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Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten

Titel: Ein Hund zu Weihnachten
Autoren: Greg Kincaid
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anderen Hund zurückgebracht, weil er entschieden hatte, dass ein Hund genug war. Er erklärte mir, dass Sally die beste Anschaffung war, die er seit Jahren gemacht hatte. Und auch noch umsonst. Dann kam ich auf Todd zu sprechen.
    »Es ist so, Hank. Es ist mir wichtiger, dass Todd lernt, Verantwortung zu übernehmen, als dass er einen Hund bekommt. Durch diesen Job im Tierheim ist er ohnehin jeden Tag mit Hunden zusammen.«
    »Das klingt vernünftig, George. Würdest du mir bitte das Kännchen mit dem Lösungsmittel reichen?«
    Ich gab ihm das Kännchen, und er sprühte eine Schraubenmutter ein, die festsaß. Ich fuhr fort: »Dieser Job ist für Todd ein großer Schritt in die richtige Richtung. Es scheint mir der falsche Weg zu sein, wenn ich jetzt klein beigeben würde.«
    Hank knurrte und schaffte es, die Mutter von der Schraube zu lösen. »Klingt, als würdest du versuchen, dich selbst von etwas zu überzeugen. Wovor hast du Angst?«
    Ich sah ihn überrascht an, und er merkte, dass er sich deutlicher ausdrücken musste. Ich drängte: »Was meinst du damit?«
    »Bist du sicher, dass es hier nicht vielmehr um dich als um Todd geht?«
    »Was?« Ich war noch immer verwirrt.
    »Vielleicht liege ich ja falsch, George, aber ob Todd diesen Hund nun bekommt oder nicht, macht auf lange Sicht doch überhaupt keinen Unterschied. Jedenfalls nicht für Todd.« Er sah mir direkt in die Augen. »Dir täte es gut, den Hund zu behalten, George.«
    »Wie meinst du das?«
    »George, du verbringst dein ganzes Leben damit, dich um irgendwas zu kümmern. Das ist das Leben eines Farmers. Du kümmerst dich um Zäune, Tiere, Maschinen und Pflanzen. Du hegst und pflegst und bringst Dinge zum Blühen. Wie dein Vater und dein Großvater vor dir bist du ein guter Farmer, ein guter Vater und ein guter Ehemann.« Er schmunzelte und fügte dann hinzu: »Und ein verdammt guter Nachbar.  Das Problem dabei ist, dass du dich so sehr daran gewöhnt hast, anderen etwas zu geben, dass du verlernt hast, dir etwas zurückgeben zu lassen, George. Aus irgendeinem Grund fühlst du dich damit nicht wohl. Seit du aus diesem Krieg heimgekehrt bist, George, willst du nicht, dass irgendjemand etwas für dich tut. Warum?«
    Genauso gut hätte mir Hank mit seinem Schraubenschlüssel einen Schlag auf den Kopf versetzen können. »Ehrlich, Hank, mir kam nicht ein einziges Mal der Gedanke, dass das alles etwas mit mir zu tun haben könnte.«
    Hank knurrte und spuckte ein paar Tabakkrümel auf den Schuppenboden. »Würdest du mir bitte die Drahtbürste dort drüben reichen?«
    Er gab mir den Schraubenschlüssel und nahm die Bürste. »George, in dieser Sache geht es nur um dich und überhaupt nicht um Todd. Lass dir das mal durch den Kopf gehen.« Er spuckte noch einmal einen Tabakkrümel aus. »Aber natürlich kann ich mich auch irren.«
    Wir wussten beide, dass er Recht hatte. Ich blieb noch eine Weile, gab Hank sein Werkzeug und sah zu, wie sein Atem in der kalten Winterluft kondensierte. Ich reichte ihm noch eine Bürste, einen Hammer und einen Schraubenzieher. Schließlich wusste ich, dass ich nach Hause gehen sollte.
    »Willst du nicht noch auf einen Kaffee bleiben?«, fragte Hank.
    »Nein, danke. Ich muss mich noch um eine Hundeangelegenheit kümmern.«
    Er legte mir die Hand auf den Arm. »Das wird dir gut tun, George.«
    Auf der Rückfahrt fasste ich einen Entschluss. Ich musste einen Weg finden, die Sache zu regeln, ohne Kompromisse einzugehen und ohne Todd eine Lektion zu erteilen, die ich ihm gar nicht erteilen wollte. Hanks Worte gaben mir die Kraft, die ich dazu brauchte.
    Todd saß auf der hinteren Veranda. Sein Radio spielte, und er hatte seine Hände tief in den Taschen seines Anoraks vergraben. Meine Beine schmerzten, als ich aus dem Truck stieg und langsam zu ihm hinüberging.
    Ich setzte mich neben ihn. »Junge, würdest du für einen Moment deine Kopfhörer abnehmen?«
    »Klar, Dad.«
    »Hayley hat angerufen.«
    »Ich weiß, ich hab einen Job. Geht Montag los.« Er lächelte mich an und wollte schon wieder seine Kopfhörer aufsetzen.
    »Todd, würdest du bitte deine Kopfhörer unten lassen? Ich dachte, wenn du jetzt eine eigene Arbeit hast, könnte es hier ein bisschen einsam für mich werden.«
    »Ja, du verlierst deinen Helfer, nicht wahr?«
    »Ist das für dich in Ordnung?«
    »Klar«, sagte er. »Das Tierheim zahlt besser als du.« Er wollte wieder seine Kopfhörer aufsetzen. Ich streckte meine Hand aus und fasste ihn am Handgelenk. »Todd,
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