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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford
Autoren: Mike Jahn
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sagte Stark. »Wir haben alle Ausfallstraßen abgeriegelt. Keine Maus kann die Stadt verlassen, es sei denn, sie hat einen Sonderausweis.«
    »Selbst auf die Gefahr hin, daß sie mich für einen Grobian halten«, sagte Rockford, »worin bestand eigentlich Ihre Rolle, Mr. Baker?«
    »Selbst auf die Gefahr hin, daß Sie mich für einen Lügner halten«, antwortete Baker, »ich habe überhaupt keine Rolle gespielt. Ich bin das, was Mr. Stark vermutlich als einen indirekten Zeugen bezeichnen würde. Ich habe Mildred … Tobotchnik, glaube ich, getraut. Ich habe sie mit einem Mann getraut, den ich für William Elias hielt, und das ist alles. Ich muß zugeben, daß ich mich woanders aufhielt, als Mr. Elias eintraf und als er hinausgetragen wurde.«
    »Und Mildred Elias oder Jerry Grimes sind hinterher nie an Sie herangetreten.«
    »Vor ein paar Tagen wurde ich von Jerry Grimes bedroht …«
    »Das war, als ich anfing, herumzustochern«, sagte Rockford.
    »Aber ich habe nie irgendwelche Schweigegelder kassiert.«
    »Dann sind Sie so ziemlich der einzige«, sagte Rockford. »Warum?«
    »Warum? Mr. Rockford, Sie sind ein selbständiger Unternehmer, und Sie sollten mich verstehen. Ich verdiene fünfundsiebzig Piepen pro Hochzeit. Bei zehn oder mehr pro Tag, verdiene ich mehr als eine Viertelmillion pro Jahr. Mr. Rockford, ich habe meine Probleme mit dem Finanzamt. Sie beobachten mich, wie Vogelkundler eine Krähe beobachten. Alles, was ich brauche, ist ein nicht klärbares Einkommen.«
    »Ich verstehe.«
    »Außerdem habe ich genügend Geld. Ich glaube, es war J. Paul Getty, der einmal gesagt hat, wenn man erst einmal achthunderttausend Dollar gemacht hat, kann man praktisch genauso leben wie jeder Multimillionär. Man kann nur eine Jacht gleichzeitig benutzen. Man kann nur in einem Haus gleichzeitig leben. Eine Flasche Chateau Rothschild kostet vielleicht fünfzig oder hundert Mäuse. Wer trinkt mehr als eine oder zwei pro Tag? Geld ist relativ. Wenn man einen bestimmten Punkt erreicht hat, ist es nur noch ein Statussymbol. Und wer hat das in Las Vegas nötig?«
    »Richtig«, sagte Rockford.
    »Ich wußte schon bei der Trauung, daß mit der Ehe etwas nicht stimmte«, sagte Baker. »Zuerst sagt mir mein Assistent, daß dieses Paar eingezogen ist und sofort getraut werden möchte. Es war kein besonders aufregender Tag, deshalb schickte ich meinen Assistenten nach Hause. Eine halbe Stunde später ruft mich die Braut an und sagt, daß die Zeremonie um eine halbe Stunde verschoben wird. Ich habe gedacht, sie konnten nicht warten, verstehen Sie? Erst sechs Stunden später habe ich sie endlich getraut, verstehen Sie? Sie haben mich die halbe Nacht wach gehalten. Und dann ihr Verhalten. Die beiden waren so unbeholfen und taten so geheimnisvoll. Es war, als ob man ein Theaterstück aus der Klamottenkiste beobachtet. Um die Zeit, als ich ins Bett ging, war ich jedenfalls so müde, daß ich den Abtransport der Leiche glatt verschlafen habe.«
    »Wenn wir den Mann fassen, der auf Sie geschossen hat«, fragte Stark, »würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »Natürlich.«
    Eine Schwester klopfte an die Tür und betrat das Zimmer.
    »Telefon für Detektiv Stark«, sagte sie.
    Stark, Rockford und Sara gingen zur Schwesternstation, und der Polizist lauschte aufmerksam auf die Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Sie haben den Wagen gefunden«, sagte Stark.
    Die Polizei von Las Vegas, die sich nach Rockfords Beschreibung gerichtet hatte, fand das in ihrem Jargon »verdächtige Fahrzeug« auf einem großen Parkplatz, der das Sunrise-Einkaufszentrum an der Route 93 zwischen Charleston und Mojave umgab. Als Rockford und die anderen eintrafen, war es kurz nach sechs Uhr nachmittags, zwei Stunden vor Sonnenuntergang.
    »Der Wagen wurde heute nachmittag gestohlen«, sagte Stark, nachdem er sich mit seinen Kollegen unterhalten hatte. »Er gehört einem Friseur im Norden von Las Vegas. Er hat ihn um drei Uhr als gestohlen gemeldet.«
    »Sagen Sie ihm, daß er wieder da ist«, fuhr Stark fort. »Abzüglich des Heckfensters. Sehen Sie sich das an!«
    Rockford verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und fühlte sich ziemlich unwohl.
    »Sieht nach einem Schuß aus einer großen Kanone aus«, vermutete ein Detektiv-Sergeant.
    »Haben Sie auf ihn geschossen, Rockford?« fragte Stark grimmig.
    »Ich habe keinen Waffenschein.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Stark, »das ist nicht das, wonach ich gefragt habe.«
    »Lieutenant«, sagte der
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