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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany
Autoren: Swan Karen
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ihm das bloß erklären?
    »Als du mich geküsst hast, wusste ich, dass es kein Zurück mehr zu Gil gibt. Ich bin nach Schottland gefahren, um ihn dazu zu bringen, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Aber er war nicht mal da. Ich bin wieder zurückgekommen in der Hoffnung, dass du zu Ende bringst, was du angefangen hast. Aber du hast mich nicht mal angeschaut. Und als er dann auftauchte und mich um eine zweite Chance gebeten hat, da … ich dachte, dir wär’s sowieso egal.«
    Sie starrten einander an, mit brennenden Augen und rasenden Herzen.
    Er schob seine Fäuste in die Hosentaschen. »Und … was willst du damit sagen?« Er wirkte auf einmal unsicher.
    Cassie trat auf ihn zu und nahm sein Gesicht in ihre Hände. »Ich will damit sagen, dass ich dich liebe«, flüsterte sie und schaute in seine blauen Augen, die so blau und klar waren wie die arktischen Gewässer, die er erforschte. »Ich liebe dich … seit ich dich im Central Park überfallen habe.«
    Er stieß ein kurzes Lachen aus, und sie stimmte ein. Aber nicht lange, denn er packte sie bei den Schultern und küsste sie. Es war ein Kuss, in dem sich die ganze Sehnsucht von zehn Jahren ausdrückte. Er griff in ihre Haare, fuhr mit den Lippen über ihren Hals, strich mit den Fingern über ihren Körper, federleicht, sodass sie das Gefühl hatte, ihre Haut müsse sich jeden Moment entzünden.
    Seine Haut fühlte sich dagegen kalt und feucht an. Sie knöpfte sein Hemd auf und zog es ihm von den nassen Schultern. Auch er blieb nicht untätig und zupfte die Schleife auf, die ihr Kleid zusammenhielt. Es glitt ihr anmutig von den Schultern. Auch sie stand nun fast nackt vor ihm, in zartrosa Unterwäsche – ihrer beider Haut leuchtete marmorweiß im Mondschein, der über dem See lag. Wie die Liebenden von Rodin.
    Henrys Aufmerksamkeit wurde auf ein Glitzern in ihrem BH gelenkt. Er zupfte den Tiffany’s-Schlüssel heraus, hob fragend die Augenbrauen. Cassie nahm ihm den Schlüssel ab. Sie schaute ihn einen Moment lang an – das Symbol seiner heimlichen Werbung durch drei Weltstädte –, dann küsste sie ihn und warf ihn weit in den See hinaus.
    Wie ein Amorpfeil segelte er durch die Luft und verschwand blitzend im silbrigen Wasser.

Epilog
    New York, sechs Monate später
    »Ich dachte, du hättest jetzt alles«, stöhnte Archie, als Cassie vor Tiffany’s stehen blieb. »Ich würde gern heimgehen und nachsehen, ob ich noch alle Zehen habe. Ich glaube, Suzy hat mir vorhin mit ihren Skates ein paar abgefahren.«
    Suzy schlug ihm ihre Tüten gegen den Bauch. » I am the wind beneath your wings , vergiss das bloß nicht.«
    »Ja, ich glaube, wir sollten jetzt wirklich langsam nach Hause«, warf Kelly zögernd ein, »der Truthahn stopft sich leider nicht von selbst.«
    »Es dauert nicht lang, versprochen«, sagte Cassie. »Ich weiß ganz genau, was ich will.« Und schon zog sie die große Eingangstür auf und verschwand, bevor noch jemand protestieren konnte. Henry, Arch, Brett und Guillaume schleppten sich stöhnend hinter den Mädchen her. Nur zögernd ließen sie sich den Gratissekt anbieten, den Angestellte auf Silbertabletts verteilten. Mit einem Misstrauen, das dem männlichen Instinkt entspringt, wenn er sich in einem beengten Raum wiederfindet, in dem Schmuck im Wert von Millionen zum Kauf angeboten wird, sahen sie sich um.
    »Es ist meine Schuld. Ich hab gesagt, wir sollten jedes Weihnachten bei Tiffany’s reinschauen – sozusagen unsere eigene kleine Tradition«, sagte Henry und führte die anderen nach hinten zu dem riesigen Christbaum.
    Sie sahen zu, wie ihre Mädchen sich über ein Tablett mit kleinen bunten Emailleanhängern beugten. Cassie suchte mit sicherer Hand drei heraus.
    Anouk kam zu Guillaume. »Schau, was ich gekriegt habe«, schnurrte sie und zeigte ein Paar winzige rosafarbene Slipper, die an einem Silberkettchen hingen. Kelly kam mit einem hübschen kleinen roten Apfel an, ebenfalls an einem Kettchen – The Big Apple , das Symbol für New York. Suzy tauchte Sekunden später mit einem gelben Cupcake-Anhänger auf.
    »Wofür sind die denn alle?«, wollte Archie wissen.
    »Das ist meine Art, mich bei meinen besten Freundinnen zu bedanken. Ohne euch hätte ich dieses letzte Jahr nicht überstanden.« Cassie schaute lächelnd in die Runde. »Energie im Big Apple, Eleganz in Paris, Cupcakes in London. Es war ein großes Jahr für mich.«
    »Ja, aber was hast du damit angefangen, hm?«, fragte Suzy gedehnt. »Postergirl für eine
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