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Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten

Titel: Ein Hund zu Weihnachten
Autoren: Greg Kincaid
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du weißt doch, dass ich immer gedacht habe, dass Hunde mir kein Glück bringen?«
    »Ja«, antwortete er.
    »Seit Christmas denke ich das nicht mehr.«
    Todd lächelte. »Da habe ich einen guten Hund ausgesucht, oder?«
    »Ich habe mir gedacht, dass ich vielleicht auch einen Hund brauche. Einen neuen Helfer. Was meinst du?«
    »Klar«, sagte er. »Aber nur, wenn du vorher dein Zimmer aufräumst.« Er kicherte, und ich knuffte ihn scherzhaft in den Arm.
    »Todd, ich habe mir gedacht, dass Christmas vielleicht ein guter Hund für mich wäre. Was meinst du?«
    Er sah mich mit vollkommen ausdruckslosem Gesicht an. Er sah aus, als hätte ihn der Blitz getroffen und jede Mimik eingefroren. Dann sprang er auf. »Ich hole die Leine! Du holst die Schlüssel!«
    »Ich hole auch das Halsband!« Ich stieß die Hintertür unseres Hauses auf und suchte Mary Ann. Sie bearbeitete ein armes, wehrloses Stück Teig mit einem Nudelholz. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde sie  eigentlich mein Gesicht und nicht die Unebenheiten im Teig bearbeiten.
    Sie drehte sich zu mir um und fragte knapp: »Was gibt’s?«
    Todd drängelte von hinten und steckte seinen Kopf unter meinem Arm durch, sodass ich ihn im Schwitzkasten halten konnte. Ich drehte seinen Kopf vorsichtig zur Seite, damit er seine Mutter ansehen konnte. »Erzähl deiner Mutter, was wir beschlossen haben.«
    »Dad braucht einen Hund, Mom, weil ich einen Job habe und ihm jetzt nicht mehr so viel bei seiner Arbeit helfen kann.«
    Mary Ann sah uns beide skeptisch an und versuchte herauszufinden, was wir im Schilde führten. »Wirklich?«, fragte sie. »Und wann ist das passiert?«
    »Gerade eben«, antwortete Todd.
    Ich verstärkte ein wenig den Griff meiner rechten Hand, strich Todd scherzhaft über die Rippen und fragte: »Schaffst du es, Mom zu erzählen, welchen Hund wir holen wollen, wenn ich dich kitzle?« Ich bearbeitete seine Rippen wie eine alte Gitarre.
    Todd lachte, krümmte sich und japste: »Dad möchte Christmas haben, Mom. Christmas wird jetzt Dads Hund.«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag kamen Mary Ann die Tränen, aber diesmal lag sie mir in den Armen und ich fühlte ihre süßen Küsse. »Oh, George, du hast endlich verstanden, dass eigentlich du den Hund brauchst, nicht wahr?«
    »Ja, es geht um mich.«
    »Also, was steht ihr dann noch hier herum? Fahrt in die Stadt!«
    Ich nahm einen großen Schluck Wasser aus einem Zinnbecher, die ich immer neben dem Spülbecken stehen habe, grinste Mary Ann an und schob Todd zur Tür hinaus.
     

ZWÖLF
    Mr Conner hielt es für unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Hund im Fernsehen um Jake handelte. Aber er hätte es sich nie verziehen, wenn er nicht die einstündige Fahrt nach Cherokee County unternommen hätte, um es herauszufinden. Seine Kinder und Enkelkinder versicherten ihm, dass sie Jake erkannt hätten und jeder Irrtum ausgeschlossen wäre. Mr Conner erklärte den Kindern, dass Cherokee County mehr als sechzig Meilen entfernt war und Hunde normalerweise nicht so weit von zu Hause fortliefen. Mr Conners Kinder schworen bei allem, was ihnen heilig war, dass es sich um Jake handelte. Er hielt das für Wunschdenken. Schließlich, so erklärte er ihnen, gab es ja viele schwarze Hunde. Aber er beschloss, der Sache nachzugehen, schon um seine eigene Neugierde zu befriedigen. Und im schlimmsten Fall hätte er eben eine ruhige Landpartie umsonst gemacht.
    Conner lächelte und dachte an den alten Hund. Wie es schien, meinte Jake es diesmal ernst. Er hatte es als Held einer guten Sache ins Fernsehen geschafft. Welcher andere Hund konnte das von sich behaupten? Er dachte über  Jakes neue Pflegefamilie nach und fragte sich, warum sie ihn wohl ins Tierheim zurückgebracht hatten. Die Leiterin des Tierheims hatte ihm gesagt, dass die Familie, die Jake über Weihnachten aufgenommen hatte, sich erst über einiges klar werden müsste, bevor sie sich endgültig für den Hund entscheiden könnten. Wenn sie Jake nicht haben wollten, könnte er den Hund nach siebzehn Uhr, wenn das Tierheim geschlossen hatte, zurückfordern. Hayley hatte ihm gesagt, dass er zwischen fünf und halb sechs kommen könnte, weil das Personal dann noch die Tiere füttern und alles für die Nacht vorbereiten würde.
    Hayley hatte außerdem berichtet, dass es noch eine weitere Familie gab, die sich für Jake interessierte. Wenn es sich wirklich um Jake handelte, hätte er aber als früherer Besitzer die älteren Rechte. Mr Conner sah auf seine Uhr. Er war
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