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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan
Autoren: Bronwyn Scott
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winkte mit der Klinge. „Dies ist keine harmlose Droge wie heute Nachmittag. Dies hier wird Sie töten. Neben anderen tödlichen Dingen besteht es aus Cobragift, und jede Unze davon kostet mich sehr viel Geld. Viel ist davon nicht nötig, um Sie umzubringen. Ich muss damit nur werfen.“ Oswalt wog die Klinge in seiner Hand. „Und ich habe dafür geübt.“
    Paine spannte die Schultern an und richtete sich auf. So war Julia in Sicherheit. Er war zu groß, als dass Oswalt versehentlich sie treffen könnte. Paine konnte Oswalt angreifen und hoffen, dass das Gift so langsam wirkte, dass er den schwächeren Mann zu Boden zu ringen konnte. Läge Oswalt erst unter Paines großer Gestalt begraben, könnte er Julia nicht folgen. Das würde ihr einen kleinen Vorsprung verschaffen, genug, um zu Peyton und Crispin zu gelangen. Sie wusste nicht, wo sie waren, aber sie würden nach ihr Ausschau halten.
    „Nein, Paine, du wirst nicht für mich sterben“, sagte sie hinter ihm, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    „Oh, das hier ist so rührend“, spottete Oswalt. Er hob das Messer, und Paine setzte sich in Bewegung, um Oswalt an die Kehle zu springen.
    In diesem Moment schien die Welt sich langsamer zu drehen.
    Julia schrie.
    Das Messer flog durch die Luft. Paine machte sich auf einen Treffer gefasst. Auf die kurze Entfernung konnte das Messer ihn nicht verfehlen. Aber wunderbarerweise tat es das und fiel zu Boden.
    Dann war eine Explosion zu hören, und Oswalt stürzte tot neben Paine nieder, mit einer Kugel im Rücken.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und die Zeit fand wieder in ihre normale Bahn. Peyton und Crispin erschienen, die Kapuzen zurückgeschoben, Pistolen in der Hand.
    „Paine, geht es dir gut?“ Julia eilte zu ihm, während er sich aufrichtete und rasch zu erfassen versuchte, was geschehen war.
    „Mir geht es gut.“ Er deutete auf das Messer. „Fass das nicht an. Es ist mit Gift versetzt.“ Er war am Leben. Der Gedanken durchzuckte ihn immer und immer wieder. Dann sah er den Grund dafür. Sam Brown hielt eine rauchende Pistole in der Hand, in der Paine seine eigene erkannte. Mit der anderen Hand hielt der Mann immer noch seine Nase umfasst.
    „Sie haben geschossen?“ Das klang einleuchtend. Peyton und Crispin waren zu spät und aus der falschen Richtung gekommen.
    In seinen Armen lag zitternd Julia, die offensichtlich am Ende ihrer Kräfte war. „Ich bin Ihnen sehr dankbar.“ Und völlig verblüfft. „Warum haben Sie das getan?“
    Unbeholfen richtete Sam Brown sich auf. „Er war ein böser Mann. Ich habe schon vorher für böse Männer gearbeitet, aber er war der schlimmste. Wie schlimm er war, das habe ich erst kürzlich erkannt. Was er Ihrer jungen Dame und ihrer Familie antun wollte, das war nicht richtig. Diese Menschen haben nichts Falsches getan, sie waren nur verletzbar. Und ich habe kein Interesse daran, die Schwachen zu quälen. Früher war es anders, als es um die ging, die es verdient hatten, um ein paar Pfund betrogen zu werden.“
    Paine war nicht ganz sicher, ob er mit Sam Browns Moralkodex übereinstimmte, aber er war dankbar, dass der Mann sich für seine Sache eingesetzt hatte.
    „Ich bitte nur darum, dass man mir erlaubt zu verschwinden und irgendwo ein neues Leben zu beginnen, ein ehrliches Leben. Von diesem hier habe ich genug“, bat Sam Brown bescheiden.
    „Mit Vergnügen, nachdem Sie eines erledigt haben“, stimmte Paine zu. „Wir müssen noch immer aus diesem Haus heraus. Unsere Pferde warten. Sorgen Sie für unsere Sicherheit.“
    Die Ramsdens hüllten sich noch einmal in ihre Kapuzen, nahmen Julia zwischen sich, und Sam Brown geleitete die Brüder ohne Zwischenfälle zur Grenze des Besitzes.
    Sie stiegen auf ihre Pferde, wobei Julia vor Paine Platz nahm. „Was machen wir jetzt?“, fragte Paine Sam Brown.
    „Ich gehe zurück zum Haus und sage den Posten, sie sollen die Menge nach Hause schicken, Oswalt wäre gestorben.“
    Paine warf dem Mann eine lederne Börse zu. „Dies ist der Dank für das, was Sie getan haben.“ Er wollte nicht aussprechen, dass er sich damit das Schweigen dieses Mannes erkaufen wollte, das wäre zu gefährlich gewesen. Er wollte Sam Brown nicht auf den Gedanken bringen, er könne ihn gewinnbringend erpressen. Ganz ungeachtet dessen, wie verändert er auch erscheinen mochte, konnte er allen sagen, die Braut wäre entkommen, gerettet von den Ramsden-Brüdern. Das gäbe einen handfesten Skandal. Nur ein einziger musste damit prahlen, dabei
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