mit Madeline den Kontinent bereist hatte, waren sie häufig in schwierige Situationen geraten. Französische Soldaten hatten sie bedroht. Eine Lawine hätte sie fast die Alpen hinuntergestürzt. Aber die Gefangenschaft in jenem Harem in der Türkei war von allem das Schlimmste gewesen. Umgeben von Eunuchen, Konkubinen und jeder Form von Zügellosigkeit hatte Eleanor sich gefragt, ob sie je würden flüchten können. Aber ihnen war weit mehr als nur die Flucht gelungen. Madeline hatte einen derartigen Aufruhr veranstaltet, dass man sie außer Landes eskortiert hatte.
    Aber nichts von alledem war für Eleanor so schrecklich gewesen, wie hier mit Mr. Knight allein zu sein.
    »Warum … die Duchess«, fragte sie. »Warum ausgerechnet diese Familie? Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Die künftige Duchess von Magnus hat Besitztümer in ganz Großbritannien und ein riesiges Privatvermögen. Was ich mir dabei gedacht habe? Ich dachte, ich könnte sie gewinnen. Ich dachte, ich könnte sie heiraten. Ich könnte ihr riesiges Vermögen kontrollieren und eine ganze Horde von Kindern in die Welt setzen.« Mr. Knight lächelte, indem er leicht die Mundwinkel hochzog, aber seine Augen blieben kalt. »Wer würde nicht danach trachten, der Ehemann einer der reichsten Frauen von England zu werden?«
    Er hörte sich absolut vernünftig an, und natürlich wollten die Männer Madeline aus genau diesem Grund heiraten. Aber irgendetwas an Mr. Knight … das Blitzen seiner Augen, seine anmaßende Körperhaltung, das schwache halbherzige Lächeln … ließ Eleanor glauben, dass er log.
    In spöttischem Ton fragte er: »Ich muss
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