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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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einen hübschen Krach gegeben", meinte Clive. „Ja, unser Freund, der Bombenwerfer, war wieder unterwegs.
    Gloria blickte ihn an. „Ich — wie soll ich Ihnen danken, Leutnant?" fragte sie stockend.
    „Sie haben mir das Leben gerettet!"
    „Das war wohl mehr ein Akt von Selbsthilfe", bemerkte Clive mit mildem Spott. „Sie schulden mir nichts."
    „Doch", sagte die Frau. „Ich schulde Ihnen die volle Wahrheit. Und die sollen Sie jetzt erfahren."
    „Wird sie ausreichen, die Crosley-Bande unschädlich zu machen?" fragte Clive.
    „Davon hin ich überzeugt."
     
    27
     
    Steve Cardon parkte seinen Wägen in einer Nebenstraße. Dann ging er zu Fuß bis zum Hoteleingang. Er zuckte zurück, als er die Polizeiwagen an den Rand des Bürgersteigs heranfahren sah. Die Beamten stiegen aus und eilten in die Hotelhalle. Niemand schenkte ihm Aufmerksamkeit. Er wartete, bis die Beamten im Hotel verschwunden waren, dann bummelte er weiter. Als er an den Polizeiwagen vorbeikam, hörte er durch die heruntergekurbelten Fenster eines Fahrzeuges den Lautsprecher des Polizeifunks. „Ford Fairlane mit mutmaßlichem Bombenwerfer wurde zuletzt in der Uverfolk Street gesichtet. Nehmen die Verfolgung auf."
    Steve ging weiter. Er wußte plötzlich, daß es Zeit war, zu verschwinden. Ein düsteres Lächeln huschte über seine Züge. Er hatte mit dieser Entwicklung gerechnet. Sie traf ihn nicht unvorbereitet. Er würde ihnen ein Schnippchen schlagen. Das Dumme war, daß er nicht noch einmal zu dem Wagen zurückgehen durfte. Das war zu gefährlich.
    Er zuckte die Schultern und ging weiter. Wenn schon! Steve Cardon war sowieso tot, wenn auch nicht klinisch. In New York würde es selbstverständlich notwendig sein, einen neuen Namen anzunehmen. Ihm war klar, daß er ab sofort gegen zwei Fronten zu kämpfen hatte. Gegen die Polizei und gegen die Unterwelt. Er grinste, als er daran dachte, was die Crosley-Leute, seine ehemaligen Komplicen, für Gesichter machen würden, wenn sie entdeckten, daß er Daves Geld an sich gebracht hatte. Die Geschichte würde natürlich schnell die Runde machen. In solchen Fällen hielten selbst rivalisierende Banden zusammen. Verräter wurden mitleidlos ausgemerzt.
    Nun, er hatte nicht vor, sich lange in New York aufzuhalten. Und im übrigen war er noch in Miami Beach.
    Auch das war für ihn heißer Boden. Höchste Zeit, daß er sich auf die Socken machte!
    Er winkte ein Taxi heran. „Nach Miami", sagte er und stieg ein. Bis zur City waren es nur wenige Meilen. Die Straße, die zur Stadt führte, glich stellenweise einem Damm und war zu beiden Seiten von Wasser eingefaßt.
    Es war für die Polizei ein leichtes, diese einzige Zufahrtsstraße unter Kontrolle zu halten. Steve hoffte, daß die Polizei, — falls sie überhaupt schon Kontrollen durchführte — nur die Fahrer von dunklen Fairlaine-Limousinen überprüfen würde.
    Niemand hielt das Taxi an. Steve atmete auf, als er in Miami aus dem Wagen kletterte. Er bezahlte und wartete, bis der Fahrer gewendet hatte und davongefahren war.
    Dann ging er zwei Häuserblocks weiter, bevor er abermals ein Taxi anhielt und einstieg. „South Bay Street", sagte er. Zehn Minuten später erreichte er sein Ziel. Er entlohnte den Fahrer und stieg aus. Das Taxi fuhr davon. Steve wandte sich nach links, in eine schmale, stille Straße. Dort parkte zwischen anderen Fahrzeugen ein roter Dod- ge älteren Jahrgangs. Steve schloß die Tür auf und setzte sich hinein. Die Maschine war sofort da, als er auf den Starterknopf drückte. Er scherte aus der Parklücke aus und lenkte den Wagen zurück auf die Hauptstraße, die in nördlicher Richtung durch die Everglades nach South Bay führte.
    Diese Strecke barg weitere Gefahren, denn sie war ebenso leicht von der Polizei zu kontrollieren wie die Zufahrtsstraße von Miami Beach nach Miami City. Links und rechts der Straße dehnte sich das weite, schlammige Sumpf- und Seenland der Everglades. Steve stellte das Autoradio an.
    Er war etwas nervös, aber nicht ängstlich. Schließlich lag im Handschuhkasten eine Brieftasche mit gefälschten Papieren, die seinen Namen trugen. Seinen neuen Namen.
    Jerome Harper. Er grinste. Harpers war sein Lieblingswhisky. Er hoffte, daß der Name ihm Glück bringen würde. Jetzt kam es nur darauf an, South Bay zu erreichen.
    Von dort führten, um dem Lake Okeechobee herum, viele Straßen nordwärts. Aber soweit nördlich wollte er gar nicht. Für ihn ging es nur darum, eine bestimmte Farm zu erreichen, die in
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