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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford
Autoren: Mike Jahn
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daß ich ein Fernsehgerät auftreibe.«
    »Okay«, sagte Rockford lächelnd.
    »Wieviel Geld haben Sie bei sich?« fragte Stark.
    »Muß ich das Essen bezahlen?«
    »Nein! Wenn ich fünfhundert auf den Tisch legen kann, besorge ich einen Richter, der die Kaution festsetzt, und Sie sind in einer Stunde frei. Haben Sie soviel?«
    »Sind Sie verrückt? Wer hat schon fünfhundert Mäuse bei sich?«
    »Ich«, sagte Sara Butler, die in diesem Augenblick mit Joseph Rockford das Zimmer betrat.
    »Wo hast du soviel her?« fragte Rockford. »Sara, du bist doch nicht …«
    »Nein, ich bin nicht, und ich werde dafür sorgen, daß du diese Bemerkung bereust, Rockford. Ich habe das Geld von Reverend Baker. Als du die Sache mit dem Flugzeug erklärt hast, bin ich bei ihm vorbeigegangen. Er ist dir sehr dankbar dafür, daß du sein Leben gerettet hast. Er hat angeboten, soviel aufzubringen wie du brauchst. Seine Frau hat einen Safe oder so was Ähnliches.«
    »Gut«, sagte Stark, »dann ist das klar. Ich rede mit dem Richter, und in einer Stunde sind Sie auf der Straße. Diese Stunde müssen Sie natürlich im Käfig verbringen.«
    »Was hat mein Sohn getan?« fragte Rocky.
    »Ein Flugzeug abgeschossen«, antwortete Stark.
    Der alte Mann zuckte die Schulter.
    »Sie sind gar nicht überrascht?« fragte Stark und führte Rockford zur Zelle.
    »Mit der Zeit gewöhnt man sich daran«, sagte der alte Mann und sah zu, wie sein Sohn hinter Gittern verschwand. »Sieh dir das an. Er ist wieder im Knast. Das letztemal habe ich fünf Jahre gebraucht, um ihn wieder rauszuholen. Ich mußte meinen Lastwagen versetzen, um die Anwälte zu bezahlen.«
    »Das müssen Sie anders sehen«, sagte Sara. »Solange er drin ist, können Sie seine Angel benutzen.«
    »Da ist was dran, Mädchen«, sagte er.
    Als Stark die Zelle hinter ihm verschloß, griff Rockford in die Tasche, fand einen Vierteldollar, steckte seinen Arm durch die Eisenstäbe und warf den Vierteldollar in einen der Spielautomaten. Er drückte den Hebel herunter, der Apparat surrte geheimnisvoll, aber er verdaute nur die Münze. Außer Geräuschen gab er nichts von sich.
    »Ich wette, daß Sie hier nicht sehr viele Gewinner haben«, sagte Rockford.
    »Wie wahr«, antwortete Stark.
    Sara Butler ging zur Zelle und nahm Rockfords Hand.
    »Darf ich einen Augenblick mit ihm allein sein?« fragte sie. Stark nickte und ging.
    »Danke, Jim«, sagte sie weich. »Das alles tut mir leid … ich bin dafür verantwortlich.«
    »Mach dir keine Sorgen. Sie halten mich nicht lange fest, und für die Zeit meiner Haft berechne ich dir nur die halbe Gebühr.«
    »Du machst Witze, nicht wahr?«
    »Natürlich. Hör zu, würdest du bitte dem Reverend Baker meinen Dank übermitteln, solange ich hier festsitze.«
    »Natürlich.«
    »Er hat wirklich gesagt, daß er alles für uns tun würde?«
    »Alles.«
    Rockford und Sara blickten sich lange in die Augen, dann fingen sie gleichzeitig an zu lächeln.
    »Ach, vergiß es«, sagte Rockford, »es würde nicht lange halten.«

23
    Ende Juli und Anfang August kühlte sich das Wetter unerwartet ab. Rockford war mit zwei kleineren Fällen beschäftigt; im ersten ging es um einen flüchtigen Fahrer, den die Polizei nicht schnappen konnte; im zweiten mußte er herausfinden, wer dem Lieblingsneffen seines Klienten ein halbes Gramm Kokain verkauft hatte. Jeden Morgen und jeden Abend fischte Rockford in der Brandung nördlich von Point Vicente, manchmal allein, manchmal mit dem Admiral oder mit Rocky und manchmal mit Leuten, die er zufällig am Strand traf.
    Ein Geschworenengericht in Los Angeles klagte Mildred Elias der Beihilfe zum Mord an. Sie wiederum beschuldigte Jerry Grimes des Mordes an Harry Butler. Ein Geschworenengericht in Las Vegas klagte sie wegen Betrugs und kleinerer Vergehen an. Weil das Geld, das Nick und Sara Butler erhalten hatten, durch eine illegale Handlung erworben worden war - zumindest technisch -, wurde das Sperrkonto aufgelöst.
    Aber die Zahlungen wurden prompt von Robert Elias übernommen, der als einziger lebender Verwandter seines Bruders plötzlich sehr wohlhabend wurde. Das Haus in Bei Air wurde einem reichen Notar verkauft, die Überreste des 62er Chevrolets wurden für einen 64er Chevrolet in Zahlung gegeben. Und jeden Freitag erhielt Rockford mit der Post einen Scheck über fünfundzwanzig Dollar von Sara Butler.
    Aber eines Freitags kam der Scheck nicht. Rockford runzelte die Stirn, aber wie die Antwort auf seine Frage tauchte Saras alter
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