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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Handschuhkasten des Wagens vergessen hatte.
    Er wandte sich um und bedeutete Barnes durch Zeichen, anzuhalten. Barnes beugte sich nach vorn und schrie: „Was ist los?"
    „Ich hab' was im Wagen vergessen!"
    „Soll ich stoppen?"
    Cardon nickte. Barnes brachte den Vogel zum Halten. Cardon schnallte sich ab und stemmte sich in die Höhe. Er hatte einige Mühe, aus dem engen Sitz ins Freie zu kommen. Als er absprang, verknackste er sich den Fuß. Fluchend humpelte er über die Wiese zurück zu seinem Wagen. Noch ehe er ihn erreicht hatte, hörte er das Aufheulen des Flugzeugmotors. Cardon blieb stehen und wandte sich um.
    Er sah, wie der Vogel zur Startbahn rollte, langsam und schwerfällig, aber zielbewußt, Cardon stieß die Luft aus. Er ahnte, was Barnes vorhatte. Der Pilot wallte allein losfliegen, er wollte abhauen. Cardon schrie und fuchtelte mit den Armen. Am liebsten wäre er hinter Barnes hergelaufen, aber er wußte, daß das keinen Sinn hatte. Sein verstauchter Fuß hinderte ihn daran ebenso wie die Erkenntnis, daß Barnes im Moment die besseren Karten im Spiel hatte.
    „Schweinehund!" schrie Cardon noch einmal. Dann wandte er sich ab und humpelte zu dem Dodge. Der Hund hellte jetzt wieder.
    „Halt's Maul!" brüllte Cardon. Er kletterte in den Wagen und massierte sich den schmerzenden Fuß. Dann blickte er nach draußen. Er sah, wie das Flugzeug über die Rollbahn glitt und sich dann in den schmutziggrauen Morgenhimmel erhob.
    Plötzlich hatte Cardon Tränen in den Augen, Tränen der Wut und Enttäuschung. Mit diesem ganzen blödsinnigen Manöver hatte er nur kostbare Zeit verloren! Er war plötzlich hungrig. Und er hatte Durst. Er stieg aus und ging auf das Wohnhaus zu. Der Hund zerrte an seiner Kette und gebärdete sich wie verrückt.
    Cardon zog den Revolver. Langsam schritt er auf den Hund zu, erfüllt von dem teuflischen Gefühl, sich an Barnes durch den Tod des Hundes rächen zu können. Aber dann gab er es plötzlich auf. Der Hund schien zu spüren, welche Gefahr ihm drohte. Er begann zu winseln und legte sich ihm zu Füßen. Cardon gab ihm einen Fußtritt und steckte den Revolver ein. Der Hund zog sich aufjaulend zurück. Cardon blickte in die Höhe. Barnes Maschine zog über der Farm eine Schleife.
    Anscheinend konnte der Ex-Pilot sich nicht entschließen, wohin er fliegen sollte.
    Cardon grinste. „Kannst du mich sehen?" schrie er in die Höhe, obwohl ihm klar war, daß man ihn im Augenblick von da oben nicht wahrnehmen konnte. „Ich will dir entgegenkommen, Alter. Ich will dir die Sicht erleichtern. Was hältst du davon, wenn ich dir ein kleines Feuerchen mache?"
    Er lachte laut und trat dann ins Haus. Der Gedanke, das Haus anzuzünden, gefiel ihm. Barnes würde Augen machen! Cardon lachte abermals. Er ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Es waren genügend Vorräte vorhanden, um daraus ein gutes Frühstück zu bereiten. Er hatte es nicht eilig. In Druck waren nur die anderen. Vor allem Barnes.
    Er setzte Wasser auf, um Kaffee zu kochen, er toastete sich Brot und schlug sich einige Eier in die Pfanne. Er pfiff dabei sogar vergnügt. Nur sein Fuß machte ihm Sorgen. Die Schmerzen in ihm nahmen zu. Plötzlich warf ihn eine heftige Detonation zu Boden, Fensterscheiben zersplitterten, und der Hund begann erneut wie verrückt zu bellen. Cardon taumelte in die Höhe. Was, zum Teufel, war das gewesen? Er hörte, wie die Maschine Barnes' davon flog, und plötzlich war ihm klar, was sich ereignet hatte. Vor einiger Zeit hatte Dave Crosley einen Posten Plastikbomben gekauft; er hatte sie billig bekommen und mit ihrem Erwerb zunächst keine konkrete Vorstellung verbunden.
    Vielleicht können wir sie einmal brauchen, hatte er nur gesagt und Barnes mit ihrer Aufbewahrung betraut. Einige der Bomben hatte freilich Cardon für sich behalten.
    Eine davon war Crosley zum Verhängnis geworden, nachdem Cardon sie in dem Wasserkasten des Klosetts versteckt hatte, die andere war in Gloria Reiths Krankenzimmer gelandet und von dort wie ein Bumerang zurückgekommen.
    Aber die Masse der Bomben hielt Barnes unter Verschluß, Offensichtlich hatte er einige davon in seinem verdammten Flugzeug und bemühte sich jetzt, von oben den Dodge zu treffen, um eine Flucht seines Gegners zu verhindern. Der Dodge stand etwa fünfzig Meter vom Haus entfernt, vielleicht waren es auch nur dreißig oder vierzig. Jedenfalls konnte Barnes riskieren, die Bomben zu werfen, ohne dabei befürchten zu müssen, das eigene Haus zu
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