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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman
Autoren: Emma Wildes
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das gewohnte Selbstbewusstsein zur Schau stellte, verriet ihm mehr über ihren wahren Gemütszustand als ihre Worte. Normalerweise strahlte sie eine perfekte Gelassenheit aus.
    Außer damals, erinnerte ihn eine leise Stimme in seinem Kopf. Als sie bebend und atemlos in meinen Armen lag.
    Schließlich fand Luke seine Stimme wieder. »Ich würde mein Leben drauf verwetten, dass Ihr nicht absichtlich jemandem Schaden zufügen würdet. Deshalb solltet Ihr besser ganz von vorne beginnen und mir erklären, was passiert ist. Bitte erzählt auch, wo sich dieser Zwischenfall zugetragen hat. Wer beteiligt war, warum und wie es passiert ist, wären auch nützlich.«
    Ihre mitternachtsblauen Augen, in denen Tränen schimmerten, richteten sich auf ihn. »Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet Euch eine Nachricht habe zukommen lassen.«
    »Ihr wisst ganz genau, warum Ihr sie mir geschickt habt.« Es war nicht gerade leicht, seine Stimme ruhig und gelassen klingen zu lassen. »Weil Ihr trotz unserer Differenzen wisst, dass ich Euch helfen werde. Erzählt mir einfach, was passiert ist.«
    »Es war Lord Fitch.«
    Es wurde in der Tat immer schlimmer. Fitch war ein stadtbekannter Politiker, der über viel Einfluss und Geld verfügte. Obendrein war er ein Earl. Luke hatte diesen arroganten Mistkerl noch nie gemocht, aber das spielte jetzt keine Rolle. Das Ableben Seiner Lordschaft würde sicher nicht unbemerkt bleiben. Wenn der Mann also tot war, zog dies Ermittlungen nach sich. »Er hat mich das eine oder andere Mal geärgert, aber bisher hat es nicht gereicht, dass ich ihn ermordet hätte. Was ist passiert?«
    »Ich habe ihn nicht ermordet «, schoss Madeline zurück. Es machte ihn froh zu sehen, wie sie die Schultern straffte. Die Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück. Diesmal war es jedoch Zornesröte. »Ich habe ihn aus Versehen getötet, das ist ein großer Unterschied.«
    »Ich nehme alles zurück.« Irgendwie konnte er sich ein leises Lächeln nicht verkneifen, weil sie so heftig reagierte. Und das trotz des finsteren Geständnisses, das sie ihm gerade gemacht hatte. »Aber Ihr solltet mir wenigstens den Ablauf der Ereignisse schildern.«
    Ihre Fingerknöchel wurden weiß, als sie die Hände im Schoß fester aneinander presste. »Er hat schon seit einiger Zeit anstößige Andeutungen gemacht. Das ging über eine bloße Belästigung längst hinaus und war schon eher Schikane. Allein sein Anblick war mir verhasst.«
    Dieser Schuft! Luke wünschte sich aus tiefstem Herzen, der Mann sei noch nicht tot, sodass er ihn eigenhändig erwürgen konnte. »Ich bin keine Frau, weshalb ich noch nie das Objekt dieser Art von Verfolgung war. Aber ich kann Euch Eure Aversion Seiner Lordschaft gegenüber kaum verdenken. Tatsächlich wünschte ich, Ihr wärt schon eher zu mir gekommen.«
    »Ich wollte unter diesen Umständen nicht ausgerechnet Euch um Hilfe bitten.«
    Das Beben ihres wohlgeformten Körpers weckte in ihm den Wunsch, aufzustehen und zu ihr zu treten, um sie in die Arme zu nehmen. Er wollte sie dicht an sich drücken und ihr versprechen, dass alles gut ausging. Aber er wusste, dass sie dieses Verhalten nicht gutheißen würde, weshalb er blieb, wo er war, obwohl es ihn einige Überwindung kostete. »Also gut. Vielleicht verdiene ich diese harten Worte. Aber lasst uns jetzt lieber über die aktuelle Angelegenheit sprechen. Fitch hat sich also Euch gegenüber unbotmäßig und lüstern verhalten. Sprecht weiter.«
    »Ich habe versucht, ihm aus dem Weg zu gehen.« Ihre volle Unterlippe bebte. »Bei jeder Veranstaltung, an öffentlichen Orten … überall. «
    »Madge, ich bin sicher, das habt Ihr richtig gemacht.«
    »Es hat nicht geklappt. Er ist mir absichtlich so oft wie irgend möglich über den Weg gelaufen.«
    Schweigend wartete Luke, dass sie weitersprach. Nur mühsam gelang es ihm, die Wut auf den Mann, der bereits tot war, niederzuringen.
    »Er …« Sie verstummte. Jetzt sah sie plötzlich ganz jung und verletzlich aus. Ihr zartes Profil wandte sich von ihm ab. Einige Haarsträhnen waren dem Knoten entwischt und kitzelten ihren Nacken. »Er hat etwas von Colin.«
    Von ihrem verstorbenen Ehemann? Lord Brewer war vor über fünf Jahren verschieden. Vielleicht waren es inzwischen sogar sechs Jahre.
    Sie fuhr mit zittriger Stimme fort: »Ich wollte es so gerne zurück, deshalb habe ich mich bemüht, mit Seiner Lordschaft einen Handel abzuschließen. Aber es gibt einen Preis, den zu zahlen ich einfach nicht bereit bin.«
    Einen
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