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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
Autoren: Stephanie Laurens
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bringe Sie zum Pfarrhaus.«
    Sie zögerte, aber dann setzte sie sich in Bewegung. Nach einem Augenblick hob sie den Kopf.
    »Das brauchen Sie nicht zu tun. Ich werde mich kaum verlaufen.«
    »Trotzdem.« Er gab den wartenden Stallburschen ein Zeichen, und sie liefen zu dem Phaeton. »Davon abgesehen sollte ich James besuchen und ihn wissen lassen, dass ich zurück bin.«
    »Ich werde es ihm gewiss sagen.«
    »Das wäre nicht dasselbe.«
    Er wartete, aber sie widersprach nicht. Als sie die Lücke in der Hecke erreichten und sie ihn hindurchführte, verrieten ihm ihre dunklen Augen, dass sie wusste, er würde jedes Argument, das sie vorbrachte, entkräften.
    Ein kleiner Sieg, aber er schmeckte süß.
    Auf der anderen Seite der Hecke fiel das Feld zu einer Senke hin ab, dann stieg es wieder an zu dem Hügel mit der alten Eiche. Sobald sie die Hecke hinter sich gelassen hatten, schaute Clarice sich um. Schließlich entdeckte sie ihren Hut an den Zweigen eines Baumes in der Nähe der Hecke. Ohne eine Bemerkung ging sie ihn holen.
    Warnefleet folgte ihr schweigend.
    Clarice schritt durch das hohe Gras, während sie sich überdeutlich bewusst war, dass ihre Sinne auf den schlanken, breitschultrigen
und muskulösen Mann ein paar Schritte hinter ihr konzentriert waren. Vor ihrem geistigen Auge konnte sie mühelos nicht nur sein gut geschnittenes Gesicht, das unbarmherzige Züge annehmen konnte, und seinen großen, kräftigen Körper heraufbeschwören, dessen Bewegungen elegant, aber kontrolliert kraftvoll waren, sondern auch  – und das erschien ihr besonders verräterisch, beunruhigend und erregend  – die Ausstrahlung, die ihn wie einen Mantel umgab. Exotisch, gefährlich und auf irritierende Weise verlockend. Und noch rätselhafter war das Gefühl, dass er sie sah  – ihr wahres Ich erkannte  – und nicht die Flucht ergriffen hatte.
    Nichts von alldem erklärte jedoch hinreichend ihre körperliche Reaktion auf ihn, die plötzliche Anspannung, die sie ergriff und ihre Nerven dermaßen strapazierte, weil er sie nicht berührte.
    Eine derartige Empfänglichkeit war ihr völlig fremd; sie hatte davon zwar gehört und gesehen, wie andere Damen ihr zum Opfer gefallen waren, aber von sich kannte sie das nicht.
    So eine Reaktion war überhaupt nicht ihre Art.
    Dann wiederum war er nicht das gewöhnliche arrogante Mannsbild. Natürlich war sie nicht so dumm, ihn für arrogant zu halten, aber sie hatte noch nie zuvor jemanden wie ihn getroffen.
    Als sie den Baum mit dem Hut erreichten, blieb sie stehen und starrte ihn an. Er baumelte über ihrem Kopf, schwang leise in der lauen Brise hin und her. Sie reckte sich, aber sie kam nicht an ihn heran. Sie hüpfte, aber verfehlte ihn. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, aber es fehlte immer noch ein Zentimeter.
    Über ihrem Kopf erschien eine Hand und pflückte den Hut vom Zweig.
    Ihr stockte der Atem. Sie hatte nicht gewusst, dass er so dicht hinter ihr war.
    Sie wirbelte herum. Ihr Stiefel verfing sich in dem hohen Gras, und sie fiel hin.
    Genau gegen ihn.
    Er fing sie auf, stützte sie, sodass sie Brust an Brust standen.
    Ihre Lungen verkrampften sich, und sie schaute ihn mit einem erstickten Keuchen an.
    Verlegenheit hätte sie überwältigen müssen, außer dass dafür kein Platz mehr in ihrem Kopf war. Gefühle und Empfindungen wallten auf und überschwemmten sie, fesselten ihre Gedanken in einem Netz neuer Erfahrungen und Sinneswahrnehmungen.
    Sie war schon vorher von Männern in den Armen gehalten worden, aber es war nie zuvor so wie jetzt gewesen. Nie hatte sich die Brust, gegen die sich ihr Busen drückte, so hart angefühlt, und nie war der Arm um sie so stählern gewesen. Nie hatten so große Hände sie so sachte oder so sicher gehalten. Nie hatten ihre Sinne geseufzt, als hätte sie den Himmel gefunden.
    Nie hatte sich ihr Puls beschleunigt, nie war ihre Haut so heiß geworden.
    Sie starrte in seine Augen, Grün und Gold verschmolzen zu einem Haselnussbraun, umrahmt von langen Wimpern und leicht gesenkten Lidern, und spürte … Stärke. Eine Stärke, die so groß war wie ihre eigene und nicht aus Muskeln und Knochen, sondern aus Verstand und Entschlossenheit bestand. Eine Stärke, die sich nicht auf die körperliche Ebene beschränkte, sondern sich auch auf andere Bereiche erstreckte.
    Die Richtung ihrer Gedanken erschreckte sie.
    Sie blinzelte, schüttelte die Gedanken ab und sah ihn an, in seine Augen, sein Gesicht.
    Und merkte, dass er sie eindringlich
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