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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan
Autoren: Bronwyn Scott
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auch noch einen Ring in deinen Taschen hast, oder? Alles andere scheinst du ja bei dir zu haben.“
    Paine lachte. „Aber gewiss habe ich das.“ Er zog den vierten Gegenstand hervor, eine kleine samtbezogene Schachtel von einem der besten Juweliere in London. Rasch ließ er sich auf ein Knie sinken und klappte den Deckel auf. „Heirate mich, Julia.“
    Julia tat so, als müsste sie nachdenken, und tippte sich mit einem Finger auf ihr Kinn. „Wenn ich das tue, darf ich dann sehen, was sich hinter dieser Tür verbirgt?“
    „Biest.“ Paine schob ihr den Ring auf den Finger, einen funkelnden Smaragd, umgeben von einem Kreis aus kleinen Diamanten. „Der Stein ist aus meiner eigenen Sammlung. Ich habe den Ring extra für dich anfertigen lassen.“ Paine erhob sich und griff nach dem Türknauf.
    Julia lachte, als sie das Zimmer sah. „Du warst sehr fleißig.“
    Paine hob sie auf seine Arme und trug sie zu dem niedrigen Bett. Es war nach dem Vorbild seines Kabinetts aufgebaut worden. Es würde noch eine Weile dauern, bis dieses Zimmer ganz seinen Vorstellungen gemäß eingerichtet war, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass er und Julia in irgendeinem anderen Bett schliefen. Ganz plötzlich wurde das Verlangen, sie zu besitzen, drängend und unwiderstehlich.
    Sie spürte sein Begehren, streckte die Arme aus und zog ihn zu sich hinab, um ihn zu küssen. „Hast du eine deiner Hüllen mitgebracht?“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn.
    „Ich habe etwas Besseres mitgebracht“, sagte Paine direkt an ihrem Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
    „Was könnte das sein?“, überlegte Julia laut, die kurz davor stand, jede Beherrschung zu verlieren.
    „Eine Sondergenehmigung, durch die wir so bald wie möglich heiraten können.“
    Sie lachte leise, und er spürte ihren warmen Atem an seinem Hals. Dann bewegte sie sich ein bisschen, um ihm näher sein zu können und ihn zwischen ihre Schenkel zu ziehen. „Du hast einmal gesagt, ich wäre wie Dornröschen – dann wecke mich jetzt auf mit dem allerersten Kuss.“
    Darum musste sie ihn nicht zweimal bitten. Mit Julia Prentiss wollte er glücklich leben bis ans Ende seiner Tage.

EPILOG
    Beim Hochzeitsfrühstück im Haus der Ramsdens einen Monat später floss der Champagner in Strömen in die funkelnden Kristallgläser. Umgeben von den Ramsdens dachte Julia, das Warten hätte sich gelohnt. Paine hatte zwar eine Sondergenehmigung beschafft, die es ihnen ermöglicht hätte, früher zu heiraten, aber Tante Lily hatte sich dagegen ausgesprochen mit dem Argument, es entspräche nicht dem guten Ton. Schließlich hatte dieses Argument überzeugt. Nachdem sie so hart daran gearbeitet hatten, Paines Vergangenheit vergessen zu machen, wäre es sinnlos, all diese Bemühungen aufs Spiel zu setzen für eine überstürzte Hochzeit, die wieder zu neuen Spekulationen führen würde.
    Neben ihr am Kopf der Tafel saß Paine und sprach einen weiteren Toast aus auf ihr gemeinsames Glück, wobei er unter dem Tisch eine Hand auf ihr Knie gelegt hatte. Wer ihn an diesem Morgen gesehen hatte, wie er in St. George’s sein Gelübde sprach, hätte nie gedacht, dass er noch vor drei Monaten ein überzeugter Junggeselle gewesen war, der keinen Gedanken daran verschwendete, jemals bekehrt zu werden. Heute war er ein Mann, der bis über beide Ohren in seine Frau verliebt war.
    Julia kannte den Ausdruck auf seinem Gesicht gut, weil sie denselben bei sich sah, wann immer ihr Blick in einen Spiegel fiel. Nie hätte sie geglaubt, dass so viel Glück möglich war. Dies hier schien meilenweit entfernt zu liegen von Oswalts Heiratsantrag!
    Der einzige Wermutstropfen in ihrem Glück war, dass ihre Tante und ihr Onkel nicht da waren, um diesen Tag mit ihr zu erleben. Obwohl Paine die Verwaltung der Finanzen für ihren Onkel übernommen hatte und die Familie durch den finanziellen Aspekt ihrer Krise begleitet hatte, konnte kein Geld der Welt sie dafür entschädigen, Gray verloren zu haben. Obwohl es noch immer keine Bestätigung dafür gab, dass ein Leichnam gefunden worden war, hatten die Lockharts alle Hoffnung aufgegeben, dass Gray zu diesem späten Zeitpunkt noch am Leben war, und sich aufs Land zurückgezogen, um in aller Stille zu trauern.
    Doch Julia hatte das Gefühl, eine neue Familie gefunden zu haben in Tante Lily, Peyton und Crispin.
    Sie sprachen gerade mit Lily und Beth, als Crispin Paine auf die Schulter klopfte. „Entschuldigt mich, aber es ist jemand an der Tür. Du und
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