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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel
Autoren: Anne Gracie
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lag da, beobachtete sie und dachte an die vergangene Nacht. Er hatte geglaubt, alles zu wissen über das, was in Schlafzimmern geschah. Doch er hatte nicht geahnt, dass es so sein könnte.
    So wie jetzt, dachte er und beobachtete, wie ihre Brust sich mit jedem Atemzug hob und wieder senkte. Wer hätte geahnt, dass sie nur zu beobachten, ihn schon so tief berührte? Sie war ihm wichtiger als das Leben.
    Er war daran gewöhnt, leicht zu lieben ... aber so innig zu lieben ...
    Sie bewegte sich und die Decke verrutschte. Im Feuerschein war sie ganz Blässe, Gold, Rosen und Flammen.
    Neues Verlangen regte sich in ihm.
    Ihre Schulter war entblößt, gegen die morgendlich kühle Luft hochgezogen. Eine schöne Schulter, verunstaltet von einem hässlichen Mal. Er küsste die Schulter. Sie seufzte und lächelte im Schlaf. Dann hatte sie wohl keine Schmerzen. Er küsste die Schulter erneut. Sie rührte sich und zog an der Decke.
    Brüste. Blass und mit rosigen Spitzen - mehr als schön. Er kostete sie vorsichtig. Schön, aber nicht sein eigentliches Ziel. Er glitt tiefer, küsste und liebkoste, erforschte zärtlich jede köstliche Rundung. Schläfrig bog sie sich ihm entgegen, und als sie sich wieder bewegte, erreichte er sein Ziel.
    Er schmeckte Salz, Hitze und Frau. Seine Frau. Die eine, die er nicht gekannt, an deren Existenz er nicht geglaubt hatte. Die aus einem Blender einen Mann gemacht hatte.
    „G... Gideon?“ Ihre Stimme klang zögernd, überrascht. Ein bisschen verlegen.
    „Guten Morgen, mein Liebling“, sagte er, dann widmete er sich wieder seinem jüngsten Vorhaben. Sie keuchte, sagte aber sonst nichts. Dass sie mochte, was er mit ihr anstellte, verriet sie mit Seufzern, leisem Stöhnen und Erschauern. Ihre Hände in seinem Haar ballten sich zu Fäusten, dann schmolz sie dahin. Als er sie zum Höhepunkt führte, rief sie etwas, erschauernd in seinen Armen. Die Worte, die er einst gefürchtet hatte ... und nach denen er sich jetzt sehnte.
    „Ich liebe dich.“
    Prudence seufzte. Es war ein herrlich sonniger Morgen draußen, einer jener Tage, an dem man glaubte, ganz England lächelte. Sie blickte aus dem Kutschenfenster auf die grünen Felder, sauberen, blühenden Dörfer und rollenden Hügel.
    Gideon und sie würden heiraten, das wusste sie.
    Sie müsste im siebten Himmel schweben vor Glück. Das tat sie auch - fast, wenigstens. Doch eine kleine Frage nagte an ihr, störte die Vollkommenheit des Tages wie ein wunder Zahn.
    Wollte er sie wirklich heiraten?
    Er begehrte sie, und sie bedeutete ihm viel, das wusste sie inzwischen. Wie konnte sie auch nicht nach dieser seligen Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten. Und dem himmlischen Morgen.
    Aber wünschte er sich wirklich, sie zu heiraten, so wie sie es sich wünschte? Und liebte er sie auch so wie sie ihn liebte?
    Denn er hatte es noch nicht gesagt, die drei kleinen Worte nicht ausgesprochen: Ich liebe dich.
    Er hatte von Verlangen und Begehren gesprochen, nicht von Liebe. Er hatte sie Liebste genannt, aber Kosenamen kamen ihm leicht von den Lippen.
    Und er hatte immer noch nicht die entscheidende Frage gestellt: Willst du mich heiraten?
    War er edelmütig? War seine Entscheidung, sie zu heiraten, ein weiterer Rettungsversuch, ein stilles Hinnehmen seines Schicksals?
    Wenn es das war, dann würde er sich bemühen, freundlich zu sein und es sie nicht merken zu lassen - so ritterlich war er. Aber irgendwann würde sie es wissen. Nur Freundlichkeit, Ritterlichkeit und Pflichtbewusstsein zu haben, nicht aber seine Liebe ... Sie würde lieber sterben.
    Er begehrte sie, das wusste sie, sie konnte seinen Blick auf sich spüren. Von dem Wissen um sein Verlangen prickelte ihre Haut immer noch. Aber er hatte sich nicht anmerken lassen, ob es mehr als das allein war. Verlangen und Begehren waren wundervoll, das musste sie zugeben, nur war es ihr nicht genug.
    Wahre Liebe wuchs immer weiter. Zu lieben und geliebt zu werden, war das, wonach sie sich ihr Leben lang gesehnt hatte.
    Sie musste es wissen. Sie würde ihn fragen müssen. Aber das war so schwer. Sie seufzte erneut.
    „Das ist jetzt der dritte Seufzer in ebenso vielen Minuten. Was ist, meine Prudence?“ Seine Stimme war sanft, besorgt.
    „Ich muss ... dich etwas fragen.“
    „Ja?“
    Hastig sprach sie weiter: „Es ist etwas schwierig zu fragen, nach einer Nacht solch ... beseligender Herrlichkeit ...“
    „Beseligende Herrlichkeit?“
    Sie spürte, wie sie rot wurde. „Ja, aber als du mich neulich in Lady
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