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Ein Fall für Superhelden

Ein Fall für Superhelden

Titel: Ein Fall für Superhelden
Autoren: Ulf Blanck
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gehört? Tausend Dollar, nur dafür, dass du diesen Umhang anziehst? Für tausend Dollar müssten wir sonst mindestens fünf Jahre lang Onkel Titus’ Schrottplatz aufräumen!« Auch Peter schnappte nach Luft. »Mit tausend Dollar können wir Giovannis Eiscafé komplett leerkaufen. Du bist ein Idiot, wenn du dir das entgehen lässt.«
    David Jeffers ging langsam zu seinem Wagen zurück. »Tja, es ist deine Entscheidung. Ich werde dann eben Mister Roberts mitteilen, dass wir einen neuen Superhelden suchen müssen. Mister Roberts ist der Besitzer der Connys Cornflakes-Fabrik. Schade. Na ja, Liza, die Fotos kannst du löschen.«
    »Sehr wohl, David«, säuselte Liza mit hoher Stimme. Justus lief der Schweiß von der Stirn. Doch kurz bevor David Jeffers die Autotür zuschlug, rannte er auf ihn zu. »Moment, ich habe es mir doch anders überlegt. Für tausend Dollar bin ich dabei. Ich will aber wissen, was ich alles machen muss.«
    David Jeffers setzte sofort wieder sein strahlendes Lächeln auf. »Na also! Es wäre auch ein großer Fehler gewesen, nicht mitzumachen. Hier, in diesem Stapel Papier steht alles, was du zu tun hast. Vor dir liegen drei anstrengende Tage mit vielen Filmaufnahmen und so weiter. Dann startet die große Superhelden-Show in ganz Kalifornien. Man wird dich auf jedem Plakat und in jedem Fernsehspot sehen. Es wird fantastisch. Du musst den Vertrag nur hier und hier und hier unterschreiben. Deine Eltern natürlich auch.«

    Justus nahm den Stapel Papier in die Hand. »Meine Eltern sind vor fünf Jahren gestorben«, murmelte er. »Ich werde das Ganze mit meiner Tante Mathilda und meinem Onkel Titus besprechen.« David Jeffers nahm seine Brille ab. »Oh, das tut mir leid, mein Junge. Na ja, das Leben geht weiter. Besprich alles und komm später ins Hotel Seaside am Stadtrand von Rocky Beach. Dort haben wir ein paar Räume gemietet und uns für die Werbekampagne ein Büro eingerichtet. Anschließend geht es gleich los. Mein Team hat schon alles vorbereitet. Ihr werdet staunen. Bis später.«
    Verwirrt sah Justus der Limousine hinterher. In seinen Händen hielt er den dicken Vertrag.
    »He, Just!«, lachte Peter und klopfte ihm auf die Schulter. »Wieso freust du dich nicht? Würde mir einer tausend Dollar geben, nur dafür, dass ich drei Tage lang einen Superhelden spiele, dann würde ich an die Decke springen vor Glück.« Bob sah das genauso. »So kennt man den großen Justus Jonas gar nicht. Normalerweise bist du doch für jedes Abenteuer zu haben?«
    »Ja, das stimmt. Aber diese Sache hat nichts mit einem Abenteuer zu tun. Hier geht es nur darum, sich drei Tage lang zum Idioten zu machen, für eintausend Dollar. Aber so wie Onkel Titus heute Morgen klang, brauchen wir auf dem Schrottplatz mal wieder dringend Geld.«
    »Alles klar! Dann lass uns die Kohle von diesem Roberts holen!«, grinste Bob.
    In diesem Moment kam Onkel Titus durch die Toreinfahrt gefahren. Justus hielt vorsichtshalber den Vertrag hinter seinen Rücken. »Da ist mein Onkel. Er hat Tante Mathilda aus der Stadt abgeholt. Wenn die beiden kein grünes Licht geben, dann können wir die Sache mit dem Superhelden sowieso vergessen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Justus die ganze Geschichte erzählt hatte. Onkel Titus setzte sich vor Erstaunen erst mal auf einen der Korbstühle auf der Veranda. »Also Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Ich habe mich schon gewundert, was für eine schicke, lila Limousine eben vom Hof fuhr. Mathilda, was hältst du von der Sache?«
    »Tja, das mit dem goldenen Cornflake ist natürlich ein großes Glück. Die Werbeleute lassen sich immer seltsamere Dinge einfallen. Superhelden! Was für ein Unsinn! Auf der anderen Seite wird das Ganze gut bezahlt.« Onkel Titus holte tief Luft. »Ich habe einen Vorschlag, Justus. Wenn du das mit dem Superhelden wirklich machen möchtest, dann sind wir einverstanden. Ich werde aber zunächst einmal selbst mit diesem Jeffers sprechen. Im Hotel Seaside wohnt er, hast du gesagt? Und dann werde ich für alle Fälle noch einen Zusatz in den Vertrag reinschreiben: Sobald du keine Lust mehr auf die Sache hast, kannst du jederzeit aufhören. Die können dich zu nichts zwingen.« Tante Mathilda nickte. »Einverstanden. Es kommt zwar selten vor, aber in dem Fall muss ich Titus recht geben.«
    Bob ballte unternehmungslustig die Faust. »Alles klar. Dann nichts wie los zum Hotel Seaside!«

Heldentaten
    Die drei ??? schnappten sich ihre Räder und fuhren die lange Küstenstraße
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