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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford
Autoren: Mike Jahn
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Sergeant, »wir haben verschiedene Fingerabdrücke abgenommen. Soll ich sie durchgeben?«
    »Ja. Ich will sie sofort im Computer haben.«
    »Wie schnell können Sie sie identifizieren?« fragte Rockford, dankbar für den Themen Wechsel.
    »Wenn es ein Junge aus der Stadt ist, fast sofort. Wir haben nichts über Grimes, aber wenn der Fahrer in der Stadt lebt, was ich vermute, haben wir seine Abdrücke.«
    »Könnte sein, daß er kein Register hat.«
    »Der Typ, der in dieser Gegend einen Fluchtwagen fährt, ist fast immer irgendwo in einem kleinen Spielkasino als Aufpasser beschäftigt. Alle Kasino-Angestellten müssen ihre Abdrücke abgeben. Wenn es ein Sprößling unserer Heimatstadt ist, haben wir ihn.«
    Rockford beobachtete zwanzig Minuten, dann eine halbe Stunde lang, wie die Polizisten den Nova aus jedem möglichen Winkel untersuchten. Unter, auf und in dem Wagen steckten Cops. Als sie fertig waren, hatten sie nur zwei Abdrücke gefunden. Sogar die Überreste von Rockfords Kugel aus der Dreihundertsiebenundfünfziger blieben unentdeckt. Wahrscheinlich war die Kugel durch das offene Seitenfenster geflogen und den Las Vegas Boulevard hinuntergerutscht.
    Nach vierzig Minuten tauchte der Sergeant mit einem großen Umschlag auf.
    »Der Fahrer«, sagte er und gab Stark den Umschlag.
    »Technik, Mr. Rockford, ist eine wunderbare Sache«, dozierte Stark.
    »Yeah. Das und Ganoven, von denen man weiß, was sie vorhaben.«
    »Genau. Dieser Kunde hier heißt Morris E. Talbot, neunundzwanzig Jahre alt, einsneunundsiebzig groß, schlank, Beruf: Nachtmanager im Silver Cactus Casino. Talbot wurde zweimal festgenommen, einmal wegen Körperverletzung, einmal wegen T&R.«
    »Was ist das?« fragte Sara.
    »Trunkenheit und ruhestörender Lärm«, sagte Rockford.
    »Das hier ist recht interessant«, brummte Stark. »Talbot ist eine Berühmtheit unserer Rauschgiftabteilung. Sieht aus, als ob die Kollegen seit Jahren hinter dem Vogel her sind. Sie vermuten, daß er Stoff aus Mexiko einfliegt.«
    »Einfliegt?« fragte Rockford.
    »Er hat einen Pilotenschein.«
    »Ich hoffe doch nicht …«
    »Ja, ich habe die Flugplätze sperren lassen«, sagte Stark. »Eine Selbstverständlichkeit.«
    »Wieviel Flugplätze gibt es?«
    »Der größte Terminal hier draußen ist McCarran Field. Außerdem Nellis, aber der gehört der Luftwaffe. Können wir vergessen. Und dann gibt es noch den North Las Vegas Air Terminal.«
    »Wie steht's mit dem?«
    »Keine Flüge vorgesehen.«
    »Lieutenant«, drängte Rockford, »der Mann hat einen Pilotenschein.«
    »Ich weiß«, sagte Stark. »Ich weiß es jetzt. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich fahre hin. Inzwischen, Rockford, bleiben Sie hier.«
    »Wozu? Der Fall ist für mich erledigt. Meine Rolle ist zu Ende. Ich muß zurück nach Los Angeles und Löcher für die Pfosten meines Hauses graben. Der Rest ist für Sie. Ich habe Ihnen erzählt, wer was wem und warum angetan hat. Jetzt ziehen Sie los und fangen die Brüder.«
    »Rockford, Sie bleiben hier. Wenigstens bis ich erfahren habe, was mit dem Rückfenster dieses Wagens passiert ist.«
    »Lieutenant, haben Sie ein Herz.«
    »Hey, jammern Sie nicht. Dennis' Freunde sind meine Freunde. Sie bleiben, und ich lade Sie zum Abendessen ein.«
    »Wunderbar«, murmelte Rockford. Stark stieg in seinen Wagen.
    »Einen Augenblick!« sagte Rockford. »Dieser Tallman, was für ein Flugzeug …«
    »Talbot.«
    »Also was für ein Flugzeug fliegt dieser Talbot?«
    »Eine kleine Maschine. Zum Versprühen von Pflanzenschutzmitteln.«
    »Wie sieht sie aus? Ich bin schließlich nicht das strategische Luftkommando.«
    »Sie sieht aus wie ein Kampfflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg. Schon mal was vom roten Baron gehört? Doppeldecker, Motor ganz vorn, offene Cockpits. Man benutzt diese alte Konstruktion, weil sie bei niedrigen Geschwindigkeiten gut zu manövrieren ist und weil man mit ihr in geringen Höhen fliegen kann.«
    »Danke«, sagte Rockford, nahm Sara bei der Hand und führte sie zu seinem Wagen.
    »Wohin bringst du mich?« fragte sie.
    »Dorthin, wo wir den roten Baron finden«, sagte er zu ihr.

21
    Rockford verließ den Parkplatz des Sunrise-Einkaufszentrums und steuerte auf die breiten Fahrbahnen der Route 93, bekannt als Boulder Highway. Nach ein paar Kilometern verließ er die Straße und hielt hinter einem kleinen Laden, in dem es Eis zu kaufen gab. Er stellte den Motor ab, öffnete die Motorhaube, holte die Magnum aus ihrem Versteck im Luftfilter, lud sie durch und
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