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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford
Autoren: Mike Jahn
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rotierenden, runden Neonreklame, dem Thunderbird und dem Sahara. Der Strip endete mit dem Sahara. Dahinter wurde das Bild weniger fröhlich. Kleine Casinos und eine Reihe von Schnellrestaurants und Tankstellen überwogen.
    Rockfords Wagen brauste über die Kreuzung der Route 93, die, nachdem sie Las Vegas verlassen hatte, in südöstlicher Richtung nach Henderson, Boulder City, Lake Mead, dem Hoover Damm und schließlich nach Arizona und Mexiko führte.
    »Warum sind wir eigentlich hinter dem Pfarrer her?« fragte Sara.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Rockford. »Ich habe eine verrückte Idee. Wenn ich recht habe, erklärt das alles.«
    »Warum erklärst du mir deine Idee nicht?«
    »Ich bin abergläubisch.«
    »Verdammt, du hast nur Angst, daß du reichlich dumm aussiehst, wenn du unrecht hast.«
    »Das auch«, sagte Rockford nickend.
    Als der Wagen ein paar Blocks nördlich der 93 über den Las Vegas Boulevard rollte, erblickte Sara Danford Bakers Neonreklame.
    »Das ist es!« sagte sie stolz.
    Rockford gab Gas und raste die letzten Blocks entlang. Mit quietschenden Bremsen stoppte der Wagen vor der Kapelle, und er wollte gerade den Motor abstellen, als ein Schuß fiel.
    »Runter!« brüllte er, und Sara duckte sich unter das Armaturenbrett.
    Auf der anderen Straßenseite, ein Stück weiter den Block hinunter, flogen Danford Bakers Hände in die Luft. Der Pfarrer fiel nach vorn auf sein Gesicht.
    Rockford legte blitzschnell wieder den Gang ein; mit einer Hand auf der Hupe und der anderen am Lenkrad steuerte er den Wagen in den dichten Verkehr und in eine enge, quietschende Hundertachtzig-Grad-Kurve.
    Bremsen kreischten und Hupen dröhnten. Ein Mustang knallte auf den hinteren Kotflügel von Rockfords Wagen und prallte gegen einen Pontiac. Ein dritter Wagen geriet auf den Bürgersteig und überfuhr drei Picknicktische, die vor einem Hamburgerstand aufgestellt waren.
    Jerry Grimes rannte auf Baker zu, um ihn zu erledigen, die Luger in der Hand. Mit laut blökender Hupe setzte Rockford seinen Wagen auf den Bordstein zwischen Grimes und Baker.
    Fluchend feuerte Grimes zwei schnelle Schüsse auf Rockford ab. Rockford tauchte unter die Flugbahn von Grimes' Kugeln und suchte im Handschuhfach hektisch nach seiner Pistole. Er fand sie, trat die Tür auf und feuerte auf Grimes. Die Dreihundertsiebenundfünfziger-Kugel explodierte mit der Gewalt eines Kanonenschusses und ließ den Asphalt zu Grimes Füßen zersplittern. Der Mann drehte sich um, rannte zurück zum Wagen, sprang hinein, und Talbot trat den Gashebel durch.
    Mit quietschenden Reifen schoß der Wagen davon und ließ den ätzenden Geruch von brennendem Gummi zurück. Rockford kam wieder auf die Beine und zielte sorgfältig. Die Magnum ging mit einem Knall los, der an ein Feldgeschütz erinnerte.
    Das Rückfenster von Talbots Wagen flog in einem Regen von Glassplittern nach innen. Der Wagen schleuderte wild über die Fahrbahn, aber er fuhr weiter. Nach ein paar Minuten bog er links auf die Route 93 ab und geriet außer Sichtweite.
     
    Während er Flüche vor sich hinmurmelte, griff Rockford in den Wagen und betätigte den Hebel, der die Motorhaube öffnete. Dann ging er nach vorn, öffnete die Haube, schraubte den Luftfilter vom Vergaser ab und ließ die Magnum darin verschwinden. Dann brachte er den Luftfilter wieder an und schloß die Haube.
    »Kann ich jetzt rauskommen?« fragte Sara und sah Rockford an.
    »Yeah«, sagte er, »du kannst ruhig an der Party teilnehmen.«
    Die Gegend wimmelte vor Autos. Insgesamt fünf Wagen hatten sich gegenseitg gerammt und waren gegen verschiedene Hindernisse am Straßenrand geprallt. Rockfords Chevy stand quer über dem Bürgersteig. Er nahm Saras Hand und rannte mit ihr zu der bewegungslosen Gestalt von Danford Baker. Der Pfarrer atmete noch, aber aus einer Wunde auf seinem Rücken strömte Blut. Rockford drehte ihn um und fühlte seinen Puls. Er war immer noch stark genug.
    Eine große Menschenmenge bildete sich, die Leute redeten durcheinander und zeigten mit den Fingern auf die beiden. Nach wenigen Minuten traf ein Streifenwagen ein. Ein junger Streifenbeamter rannte herbei und fand Rockford, der über Baker kniete.
    »Was ist hier los?« fragte er.
    »Auf diesen Mann wurde geschossen«, sagte Rockford und blickte hoch.
    »Haben Sie gesehen, wer es getan hat?« fragte der Beamte.
    »Der Name des Mannes ist Jerry Grimes. Es ist ein großer Mann, sehr muskulös, blondes Haar. Er flüchtete in einem grünen Chevrolet Nova,
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