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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany
Autoren: Swan Karen
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wünschen.«
    »Jetzt hör sich das einer an!«, kreischte Kelly. Sie war so frustriert, dass sie fast mit dem Fuß aufgestampft hätte. »Sei doch nicht immer so gottverdammt vernünftig!«
    Eine kurze Stille entstand. »Soll ich dir einen Betablocker besorgen?«, erkundigte sich Cassie.
    »Nö, geht schon.« Kelly holte einen tiefen yogischen Atemzug und schüttelte sich durch, um die negativen Schwingungen loszuwerden. »Frag mich noch mal in zehn Minuten.«
    »Ich hasse es, dass sie damit durchkommt«, bemerkte Anouk leise und bewies damit, wie weit sie sich von ihrer ursprünglichen Position entfernt hatte.
    »Das ist noch gar nicht so sicher«, bemerkte Cassie und biss sich nervös in die Lippen. Jetzt kam er, der Knackpunkt.
    »Teebeutel …?«, sagte Bas warnend.
    Sie holte tief Luft. »Gil will sich nicht scheiden lassen.« Sie räusperte sich. »Er will, dass ich zu ihm zurückkomme.«
    »Neiiin!!«, kreischten alle. Cassie zuckte zusammen.
    »Tu das nicht!«, trompetete Kelly. Sie rannte zu Cassie und ging vor ihr in die Hocke. »Der bricht dir doch bloß wieder das Herz.« Sie schaute Cassie flammend in die Augen.
    »Ich enterbe dich, wenn du zu diesem Mann zurückkehrst!«, rief Bas dramatisch aus. »Ich hab mich doch nicht umsonst an schottische Blutwurst gewöhnt!«
    Selbst Anouk richtete sich auf um etwas zu sagen. »Du hast was Besseres verdient, Cass. Und der Grund, warum du ihn verlassen hast, ist ja noch vorhanden. Der wird immer da sein.« Sie meinte natürlich Rory.
    Cassie nickte. »Ich weiß. Du hast ja recht. Ich weiß. Aber … es ist nun mal Gil. Er ist ein so großer Teil meines Lebens, vor ihm … da war ich praktisch noch ein Kind. Und dieses letzte Jahr war so schwer … Ich meine, natürlich gab’s schöne Momente mit euch, natürlich gab’s die.« Sie streichelte Bas’ Hand, die gewichtig auf ihrer Schulter lag. »Aber es war auch furchtbar schwer. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich ohne ihn weniger gelitten habe als mit ihm.« Sie zuckte hilflos mit den Schultern.
    Keiner sagte etwas. Cassie spürte, dass nun alle ein schlechtes Gewissen hatten, weil es ihnen nicht gelungen war, aus Cassies neuem Leben eine Märchengeschichte zu machen. Bas begann schweigend ihr Haar mit kleinen cremefarbenen Rosenknospen hochzustecken. Anouk zündete sich eine Zigarette an. Kelly starrte Cassie noch einen Moment lang enttäuscht an, dann erhob sie sich.
    »Ich glaube, jetzt brauche ich doch einen von diesen Betablockern«, seufzte sie.

50. Kapitel
    Hattie stand vor dem Garderobenspiegel und steckte ihren Hut fest. Gil, der unweit von ihr am Katzentischchen saß, zeigte sie die kalte Schulter. Cassie kam die Treppe heruntergesprungen. Suzy war vorhin zur Freude aller doch noch aufgetaucht. Sie hatte sich ihre Haare im Krankenhaus gewaschen, und Bas versuchte nun, sie zu frisieren, während sie sich Stilleinlagen in den voluminösen BH schob.
    Gil schaute von der Times auf, die in seiner Aktentasche nie fehlen durfte. »Du siehst wunderhübsch aus, Darling«, bemerkte er lächelnd. Sein Blick blieb an dem champagnerfarbenen BH-Träger hängen, der an ihrer Schulter hervorlugte. »Danke«, sagte Cassie scheu. Das Votum ihrer Freunde klingelte ihr noch in den Ohren. »Und du siehst toll aus, Hattie«, fügte sie hinzu und strahlte Hattie an, die einen royalblauen Blazer und ein dazu passendes langes Kleid anhatte, das Cassie schon an ihr kannte. Sie holte es jeden Sommer fürs Glyndebourne-Festival aus dem Schrank. »Ich bin bloß runtergekommen, um Kellys Brautstrauß zu holen. Der Fotograf möchte sie gern am Fenster fotografieren.«
    »Ach, der ist nicht gekommen.« Hattie werkelte gleichmütig mit einer Hutnadel herum.
    »Was?« Cassies Herz verdreifachte seine Geschwindigkeit.
    »Der Taxifahrer hat angerufen und gesagt, der Strauß war nicht im Zug. Vielleicht hat der Lieferant ja vergessen, ihn am Bahnhof abzugeben.«
    Cassie warf einen ängstlichen Blick die Treppe hinauf. Zum Glück hatte es niemand gehört. »Aber, Hats«, flüsterte sie, »was soll ich bloß Kelly sagen? Sie kann doch nicht ohne Brautstrauß heiraten!«
    »Ach, das hab ich schon erledigt, Liebes. Ich habe ein paar Rosen abgeschnitten und zu einem hübschen Brautstrauß zusammengebunden. Schau in meine Gartenkammer, da steht er in einem Eimer.«
    Cassie atmete auf. »Gott sei Dank! Bloß gut, dass du Gärtnerin bist! Wenn du Innendekorateurin gewesen wärst, hätte ich sie jetzt mit einer Duftkerze zum Altar schicken
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