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Ein Ganz Besonderer Fall

Ein Ganz Besonderer Fall

Titel: Ein Ganz Besonderer Fall
Autoren: Ellis Peters
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Ecke gehuscht, als Ihr die Frau in der Tür stehen saht. Wer war er?«
    »Ich weiß nichts von einem solchen Mann. Nicht ich war es, der dort gesehen wurde, glaubt mir.« Seine Stimme war immer noch fest, aber ein Schatten glitt über sein Gesicht, und er sprach etwas schriller und begann zu schwitzen.
    »Die Frau hat auch ihn beschrieben. Ein junger Bursche, etwa zwanzig Jahre alt, schlank und mit einer Kapuze auf dem Kopf. Nennt mir seinen Namen, Adam, vielleicht wird Eure Last dann leichter. Kennt Ihr überhaupt den Namen? Wo habt Ihr den Mann gefunden? Auf dem Markt? Oder war es schon lange vor der Tat abgesprochen?«
    »Ich war nie in einem Geschäft. Wenn dies alles geschehen ist, dann waren andere Männer beteiligt, nicht ich. Ich war nicht dort.«
    »Aber Julians Eigentum war dort, Adam! Das ist sicher. Und es wurde von jemand gebracht, der Euch sehr ähnlich sah.
    Wenn die Frau Euch in Fleisch und Blut sieht, dann kann ich vielleicht sogar sagen, es wurde von Euch gebracht. Sagt es uns lieber, Adam. Erspart uns die langen Ermittlungen, legt ein Geständnis ab, dann habt Ihr es hinter Euch. Erspart der Frau des Silberschmieds die lange Reise. Denn sie wird mit dem Finger auf Euch zeigen, Adam. Dies hier, wird sie sagen, wenn sie Euch sieht, dies hier ist der Mann.«
    »Ich habe nichts zu gestehen. Ich habe nichts Unrechtes getan.«
    »Warum habt Ihr gerade dieses Geschäft ausgesucht, Adam?«
    »Ich war gar nicht im Geschäft. Ich hatte nichts zu verkaufen.
    Ich war nicht dort…«
    »Aber der Ring war dort, Adam. Wie ist er hingekommen?
    Und dazu mit Halskette und Armband? Zufall? Kann man an einen solchen Zufall glauben?«
    »Ich verließ sie eine Meile vor Wherwell…«
    »Tot, Adam?«
    »Ich verließ sie gesund und munter, ich schwöre es!«
    »Und doch habt Ihr dem Silberschmied gesagt, daß die Dame, die Besitzerin des Schmucks, tot sei. Warum habt Ihr das gesagt?«
    »Ich sage doch, ich war es nicht, ich war nicht im Geschäft.«
    »Also ein anderer Mann? Ein Fremder, der dennoch diese Schmuckstücke hatte, alle drei, der Euch ähnelte und wußte und sagte, daß die Dame tot sei. Das sind viele seltsame Zufälle, Adam. Wie erklärt Ihr sie?«
    Der Gefangene ließ den Kopf gegen die Wand zurücksinken.
    Sein Gesicht war grau. »Ich habe niemals Hand an sie gelegt.
    Ich liebte sie!«
    »Und dies hier ist nicht ihr Ring?«
    »Es ist ihr Ring. Alle in Lai könnten das bezeugen.«
    »Ja, Adam, das werden sie auch! Sie werden es vor Gericht erzählen, wenn die Zeit gekommen ist. Aber nur Ihr könnt uns sagen, wie die Dinge in Euren Besitz kamen, wenn nicht durch Mord. Wer war der Mann, den Ihr bezahlt habt?«
    »Es gab keinen. Ich war nicht dort. Das war ich nicht…«
    Das Tempo war im mer schneller geworden, die Fragen kamen hart und tödlich wie Pfeile. Herum und herum ging es, immer über den gleichen Grund, und schließlich wurde der Mann müde. Wenn er überhaupt brechen konnte, dann würde es bald geschehen.
    Sie waren so gespannt, so stark gespannt wie überstimmte Instrumente, daß sie heftig zusammenzuckten, als es an der Zellentür klopfte. Ein Offizier steckte den Kopf herein. Er verkündete mit aufgerissenen Augen die sensationellen Neuigkeiten. »Entschuldigt, Herr, aber man glaubt, daß Ihr es sofort erfahren sollt… wir haben Nachricht, daß heute im Sturm ein Boot gesunken sei. Zwei Brüder aus der Abtei sind im Severn ertrunken, sagt man, und Madogs Boot sei von einem Baum, den der Blitz fällte, in tausend Stücke zerschmettert worden. Man sucht stromab nach einem der beiden…«
    Hugh sprang entsetzt auf. »Madogs Boot? Das muß die Fahrt gewesen sein, von der Cadfael mir erzählt hat… ertrunken? Ist das sicher? Madog hat noch nie einen Menschen oder eine Fracht verloren.«
    »Mein Herr, wer kann sich gegen einen Blitz behaupten? Der Baum stürzte genau aufs Boot. Jemand in Frankwell sah den Einschlag. Der Herr Abt weiß es vielleicht noch nicht, aber überall in der Stadt wird die gleiche Geschichte erzählt.«
    »Ich komme!« rief Hugh und wandte sich eilig an Nicholas.
    »Gott weiß, es tut mir leid, Nicholas, wenn dies wahr ist. Bruder Humilis - Euer Godfrid - sehnte sich danach, noch einmal sein Geburtshaus in Salton zu sehen und brach heute morgen mit Madog dorthin auf. Fidelis begleitete ihn auf der Reise. Kommt mit! Wir wollen herausfinden, ob es wahr ist. Betet zu Gott, daß sie wie üblich aus einer Kleinigkeit einen Weltuntergang gemacht haben, und daß die beiden nur etwas
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