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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman
Autoren: Penny Jordan
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Dein Vater, mein Cousin, war ein charmanter, eigensinniger und verwöhnter junger Mann, gut aussehend, von unserer Großmutter verzogen und von mir geliebt. Ich fand immer, er war mein bester und nettester Cousin. Doch Gregs äußerlicher Charme verbarg große innere Schwächen. Es war ihm unmöglich, die … die Verantwortung für … für seine Fehler und Missgriffe zu akzeptieren. Er hatte eine … eine Affäre mit Lord Fittons Frau.«
    »Johns Mutter?«
    »Ja. Aber John war längst geboren worden, als der Skandal bekannt wurde, und unsere Großmutter hat Greg daraufhin nach Hongkong geschickt. Johns Mutter hätte noch ein zweites Kind bekommen, aber sie … also, es gab einen Unfall, und sie ertrank in einem der Teiche von Fitton Hall. Cassandra hat sie gefunden.« Amber unterbrach sich und atmete tief durch. »Rose, ich muss dich bitten, dass das, was ich dir jetzt anvertraue, unter uns bleibt.«
    »Und wenn ich dem nicht zustimmen kann?«
    »Dann kann ich es dir nicht erzählen.«
    Sie sahen einander an.
    »Na gut«, meinte Rose. »Du hast mein Wort, dass ich niemals mit jemand anderem darüber reden werde.«
    Amber nickte. »Greg war nicht der Einzige, mit dem Johns Mutter eine Beziehung außerhalb der Ehe unterhielt.«
    Rose erstarrte. Das hatte sie nicht erwartet.
    »Es ist nicht leicht, es zu sagen, Rose, aber Tatsache ist, dass Cassandra eine sehr enge Beziehung zu ihr hatte, eine fast zwanghafte Beziehung.«
    Rose starrte ihre Tante an, sämtliche Farbe wich ihr aus dem Gesicht, in ihrem Kopf wirbelten die Gedanken nur so durcheinander.
    »Verstehst du, Rose, manchmal ist ein Geheimnis nicht einfach nur ein Geheimnis, sondern das Ergebnis eines komplizierten Gewirrs, und das bedeutet, dass das Geheimnis nicht gelüftet werden kann, ohne dass viele unschuldige Menschen verletzt werden. Niemand von uns kann behaupten, Greg könne nicht Johns Vater gewesen sein, aber wir wissen auch nicht mit Bestimmtheit, dass er es war. Ich glaube, Cassandra hatte gehofft, mit Johns Vater einen Sohn zu bekommen, und wenn das geklappt hätte, hätte sie sicher versucht, John zu enterben. Als Johns Vater starb, ohne dass Cassandra ihm einen Sohn geschenkt hatte, war es in Cassandras ureigenem Interesse, dass John ihn beerbt. John ist in dem Glauben aufgewachsen, Lord Fitton Leghs Sohn zu sein. Das Gut ist seine ganze Welt. Vielleicht hätte jemand vor Jahren seine Stimme erheben sollen.«
    »Nein«, sagte Rose zitternd. »Nein, das wäre grausam und überflüssig gewesen.«
    »Ich begreife jetzt, dass man es dir hätte sagen sollen, sobald du alt genug warst, um es zu verstehen. Schließlich war Greg dein Vater.«
    »Und ich war das Kind, das niemand wollte, die halbchinesische Peinlichkeit, von der ihr alle wünschtet, sie würde nicht existieren.«
    »Rose, das ist nicht wahr. Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt. Du hast mein Herz berührt wie kein anderes Kind. Hier in meinem Herzen bist du immer geliebt worden, warst du immer mein.«
    Gegen ihren Willen spürte Rose Ambers Wärme und Liebe, doch sie würde dem nicht nachgeben. »Wenn das stimmt und du mich wirklich so geliebt hast, warum hast du mich dann in Denham gelassen, bei einem Vater, dem ich nicht gleichgültiger hätte sein können, und einer Urgroßmutter, die mich am liebsten tot gesehen hätte? Es stimmt doch, oder, dass Blanche den Arzt angewiesen hat, mich nicht zu retten? Und ja, bevor du fragst, das hat Cassandra mir erzählt. Wenn du mich wirklich geliebt hättest, dann hättest du mich nicht dortgelassen. Du hättest mich mit zu dir genommen.«
    »Rose, das konnte ich nicht. Es gab Gründe. Luc war schon in der Schule, und du wärst das einzige Kleinkind unter lauter Erwachsenen gewesen. Robert …« Ambers Stimme brach, als sie daran dachte, wie schwer diese Zeit gewesen war. »Ich hatte eine Pflicht gegenüber Robert und hätte mich nicht richtig um dich kümmern können.«
    »Also hast du mich zurückgelassen und gehofft, ich würde sterben, ich würde nie erwachsen werden und schwierige Fragen stellen, die zu Geheimnissen führen könnten, die nicht ans Tageslicht sollten. Du hast mich überhaupt nicht geliebt. Cassandra hatte recht, du hast nur so getan. Hast du nicht ein einziges Mal darüber nachgedacht, was du da tust? War es nicht schlimm genug, dass du mir das Recht versagt hast, zu wissen, dass ich womöglich einen Halbbruder habe, ohne mir auch noch im Austausch für wertlose Lügen meine Liebe zu rauben?«
    Rose machte
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