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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan
Autoren: Bronwyn Scott
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zu verdrehen, besonders einem wie Ramsden, der zuallererst nicht mit seinem Verstand denkt. Zum Zweiten – ganz abgesehen von seinen Gefühlen für Sie – verabscheut er mich und gibt mir die Schuld an seinem Exil. Dies hier wäre eine wunderbare Gelegenheit, um sich zu rächen für all die vielen verlorenen Jahre.“
    „Es waren keine verlorenen Jahre. Er hat sich aus eigener Kraft ein Vermögen erarbeitet“, gab Julia zurück. „Vielleicht hat er den Wunsch nach Rache hinter sich gelassen. Das sollte für Sie eine Erleichterung sein. Sie müssen kein zweites Mal gegen ihn kämpfen. Sie haben schon gesiegt.“
    Paine hätte am liebsten applaudiert. Seine Julia war jemand, der großartig verhören konnte. Selbst unter Druck gelang es ihr durch kühnes Vorgehen, Oswalt Informationen zu entlocken. Und der Mann konnte der Versuchung nicht widerstehen zu prahlen.
    „Meine liebe zukünftige Gemahlin, ich habe entschieden, dass das Exil nicht genug ist für Ramsden. Er muss sterben. Ich kann es mir nicht leisten, ihn am Leben zu lassen, bei allem, was er weiß. Und da ich beabsichtige, Sie zu heiraten, fände ich es außerordentlich unangenehm, wenn er hier in der Nähe herumlungert und den Verstand verliert vor lauter Eifersucht über mein Glück.“
    „Sie können diese Heirat unmöglich als rechtmäßig bezeichnen. Die Kirche wird sie niemals anerkennen“, bemerkte Julia.
    „Wir werden die kleine Zeremonie veranstalten, die ich Ihrem Onkel versprach. In ein paar Tagen, sobald sich der Schock wegen Grays Schiff gelegt hat. Denken Sie nur an all das Gute, das Sie damit für Ihre Familie in diesen Krisenzeiten ausrichten können.“
    Eine ganze Weile lang breitete sich Stille aus, dann hörte er einen Laut von Julia, der Paine veranlasste, die Zähne zusammenzubeißen, und dann ein Krachen. „Ich sagte Ihnen doch, Sie sollen die Finger von mir lassen!“
    Das war das Zeichen für ihn. Paine sprang hinter dem Bett hervor und war dankbar, dass er das Licht im Rücken hatte. „Lassen Sie sie los!“ Er richtete die Pistole auf Oswalt und umfasste mit der anderen Hand sein Messer. Es waren nur die beiden hier – Oswalt und der Wächter. Den Wächter kannte er vom Club, es war derjenige, der Gaylord Beaton bezahlt hatte. Der Mann hielt ebenfalls eine Pistole in der Hand.
    Oswalt packte Julia und hielt sie wie einen Schild vor sich. „Ich bezweifle, dass Sie in diesem schwachen Licht so besonders gut zielen können“, spottete Oswalt. „Dennoch bin ich sehr froh, dass Sie gekommen sind.“
    „Sam, bring unseren Gast nach unten. Ich möchte, dass er bei meiner Hochzeit in der ersten Reihe sitzt. Und danach bring ihn hinaus und erschieße ihn. Außer natürlich, Sie bevorzugen es, vorher erschossen zu werden, Ramsden.“
    Paine richtete den Lauf seiner Waffe auf Sam Brown. Aus dieser Entfernung könnte er diesen Mann zielgenau erschießen. Aber wenn er schießen könnte, so galt dies auch für sein Gegenüber. Und ein Pistolenschuss würde zu viele Menschen dazu bringen, Oswalt zu Hilfe zu eilen.
    Er warf Julia einen Blick zu in der Hoffnung, ihr zu übermitteln, welche Wahl er getroffen hatte. Wenn er es schaffte, näher an den Mann ranzukommen, konnte er effektiver mit ihm umgehen, vielleicht sogar sein Messer einsetzen. Mit übertriebener Geste hob er seine Arme zum Zeichen der Aufgabe und legte seine Waffen auf den Boden.
    Oswalt befahl Sam, die Waffen zu nehmen. „Er wird sie nicht zurückbekommen.“
    Der große Mann trat vor, schob sich die eigene Waffe zurück in den Gürtel und schien sich sehr sicher zu fühlen, Paine gegebenenfalls in einem Kampf zu besiegen.
    Als Sam Brown sich vorbeugte, landete Paine einen harten Tritt in sein Gesicht, sodass das Blut überallhin spritzte. Der Mann wand sich auf dem Boden und fasste an seine gebrochene Nase.
    „Jetzt, Julia!“, rief Paine und sprang zu ihr, ehe Oswalt die Situation erfassen konnte.
    Julia trat Oswalt mit aller Kraft auf den Fuß. Das genügte dem alten Mann, um sie loszulassen. Gleichzeitig zog er ein Messer.
    Paine stieß Julia hinter sich, wobei er darauf achtete, dass er die Tür weiterhin im Rücken hatte. Wenn ihm sonst schon nichts gelang, so musste er zumindest für Julias Rettung sorgen.
    „Wissen Sie, was an dieser Klinge haftet, mein Junge?“, meldete sich Oswalt zu Wort. „Etwas, das zwischen uns Ausgleich schafft. Schließlich sind Sie viele Jahre jünger als ich. Ich kann unmöglich mit Ihrer körperlichen Kraft mithalten.“ Oswalt
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