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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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die Bremse, als Barnes sich auf etwa sechzig Meter genähert hatte. Der Erfolg blieb nicht aus. Barnes blieb keine Zeit mehr, den eingeschlagenen Kurs auszusteuern, und er flog weit vor Cardon über den Feldweg.
    Aber er schoß trotzdem. Und er traf, weil der Wagen stand. Er traf über eine Entfernung von fünfzig Meter. Vielleicht war es ein Zufallstreffer — aber fest stand, daß Cardon plötzlich nichts mehr sehen konnte.
    Die Windschutzscheibe war nur noch eine große, milchigweiße Fläche kleiner Kristalle mit einem Loch darin. Cardon fluchte. Plötzlich war das Gefühl, an einer aufregenden Sache teilhaben zu können, wie weggeblasen. Jetzt wurde es ernst. Er öffnete den Handschuhkasten und nahm die Stablampe heraus, die sich darin befand. Mit der Lampe schlug er das Glas, oder das, was von ihm übriggeblieben war, aus dem Rahmen. So, jetzt hatte er wieder freie Sicht; er konnte weiterfahren.
    Der frische Morgenwind traf ihn scharf und unvorbereitet von vorn. Cardon stellte den Kragen seines Jacketts hoch und gab Gas. Erwartete auf den nächsten Anflug, aber der kam nicht. Verblüfft bemerkte er, wie Barnes Maschine davonzog. Barnes flog in die gleiche Richtung. Die Maschine wurde immer kleiner. Schließlich entschwand sie Cardons Blicken. Cardon traute dem Frieden nicht. Ihm dämmerte, daß Barnes etwas Neues ausgebrütet hatte. Aber worum konnte es sich dabei handeln?
    Cardon kannte das Gelände in dieser Umgebung nicht. Er war hier fremd, und er vermochte nicht zu sagen, ob sich noch vor der Zufahrt zum Highway ein Landeplatz befand, oder eine Wiese, die Barnes als Landeplatz benutzen konnte. Hatte Barnes eingesehen, daß es ziemlich unwahrscheinlich war, aus dem Flugzeug einen entscheidenden Treffer auf einen fahrenden Wagen abzugeben? Zog er es vor, irgendwo zu landen, und dann aus dem Hinterhalt auf den vorbeifahrenden Wagen zu schießen? Wollte er auf diese Weise die Entscheidung herbeiführen?
    Cardon nahm sich vor, die Umgebung genau im Auge zu behalten. Noch war das Land zu beiden Seiten flach und übersichtlich. Kein Baum und kein Strauch behinderten den Blick, aber er erinnerte sich, daß das in der Nähe des Highways anders war. Dort gab es kleine Wäldchen und viele Hügel. Cardon fuhr so schnell, wie das der Weg und der scharfe, durch den jetzt offenen Scheibenrahmen einströmende Fahrtwind zuließen. Wenn er eine Chance haben wollte, mußte er noch vor Barnes am Ziel sein — und dieses Nahziel war die Einmündung zum Highway. Dort waren viele Wagen unterwegs, dort konnte Barnes sich keine Mätzchen mehr leisten.
    Eine Viertelstunde später erreichte Cardon das zum Teil bewaldete, leicht hügelige Gelände, das die letzte und wohl gefährlichste Etappe bildete. Er hielt scharf Ausschau, ob sich irgend etwas Verdächtiges zeigte, aber es war unmöglich, die Büsche mit den Blicken zu durchdringen.
    Plötzlich trat Cardon scharf auf die Bremse. In letzter Sekunde. Eine kleine Brücke, die an dieser Stelle einen Bach überspannte, war verschwunden. Es gab keinen Zweifel, daß sie von einer Explosion weggerissen worden sein mußte. Cardon nahm sich nicht die Zeit, vom Wagen aus Umschau zu halten. Er riß, die entsicherte Waffe in der Hand, den Wagenschlag auf und sprang ins Freie.
    Hinter einem Busch ging er in Deckung. Er atmete schwer. Ihm war klar, daß Barnes sich in unmittelbarer Nähe befand und vermutlich nur darauf wartete, einen richtigen Treffer anbringen zu können. Reizende Aussichten!
    „Schweinehund!" schrie Cardon.
    Der Klang der eigenen Stimme erschreckte ihn. Seine Stimme hörte sich fremd und hysterisch an. Keine Antwort erfolgte.
    „Komm raus aus deinem Versteck, du Feigling!" brüllte Cardon.
    In den Bäumen und Büschen rauschte leise der Wind. Sonst rührte sich nichts. Ein paar Vögel zwitscherten unbekümmert. Cardon schien es so, als wollten sie ihn verspotten. Auf der anderen Seite des Weges war ebenfalls ein Hügel. Er war dicht mit Buschwerk bestanden. Cardon glaubte plötzlich zu wissen, worauf Barnes spekulierte.
    Er denkt, ich haste den Hügel zu den Birken hinauf, um einen besseren Überblick zu haben, überlegte Cardon. Auf dem Weg nach oben will er mich dann abknallen — er hockt hinter einem der Büsche auf der anderen Seite und wartet nur darauf! Cardon kniete sich nieder und bog mit äußerster Vorsicht ein paar Zweige auseinander. In diesem Moment krachte es. Eine Kugel pfiff dicht an seinem Kopf vorbei. Cardon feuerte ebenfalls. Blindlings.
    Aber obwohl
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