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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan
Autoren: Bronwyn Scott
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gewesen zu sein, und alles würde bekannt werden.
    Auch Peyton schien dies bewusst zu sein. „Ich weiß ein Schiff, das nach Amerika ablegt. Dort kann ein Mann, der harte Arbeit nicht scheut, ein gutes Leben führen. Ich werde Ihnen einen Passagierschein besorgen. Das Schiff läuft mit der nächsten Flut aus.“
    Damit war alles geregelt. Nur eines musste Paine noch klären, und das betraf Julia. Es erforderte all seine Willenskraft, nicht mit seinem Antrag herauszuplatzen und sie zum nächsten Pfarrer zu schaffen, und zwar sofort, ehe noch mehr Zeit verging. Er würde warten, bis sie sich erholt hatte. Für einen Tag hatte sie zu viel erlebt, als dass sie seine Frage noch richtig aufnehmen könnte. Das Letzte, was er brauchte, war ein Verdacht Julias, er würde diesen Antrag nur aus Pflichtgefühl machen. Wenn er ihr einen Heiratsantrag machte, dann sollte sie wissen, dass er das aus dem einzigen Grund tat, der wirklich zählte – aus Liebe.

19. KAPITEL
    Für die nächsten drei Tage verharrten die Ramsdens und Julia in gespannter Erwartung. Sam Brown bestieg das Schiff nach Amerika, und sie warteten ab, ob in der ton Gerüchte bezüglich der Geschehnisse in Richmond kursierten. Trotz der Qualen, die Julia erlitten hatte, bestand Tante Lily darauf, dass sich die Familie jeden Abend auf einem gesellschaftlichen Ereignis zeigte. Ihr Argument war, dass nichts das Gerede so sehr anregte, als wenn sie an drei Abenden hintereinander innerhalb des Höhepunkts der Saison fehlten.
    Das war ein überzeugender Ansatz, vor allem, da sie schon zu Beginn der Saison solchen Erfolg gehabt hatten. Sie durften sich die neu erschlossenen Wege nicht einfach wieder verbauen. Paine bewunderte Julias Kraft. Jeden Abend zog sie ein neues Kleid an und sah jedes Mal schöner aus. Sie lächelte und tanzte und zeigte sich glücklich. Wenn jemand nach dem Schiff der Lockharts fragte, sagte sie nur: „Wir haben keine Bestätigung dafür, dass das Schiff gesunken ist oder dass es Tote gab. Bevor wir so etwas bekommen, glaube ich nicht an das Schlimmste.“
    Am Tag nach ihrer Rückkehr aus Richmond hatte Paine dem Viscount einen Besuch abgestattet und ihn ermutigt, eine offizielle Bekanntgabe über den Verlust des Schiffes noch zurückzuhalten.
    Paine hatte dafür besondere Gründe, und sehr selbstsüchtige noch dazu, das leugnete er nicht. Er hatte Flaherty Erkundungen anstellen lassen, und der hatte keinerlei Bestätigung für Oswalts Behauptung gefunden. Vor der Spanischen Küste hatte es tatsächlich Schwierigkeiten gegeben. Seeleute berichteten von einem schweren Sturm, doch niemand konnte sagen, ob die Bluehawk davon betroffen war oder nicht.
    Paine war so selbstsüchtig, kein weiteres Hindernis zwischen sich und Julia und ihrer Heirat haben zu wollen. Wurde Gray für tot erklärt, müsste eine Trauerzeit folgen. Falls das passieren würde, sollte Julia bis dahin bereits mit ihm verheiratet sein. Mit Vergnügen würde er weit entfernt von den Blicken der Gesellschaft sechs Monate mit ihr verbringen. Aber er bezweifelte, weitere sechs Monate zu überleben, wenn er sie nicht für sich haben durfte. Der Viscount hatte Paines Bitten ohne Widerrede befolgt. Die jüngsten Geschehnisse hatten ihn vollständig verändert und apathisch gemacht.
    Tante Lilys Beharrlichkeit brachte weitaus bessere Ergebnisse als erwartet: Die ton war höchst erfreut, Dursleys Bruder wieder begrüßen zu dürfen. Und durch die Verbindungen, die Paine bei diesen Begegnungen geschaffen hatte und als Antwort auf seine zahlreichen Briefe kamen jede Menge Bitten um Hilfe in geschäftlichen Dingen. Es wurde sogar davon gesprochen, dass Paine eine Handelsabteilung der Bank of London leiten sollte.
    Aktivitäten im Handel waren vollauf akzeptabel für den Drittgeborenen. Paine fehlte zu seinem Glück nur noch die Werbung um Julia. Er wusste, dass sie das Grauen der kurzen Gefangenschaft und die Sorge um ihren Cousin Gray innerlich stark beschäftigten. Aber er konnte nicht länger warten.
    Zum fünften Mal in den letzten Minuten klopfte Paine sich auf die Taschen und wartete darauf, dass Julia nach unten kam. Das Wetter war herrlich, und er hatte sie zu einer Ausfahrt eingeladen. Ja, jeder einzelne Gegenstand befand sich in seiner Tasche, genau wie vor einer Minute und wie ein paar Minuten davor.
    „Ich bin fertig“, rief Julia von oben herunter und klang ein wenig atemlos, so sehr hatte sie sich beeilt. „Ich konnte meinen Sonnenschirm nicht gleich finden.“ Sie winkte
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