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Ein Komet fält vom Himmel

Ein Komet fält vom Himmel

Titel: Ein Komet fält vom Himmel
Autoren: Heinz G. Konsalik
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kurze Gespräch mit bebender Stimme.
    »Ich habe Ihnen etwas mitzuteilen, was die ganze Welt betrifft«, sagte Garrison.
    Und Voroucov antwortete sofort: »Ich weiß es bereits, Herr Präsident. Wir tagen seit Stunden. Ich wollte Sie am Morgen auch anrufen. Unsere Wissenschaftler bestätigen, daß der Komet Kohatek auf die Erde fällt.«
    »Wer weiß das noch?«
    »Ein Professor Gustafsen in Schweden und vermutlich der Deutsche Dr. Peter Pohle. Und natürlich Ihr Professor Mortonson. Dazu bei mir – und sicher auch bei Ihnen – ein kleiner ausgewählter Kreis.«
    »Und haben Sie eine Vorstellung, was wir bis zum 5. Januar unternehmen können?«
    »Nein! Noch nicht.« Voroucovs Stimme klang müde. »Wir überlegen, ob wir diesen Kometen nicht mit Atomraketen zerstören können.«
    »Einen Klotz von 100.000 Kilometern Durchmesser? Das ist achtmal soviel wie der Erddurchmesser.«
    »Wissen Sie einen Rat?«
    »Nein!« sagte Garrison ehrlich. »Aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Unsere einzige Rettung liegt jetzt bei den Wissenschaftlern. Ich schlage vor, daß wir zunächst darüber schweigen.«
    »Und Schweden? Und Deutschland?«
    »Ich werde sofort mit den Regierungschefs sprechen. Eines muß auf jeden Fall vermieden werden: eine weltweite Panik … das vollkommene Chaos …«
    Das am 5. Januar kommt, dachte Garrison, als er auflegte. Aber das nicht kommen darf! Es ist doch unmöglich, daß die Welt untergeht. So einfach, so schnell, so total: Ein Stern fällt vom Himmel und vernichtet die Erde. Das ist unbegreiflich …
    In dieser Nacht holte man auch den deutschen Bundeskanzler in Bonn aus dem Bett. »Unmöglich!« sagte er ruhig, als Washington ihm die Lage erklärte. »Völlig unmöglich! Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Menschen das erfahren! Es muß mit allen Mitteln verhindert werden, daß das bekannt wird.«
    »Es wird nicht bekanntwerden«, sagte der Sprecher in Washington zuversichtlich. »Kein Uneingeweihter wird es erfahren …«
    Fast zur gleichen Zeit hatte Herp Masters die Redaktion am Telefon und brüllte in den Apparat.
    »Alle Maschinen anhalten. Die Titelseite raus und eine neue Form! Wer ist da? Jimmy Black? Her mit ihm! Ja, Jimmy? Hör zu. Halte alles an. Ich habe die größte Story, die es auf der Welt nur geben kann!«
    »Wer ist tot?« fragte Jimmy Black, der stellvertretende Chefredakteur müde. Zehn Stunden Konferenz waren vorbei; jetzt erholte er sich beim Bier.
    »Tot? Einer? 2,5 Milliarden sind tot … du, ich, alle … an einem einzigen Tag! Ich diktiere, Jimmy …«
    »Versoffenes Luder!« sagte Black und warf den Hörer auf die Gabel. Und zu seiner Sekretärin sagte er: »Wenn Herpi noch mal anruft, wimmle ihn ab!«
    Erst am nächsten Morgen um zehn, als der Chefredakteur anwesend war, gelang es dem vor Wut heulenden Masters durchzukommen. Man hörte ihn ruhig an, unterbrach ihn nicht und sagte auch nichts, als Masters erschöpft schwieg.
    »Das ist'n Ding, was?« sagte er keuchend.
    »Allerdings!« Die Stimme des Chefredakteurs klang etwas belegt. »Komm rüber, Herpi, sofort! Und kein Wort zu anderen davon! Ende.«
    Dann legte der Chefredakteur langsam den Hörer zurück und blickte über seine stummen, betretenen Redakteure. »Er begreift es anscheinend nicht –«, sagte er. »Herpi und wir halten jetzt das Chaos der ganzen Welt in den Händen! Wer auch nur eine Andeutung aus diesem Zimmer herausträgt, den bringe ich um!«
    Es war eine leere Drohung … am 5. Januar würde ja sowieso alles Leben aufhören …
    Herp Masters begriff es wirklich nicht.
    Da hatte er die größte Story, die jemals ein Journalist aufgerissen hatte, in den Händen, nicht ein Tagesereignis, nicht eine sogenannte Jahrhundert-Story, sondern überhaupt das Sensationellste, solange die Welt bestand … und in New York machte man den Laden dicht, spielte tote Fliege und ließ die Welt darüber im unklaren, daß sie am 5. Januar untergehen würde.
    Herp Masters flog mit der nächsten Maschine nach New York, bereit, um diese Story, die ihn mit einem Schlage weltberühmt machen würde – wenn auch nur bis zum 5. Januar, wo ja alles zu Ende gehen sollte –, mit allen Mitteln zu kämpfen.
    Bevor er aber von Washington abflog, rief er in München an und hörte die schlaftrunkene Stimme von Lil Abbot. In München war es jetzt 2 Uhr morgens. Lil lag brav allein im Bett, als das Telefon sie aus dem Schlaf riß.
    »Darling!« hörte sie ganz fern Herps Stimme. »Verzeihung, aber es ist dringend. Pack sofort
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